19 | Werwolfsbonus

169 13 11
                                    

*Special: Isaacs Sicht*
Mein Handy klingelte. Genervt seufzte ich und nahm meinen Laptop vom Schoß. Dann stand ich auf und lief bis zur Küchentheke und schnappte den klingelnden Apparat, um einen Blick aufs Display zu werfen. "Mücke" stand da. Schnell nahm ich ab.
"Na? Sehnst du dich etwa schon nach mir?" Sagte ich sarkastisch in den Hörer, doch niemand antwortete.
"Mücke?" Fragte ich nach.
Niemand antwortete, nur Atemgeräusche waren zu hören.
War da alles Oke?
"Ela? Kannst du mich hören?" Rief ich.
Keine Antwort.
"Michaela? Verarsch mich nicht" versuchte ich es ein drittes Mal.
Doch wieder war nur Atem zu hören. In Bio war ich zwar noch nie gut gewesen, aber selbst ich erkannte, dass an der hörbaren Atmung etwas nicht stimmen konnte. Ein ähnliches Gefühl wie Panik schoss in mir hoch.
Kurzer Hand beschloss ich einfach zu ihr zu fahren. Schnell schnappte ich meinen Schlüssel und lief zu meinem Auto. Als ich fast in die Straße einbog, die zu Mückes Haus führte, wählte ich Scotts Nummer.
"Isaac? Alles klar?" Fragte Scott gleich beim abheben, als hätte er schon gerochen, dass etwas falsch war.
"Naja, ich weiß es nicht wirklich... Ela hat mich vorhin angerufen und am anderen Ende war nur Atem" erklärte ich ihm und parkte vor dem Mehrfamilienhaus.
"Wie da war nur Atem?" Mischte sich Stiles stimme aus dem Hintergrund ein.
"Naja, keiner hat geantwortet... Ich bin jetzt bei ihr am Haus. Ich geh da jetzt rein" antwortete ich.
"Wir kommen nach, falls du dich in 10 Minuten noch nicht gemeldet hast" beschloss Scott und ich legte auf. Mein Handy verstaute ich in meiner rechten Hosentasche. Dann stieg ich schwungvoll aus dem Auto aus und ging mit großen Schritten zur Haustüre. Diese war nur angelehnt, was mein Misstrauen nur weiter steigerte. In wenigen Sekunden, war ich das Treppenhaus bis ganz nach oben gerannt. Die Haustüre war ordentlich verschlossen und gab keine Zeichen von gewaltsamen eindringen her. Ich beschloss einfach mal zu klingeln. Als nach zwei Minuten keiner geöffnet hatte hörte ich genauer hin. Ich hörte 4 Herzschläge. Zwei davon gingen regelmäßig, zwei andere sehr langsam. In weniger als 5 Sekunden hatte ich dir Türe mit meinen Krallen geknackt und stürzte in den Flur. Es herrschte eine besondere Spannung im Raum, es roch nach verbrannter Leitungen, wie nach einem Kurzschluss mit durchgebrannten Kabeln.
Vor einem Zimmer lag ein Junger Mann, der Micaela sehr ähnlich sah. Er regte sich nicht, aber es sah nicht so aus, als würde er in ernsthafter Gefahr schweben. Was mich mehr beunruhigte, war die Waffe, die ein paar Meter vor ihm lag. Behutsam stieß ich die Türe auf und sah zuerst einen Mann und eine Frau bewusstlos auf dem Boden liegen.
Dann entdeckte ich sie.
Mücke.
Sie lag bewusstlos mit Aschfahlem Gesicht halb unter dem Schreibtisch. Ich stürzte zu ihr und checkte mit zitternden Fingern ihren Puls. Sie war eiskalt. Schnell entledigte ich mich meiner Jacke und legte sie ihr um den Körper. Dann schnappte ich mir die Decke vom Bett und wickelte diese ebenfalls um ihren Körper. Ihr Lippen schienen fast blau zu sein und ihr Finger zitterten. Ich legte meine Wange kurz vor ihre Lippen und checkte ihre Atmung. Gewaltsam riss ich mein Handy aus der Tasche heraus. Scott hob nach dem ersten Tuten ab.
"Scott ruf deine Mum an, sie soll sofort einen Krankenwagen her schicken! Am besten sagt ihr auch Stiles Dad oder Parrish Bescheid" wies ich ihn an.
"Wieso was ist da los?" Wollte Scott sofort wissen.
"Kommt einfach her und denk an den Krankenwagen. Hier liegen 4 bewusstlose Menschen" erklärte ich knapp und legte auf. Schweren Herzens ließ ich Ela alleine und kniete mich neben den jungen Mann. Sein Puls ging regelmäßig, aber er hatte eine Platzwunde am Hinterkopf. Als ich ihn kurz rüttelte flimmerten seine Augenlieder und braune Augen, die die von Ela sehr glichen blickten mich an.
"Sie sind wie aus dem nichts einfach aufgetaucht" stöhnte er.
"Wo ist Ela? Wie geht es ihr?" Fuhr er fort und versuchte sich hoch zu drücken, doch ich hielt ihn auf.
"Du bist verletzt, bleib liegen" ermahnte ich ihn. Doch er schaute mich nur fragend an.
"Ihr geht es einigermaßen gut, ich hab schon einen Krankenwagen alarmiert. Bleib einfach ruhig liegen." Wieß ich ihn an.
"Wer bist du eigentlich?" Wollte er wissen.
"Ich bin Isaac, ein, sagen wir mal Freund, von Micaela." Antwortet ich.
"Reich mir mal kurz meine Tasche bitte" forderte er und zeigte auf eine Tarnfarbene Reisetasche. Ich reichte sie ihm und er holte ein Tuch heraus, dass er sich anschließend, ohne mit der Miene zu zucken auf seine Wunde am Hinterkopf presste. Dann hiefte er sich hoch und lief zu Micaela, wo er sich auf die Knie fallen lies und sofort begann auf einer anderen Sprache auf sie ein zu reden. Als sie nicht reagierte presste er bestimmte Stellen an ihrem Hals zusammen. Er sah ganz so aus, als hätte er ziemlich Ahnung, was erste Hilfe anging. Da ich mich nicht nutzlos fühlen wollte ging ich zu dem Mann, der ebenfalls eine Platzwunde am Hinterkopf hatte.
"Wer bist eigentlich du?" Fragte ich den jungen Mann, nach einigen Minuten der Stille.
"Ich bin Jaime. Ihr Bruder" erklärte er und warf ein Blick zu mir herüber.
"Pass auf, dass die nicht davon kommen! Das sind die, die uns so hinterhältig angegriffen haben" meinte er voller Verachtung und wandte sich anschließend wieder Mücke zu.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich den Mann und die Frau gefesselt hatte, stürzte ein Arzthelfer in den Raum, gefolgt von Scott, Stiles und Parrish. Jaime lotste den Helfer sofort zu Micaela. Während sich der Arzt kurz um Mücke kümmerte, kam ein weiterer Arzthelfer mit einer Trage hinein. Dieser lief in meine Richtung, und schaute sich die Erwachsenen an. Währenddessen redeten Scott und Stiles wie wild auf mich ein. Parrish Unterhielt sich ruhig mit Jaime, doch wegen den beiden Jungen, verstand ich nichts von dem Gespräch.
"Was?" Fragte ich nach, als beide plötzlich aufhörten zu reden und mich erwartungsvoll anschauten.
"Warum sind hier so viele bewusstlose und verletzte Menschen?" Fragte Scott offenbar zum zweiten Mal.
"Ich weiß auch kaum was. Dieser Jaime meinte, dass sie aus dem nichts aufgetaucht seien und sie einfach angegriffen hätten." Meinte ich etwas abwesend.
"Wer ist Jaime?" Wollte Stiles sofort wissen und ich nickte zu dem jungen Mann hinüber, der uns etwas abschätzend anblickte.
"Sie muss ins Krankenhaus, aber die Frau hier hat es nötiger." Erklärte der Arzt und lief von Micaela zu der Dame und legte sie zusammen mit seinem Kollegen auf die Trage.
"Ich fahr den Mann hier ins Krankenhaus" nickte Parrish und warf mir einen seltsamen Blick zu. Was hatte ich verbrochen, dass mich heute alle so böse anschauten?
"In meinem Jeep ist noch ein Platz, wir könnten ja dich mit nehmen, dann kannst du uns erklären, was genau passiert ist" schlug Stiles vor und nickte Jaime zu.
"Ich wüsste nicht, wieso ich das euch erklären sollte" meinte er etwas kühl und fuhr dann fort.
"Ich bleibe unter jedem Umstand bei meiner Schwester! Isaac, bist du nicht auch mit deinem Auto da?" Wandte er sich dann an mich. Ich nickte kurz und holte meine Schlüssel aus der Hosentasche. Jaime versuchte derweil seine Schwester hochzuheben, doch man sah ihm sofort an, dass er aufgrund seiner eigenen Verletzung nicht dazu in der Lage war.
"Lass mich sie nehmen" sagte sich zu Jaime und war in schnellen Schritten bei ihm.
"Ich schaff das schon" schüttelte er seinen Kopf und bückte sich erneut.
"Du bist immer noch verletzt... Ich pass schon auf, dass ich sie nicht ausversehen fallen lass" meinte ich sarkastisch und hob Mücke hoch. Sie war nicht leicht wie eine Feder, aber das war auch mehr als klar. Sie war sicher 1,70m groß und nicht dürr wie eine Bohnenstange... Dennoch, war es ein Gewicht, was ich gut geben konnte, ohne mich groß anzustrengen. Ein ganz klarer Werwolfsbonus grinste ich in mich hinein und trug sie die Treppe hinunter. Vorbei an den besorgt aussehenden Jungen des untern Stocks.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 25, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Micaela - Teen Wolf Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt