11 | Männer

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Ich starrte meine Cousine an.
"Du machst Grad einen schlechten Scherz oder?" Grinste ich sie an.
"Nein... Ich meine es Ernst. Wirklich!" Beteuerte sie aber ich schüttelte meinen Kopf.
"Übernatürliches gibt es nicht Lu." Meinte ich lachend
"Ich glaub schon seit der Middle School nicht mehr an Geister" fügte ich noch zur Bestätigung hinzu.
"Ich schwöre dir auf alles, das hier ist kein Spaß" versicherte sie und rieb ihren Kopf angestrengt. Sie schien noch etwas sagen zu wollen doch gab nach und legte ihren Kopf auf meine Schulter. So verweilte sie, bis dann auch ich einschlief. Als es dämmerte wachte ich gähnend auf und schaute mich etwas verdattert um.
"Lu steh auf" sagte ich und rüttelte an meiner Cousine. Sie regte sich kurz.
"Ich glaub, da kommt mein Bus" erklärte ich und sie hob ihren Kopf, damit ich auf stehen konnte, um mich für den Bus sichtbar zu machen. Lu nahm meine Hand.
"Bitte Ela... Denk darüber nach" bettelte sie und ich nickte, da sie sonst nie Ruhe geben würde.
"Wir sehen uns sicher bald wieder... Du musst mich besuchen kommen" lächelte ich sie an und schloss sie in meine Arme, bevor ich in den Bus stieg und mir ein Ticket zum Flughafen löste. Meine Füße trugen mich bis ganz nach hinten und ich ließ mich an dem letzten Fensterplatz nieder. Mein Kopf lehnte ich an die Fensterscheibe. Das Glas war schön kühl und ich blickte nach draußen. Nach anfahren des Busses verschwamm die Gestalt meiner Cousine langsam zu einem kleinen Punkt in der Ferne. Als sie komplett verschwunden war zog ich mein Handy aus der Hosentasche. Mit ihm viel ein kleiner Zettel raus.

Hey Ela!
Ich weiß du wirst mir nicht glauben, aber Pass bitte auf dich auf! Die Leute, die dich verschwinden lassen sollen, sind sehr gefährlich. Mach einfach nichts dummes oder auffälliges in deiner neuen Schule...
Xoxo Lu

Meine Finger drehten den Zettel noch kurz um, bevor ich ihn wieder zu dem Kaugummi Papier in meine Hosentasche verschwinden ließ. Das Display meines Handys riss mich aus meinen Gedanken über verrückte Definitionen von Korrigane. Meine Mami hatte mich gefragt, ob ich denn schon unterwegs sei. Ich antwortete schnell und steckte dann meine Kopfhöher ein um mich von meinen Lieblingsliedern beschallen zu lassen.
Es ließ mich wieder Problemlos in meine Gedankenwelt eintauchen und ich konnte entspannt an Sarah und Luke denken, die ich den letzten Tag über so gut wie aus meinen Gedanken gebannt hatte. Promt beschloss ich sie, sobald ich daheim war per FaceTime anzurufen. Ich musste ihnen unbedingt den ganzen Quatsch der letzten 48 Stunden erzählen.
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Als ich in der nähe von Beacon Hills Ausstieg herrschte eine sanfte Brise, die sich in meiner Schwarzen Löcherjens und dem ebenfalls schwarzen Top angenehm anfühlte. Ich entdeckt meinen Papi ganz in der Nähe an seinem Dienstwagen lehnen, ich fand schon, dass er damit ziemlich cool aussah.
Also Hopste ich zu ihm, um ihm anschließend um den Hals zu fallen. Während meiner Wartezeit am Flughafen konnte ich zum Glück noch mein Gesicht waschen und meine Haut mit meiner Creme einreiben.
"Hola Cariño! Hallo Schatz" begrüßte er mich und küsste meinen Scheitel. Ich lächelte seelig.
"Hola Papi" gab ich zurück und er öffnete mir die Beifahrertüre. Ich ließ mich ins Auto fallen und er setzte sich hinters Steuer.
"Und, wie wars mit Tante Maria und Co?" Wollte er wissen.
"Supi, wie immer sehr interessant" lachte ich und musste mir innerlich auf die innen Seiten meiner Backen beißen, um nicht los zu lachen.
"Das klingt ganz nach meiner Schwester" grinste Papi und trat aufs Gaspedal. Er und Maria waren sich nicht sehr ähnlich, aber man erkannte dennoch ein paar Parallelen.
"Ich schmeiß dich an der Ecke da vorne raus und dann ist es nicht mehr weit. Nur noch ein bisschen der Straße folgen und dann links. Ab da müsstest du das Haus schon sehen" erklärte er und hielt an der eben genannten Ecke.
"Okey, danke fürs abholen Papi" lächelte ich und gab ihm einen Wangenkuss. Ich stieg schnell aus und folgte der Straße. Bett ich komme! Vor unserem Haus angekommen viel mir auf, dass ich zwar einen Wohnungsschlüssel besaß, aber keinen für die untere Türe. Also klingelte ich schnell und wartete, dass mir meine Mutter öffnete. Doch nichts rührte sich. Als auch nach 5 Minuten und Sturmklingeln keiner öffnete, betrachtete ich das Namensschild Brettchen. Wo könnte ich denn noch klingeln? Ich drückte einfach intuitiv auf unsere Unter-Mitbewohner. Eine ziemlich Tiefe Stimme brummte aus dem Lautsprecher.
"Wers da?"
"Ehm hi... Ich wollte wissen, ob du mir vielleicht kurz die Haustüre öffnen könntest. Ich hab keinen Schlüssel" erklärte ich meine Situation.
"Wer bist du denn?" Fragte die Stimme etwas misstrauisch.
"Ehm Micaela... Ich wohn seit ganz kurzen Über euch..." Schilderte ich und wartete kurz.
"Ja, ich mach dir kurz auf... Warte" beschloss der Kerl nach kurzem Zögern und man hörte das klicken, das bedeutete, dass ich in die Sprechanlage witzige Dinge sagen könnte, ohne dass es jemand mithören würde. Ich verlagerte mein Gewicht auf mein linkes Bein und fuhr mir durch meine Haare. Als erstes sah man die Beine des Kerls, dann die Hüfte, den Oberkörper und zum Schluss das Gesicht. Holy. Da konnte man ja gerade Amen sagen, denn dieser Typ sah aus, als hätten man ihn vom Himmel geschickt um angegafft zu werden. Von Leuten wie mir. Schnell versuchte ich möglichst nüchtern zu schauen und betrachtete den Türknauf desinteressiert, bis er mit einem Ruck geöffnet wurde und der Kerl nun vor mir stand.
"Danke" lächelte ich ihn an.
"Kein Problem... Wie heißt du?" Wollte er wissen.
"Micaela, immer noch" gab ich zurück und hielt ihm die Hand hin.
"Henry" grinste er und schüttelte meine Hand.
"Ehm ja, ich würde dann Mal hoch gehen" meinte ich und schob mich an ihm vorbei ins Haus. Er grinste nun noch breiter und lief neben mir die Treppe hoch.
"Wenn du willst, kannst du auch noch kurz zu uns. Die anderen wollen dich sicher gerne kennenlernen" bot er an.
"Definiere die anderen" antwortete ich und konzentrierte mich auf die Stufen, um ja nicht zu stolpern.
"Owen, Jared und Kyle" klärte er mich auf.
"Ach stimmt ja, mein Dad meinte unter uns wohnt eine Jungs WG" fiel mir wieder nickend ein.
"Ja, das sind dann wohl wir... Und kommst du dann mit?" Fragte er und blieb vor seiner Wohnungstür stehen.
"Wenn das oke ist, würde ich erst kurz mein Zeug hoch bringen und kurz mal tief durchatmen... Ich komm Grad aus Mexiko... Passt es so in ner Stunde?" Fragte ich freundlich.
"Oh, ja klar! Kein Problem... Da kommt vielleicht noch ein Kumpel, aber wenn dich das nicht stört" lächelte Henry und ich schüttelte meinen Kopf.
"Wenn es euch nicht stört" zuckte ich noch meine Schultern doch auch er schüttelte seinen Kopf.
"Okey, bis dann" verabschiedete ich mich und ging nach einem kurzen Hand Winker von Henry die Stufen bis zu unserer Wohnung nach oben.
Dort schloss ich schnell auf und ging auf direktem Weg in mein Bett. Ich stellte mir meinen Wecker auf 45 Minuten und schlief sofort ein.
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Genervt suchte meine Hand den Wecker und stieß ihn dabei ausversehen hinunter. Doch anstatt endlich Ruhe zu geben piepte er nun böswillig unter meinem Bett weiter. Ich bückte mich über die Bettkante und bekam ein eindeutiges Übergewicht nach vorne. Damit lag ich nun neben meinem Wecker, unterhalb meines Bettes. Na super... Ich machte ihn aus und trottete ins Bad. Nach entleeren meiner Blase, Spritze ich mir nach dem Hände waschen kaltes Wasser ins Gesicht. Schnell bürstete ich meine Haare noch und verließ danach das Bad auch wieder. In der Küche angekommen, ignorierte ich aus Routine die Obstschale und schnappte mir Zwei Toast und beschmierte sie mir mit Butter. Auf die Butter legte ich Käse und Schinken und biss genüsslich hinein. Mit dem Sandwich in der Hand schlurfte ich in mein Zimmer zurück um mir aus einem der Haufen, die auf dem Boden lagen, meine Kuschelsocken zu fischen. Diese zog ich so gut es ging einhändig an. Ein letzten Blick in den Spiegel verriet mir, dass es womöglich Intelligenter wäre einen Zopf zu machen, da meine Haare in schönster Pracht aufgeladen waren und in alle Richtungen wild ab standen. Also legte ich schweren Herzens mein Toast aufs Bett und Band mir meine Haare zusammen. Gemeinsam mit dem Toast und einem Schlüssel verließ ich die Wohnung und ging die Treppen hinunter. Vor der WG blieb ich kurz stehen und Klopfte dann an. Die Tür wurde aufgerissen und ein mir unbekanntes Gesicht starrte mich verwirrt an.
"Heyyy... Ich wollte zu Henry" begrüßte ich den Jungen.
"Oh, komm rein, ich wusste gar nicht, dass er noch jemanden erwartet" gab der Andere zurück und ließ mich rein. Ich folgte ihm durch den Flur in das Wohnzimmer, das vom Grundriss identisch zu unserem war. Nur herrschte hier eindeutig mehr Chaos. In der Spüle stapelten sich Berge an Geschirr und auf dem Sofa saßen 4 Jungs, die offenbar gerade irgendeine wahnsinnig witzige Konversation führten.
"Henry, du hast Besuch" kündigte mich der Typ an, der mir die Tür geöffnet hatte und vier Köpfe schnellten in meine Richtung.
"Hey" lächelte ich und lächelte schief.
"Oh... Hey! Setzt dich doch zu uns" begrüßte mich Henry erfreut und Klopfte neben sich. Promt ließ ich mich auch dort hin fallen.
"Ich hab mein Essen mitgebracht, wollte pünktlich sein" erklärte ich das Sandwich in meiner Hand und biss davon ab.
"Wer ist das?" Mischte sich jetzt einer der Jungen ein, die mich alle etwas verwirrt ansahen.
"Micaela, mein Name" stellte ich mich vor und blickte ihn an.
"Und wer bist du so?" Stellte ich eine Gegenfrage.
"Owen" antwortete er knapp.
"Freundlich unterwegs Owen und das auch noch zu Nachbarn" schüttelte ich belustigt meinen Kopf.
"Nachbarn?" Hackte er nach.
"Ja, ich wohn seit ein paar Tagen über euch, falls ihr vorhin was Poltern gehört haben solltet: das war ich; bin aus dem Bett gefallen" lächelte ich und rieb mir bei Gedanken an dem Sturz meinen Ellenbogen.
"Die gefällt mir jetzt schon!" Grinste der Typ, der die Tür geöffnet hatte.
"Ich bin übrigens Jared, das hier links von mir ist Kyle und der Typ zu deiner Rechten ist Brett. Der wohnt aber nicht hier" stellte er die bunte Runde vor. Ich blickte mich um als ich Brett anschaute grinste ich. Den hatte meine Cousine in den Weiten des Internets gefunden..
"Schön euch kennenzulernen​" schmunzelte ich und aß endlich meinen Toast auf.

Micaela - Teen Wolf Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt