18 | Lightning

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Die nächsten Wochen verstrichen ereignislos. Ich versuchte zwei mal die Woche zusammen mit Isaac, Brett, Stiles und Scott hinter das Geheimnis meiner Verwandlung zu kommen. Außerdem hatte ich regelmäßig Skype Kontakt mit Lu, die ebenfalls hinter eine Lösung zu kommen probierte. Wenn ich das kleine Detail mit den Verwandeln außer Acht gelassen hätte , dann hätte ich fast gesagen, dass mein Leben normal war. Im Ausdauerlauf hatte ich 3 von 10 Punkten kassiert und in Mathe 25 von 115 möglichen Punkten erreicht. Normal halt... Doch ich merkte immer mehr, wie eine unsichtbare Kraft mein Leben vernebelte. Und das erschrak mich zu tiefst. Keinesfalls wollte ich zu einem der Übernatürlich-sein-ist-super-freaks werden...
Es klingelte an der Wohnungstür. Schnell sprang ich von meinem Bett auf und landete mit dem Gesicht gleich wieder auf dem Parkett, da ich über eine Falte in meinem Teppich gestolpert war.
"Mierda! So nen kack" fluchte ich und rappelte mich auf, um meinen Weg zur Haustüre fort zu setzten. Etwas ungeschickt öffnete ich die Türe. Ich sah niemanden, außer einen Riesen Teddy. Was zum?! Bevor ich jedoch unfreundlich Fragen konnte, wer mich aus dem Bett getrieben hatte, viel der Teddy auf den Boden, ich erkannte die Person und ließ einen schrillen Schrei los.
"Jaime!" Kreischte ich und sprang die Person vor mir an, die mich erstaunt fest hielt.
"Hola princesa" flüsterte mir mein großer Bruder ins Ohr.
"Como te he echado de menos! Wie ich dich vermisst habe!" Sagte ich und drückte mich noch enger an ihn.
"Me matas! Du erdrückst mich fast Prinzessin" lachte mein Bruder und ich stieß mich ab, sodass ich vor ihm auf dem Boden stand.
"Micaela? Alles klar? Ich hab dich schreien gehö..." schaltete sich auf einmal eine weitere Stimme ein und Henry stürmte dicht gefolgt von Kyle die Treppen hoch. Beide hielten jedoch inne, als sie mich so eng an meinem Bruder sahen.
"Alles klar Jungs" strahlte ich sie an.
"Tus novios? Deine festen Freunde?" Grinste mein Bruder schelmisch.
"Ja, beide. Konnte mich nicht entscheiden. Sind beide gleich knuffig" stimmte ich lachend hinzu.
"Wer ist das?" Wollte Kyle misstrauisch wissen. Wie ich es auch selbst erfahren hatte, war er kein so großer Freund von Fremden.
"Also Jungs das ist..." begann ich, wurde aber von meinem Bruder selbst unterbrochen.
"Jaime... Ich bin das Opfer, dass seit sie geboren ist, ein Haus mit ihr teilen muss" stellte er sich selbst vor und ich schlug ihm nicht unbedingt sanft in die Seite.
"Huch, woher kam denn der Luftstoß gerade?" Machte er sich über mich lustig und die Jungs lachten.
"Hey! Wehe ihr freundet euch mit dem Dummbatz an und lasst mich fallen!" Drohte ich meinen Nachbarn.
"Wie könnten wir nur" gab Kyle sarkastisch zurück.
"Das würde Tödlich für zumindestens einen von euch enden" lachte mein Bruder. Ich sah an ihm herunter. Er trug noch seine Uniform. Seine Haare waren kurz rasiert und einige Narben schauten an seinem Kragen raus. Seine Statur hatte sich seitdem er in die Army eingetreten war komplett verändert. Aus der dünnen Bohnenstange, die keine Beachtung von Mädchen bekommen hatte, war ein echter Mann geworden. Er sah gut aus. Verdammt gut sogar. Wieso zum Teufel hatte ich nicht so Gene wie er abbekommen?!
"Wollen wir rein gehen und du erzählst mir, was bei dir so in letzter Zeit abgegangen ist?" Schlug mein Bruder vor.
"Klaro... Chao Chao Jungs" lächelte ich und drückte dem immernoch grumpy aussehenden Kyle ein Schmatzer auf die Wange. Seine Miene hellte sich leicht auf und mein Bruder und ich verschwanden durch die Tür.
"Wo ist mein Zimmer?" Fragte mein Bruder und ich führte ihn hin.
"Hab mir die Freiheit genommen es für dich einzurichten" lächelte ich und drückte die Tür auf. Mein Bruder grinste und lief gleich zum Bett.
"Nicht schlecht, nicht schlecht" meinte er anerkennend. Ich ließ mich ebenfalls aufs Bett fallen und stützte mich mit meinen Armen so ab, dass ich in das Gesicht von meinem Bruder schauen konnte.
"Jetzt erzähl mal, wieso bist du wieder da?" Wollte ich wissen.
"Mein Vetrag ist ausgelaufen.... Ich bleib deswegen auch erstmal hier" lächelte er und ich quietschte vor Freude noch einmal. Auf einmal öffnete sich die angelehnte Tür einen kleinen Spalt und Monsterchen raste hinein und sprang auf meinen Schoß. Sie zitterte furchtbar und mir war gleich klar, dass irgendetwas nicht stimmte.
"Was ist das?" Stellte Jaime eine Gegenfrage.
"Psst" wies ich ihn zurecht und legte meine Finger auf die Lippen. Dann hörte ich Schritte.
"Jemand ist hier" wisperte ich und mein Bruder sprang auf, lief zu seinem Koffer und holte eine Waffe raus.
"Was?! Woher hast du denn sowas?!" Wollte ich schockiert wissen, doch an seinem entschlossenen Gesichtsausdruck wusste ich sofort, dass er sie nicht nur zum Spaß gekauft hatte. Sein Leben hatte sich wohl sehr verändert... Jaime öffnete langsam die Türe und richtete die Pistole vor seinem Körper auf den Flur. Langsam ging er ein paar Schritte. Plötzlich tauchte hinter ihm jemand auf und zog mit voller Wucht auf seinen Hinterkopf. Mein Bruder stöhnte und klappte einfach zusammen. Die Gestalt wandte sich sofort zu mir. Es war ein Mann, doch hinter ihm war schon eine Frau, ebenfalls wie aus dem nichts, aufgetaucht. Er lief auf mich zu, die Frau machte sich an meinem Bruder zu schaffen. Die Angst wandelte sich in blinde Wut um. Bevor ich der Frau unschöne Worte zuwerfen konnte, war der Mann schon bei mir und holte aus. Ich rechnete mit einem Schlag, aber mein Körper hatte sich selbständig gemacht, und sich geduckt, sodass der Schlag voll ins leere ging. Durch den Schwung verlor der Typ das Gleichgewicht und schlug mit dem Kopf an die Bettkante. Anschließend blieb er regungslos liegen. Die Frau versuchte immernoch meinem Bruder was anzutun.
"Lass ihn sofort los du Schlampe" zischte ich die Frau an und trat ihr so fest ich konnte in die Kniekehle. Sie schrie wütend auf und fuhr zu mir herum. Ich funkelte sie an und die Wut drohte mich zu übermannen, als sie provokant meinem Bruder in die Seite stieß. Der Rest passierte wie im Traum. Ich spürte wie meine Hände heiß wurden und ich einen silbernen Blitz auf die Frau abließ, die sofort in sich zusammensackte. Ich ging ebenfalls zu Boden und mein Körper begann heftig zu zittern. Mit letzter Kraft holte ich mein Handy und wählte Isaacs Nummer. Dann wurde alles schwarz.

Micaela - Teen Wolf Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt