Oxford, 1963

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„Um Himmels willen. Schau dir diese Verrückten an!" lachte Tom.

„Oh, ich mag diese Musik..." lächelte ich.

„Nicholls, du bist der Jüngste von uns. Du solltest so etwas mögen!" lachte Jay und schnappte nach meiner Hand, um zu tanzen.

Ich drückte ihn weg und sagte:

„Stewart, schau, so macht man das heutzutage!"

Ich hüpfte herum wie ein Beatnik, nun lachte auch Sarah und machte mit.

„Love, love me do..." sangen wir drei laut.

Tom stöhnte auf und lehnte sich in den Sessel seines Urgroßvaters zurück. Ich winkte ihm, doch er schüttelte den Kopf, obwohl wir normalerweise viel zusammen tanzten. Anscheinend war das wirklich nicht seine Musik, oder irgendwas lag ihm auf der Seele.

 Anscheinend war das wirklich nicht seine Musik, oder irgendwas lag ihm auf der Seele

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Jay drehte den Fernseher lauter. Ich hörte Gepoltere an der Tür, dann stand Tom auf und ging öffnen. Er kam mit Franz zurück, der sich sofort unserer kleinen Tanzgruppe anschloß.

„Happy Birthday!" rief ich und fiel ihm um den Hals.

„Mama! Du erdrückst mich!"

„Ja, ja. Ich hab dich so vermisst, mein Grosser..." schmolle ich.

„Ihr habt mich doch gerade erst in Cambridge besucht. Mach mal leiser, Onkel Jay. Können wir das Ganze schnell hinter uns bringen? Ich will gleich weiter nach London, dort steigt heute eine Party!"

„Oh, nein, Sohn! Du wirst schön den katastrophalen Kuchen deiner Mutter essen und wenigstens noch zwei Tassen Tee mit uns trinken, bevor du wieder verschwindest!" mahnte Tom.

Ich stemmte meine Fäuste in die Hüften.

„Katastrophal, also?"

Mein Mann grinste und zog mich an sich.

„Ich wäre an meinem Geburtstagskuchen fast gestorben!" lachte er.

„Weil du plötzlich auf Mandeln allergisch warst, das lag aber nicht an hmmm..."

„Oh, Gott, geht das wieder los! Wie kann man nur so verrückt nacheinander sein, nach siebzehn Jahren Ehe!" stöhnte Jay, während ich zärtlich geküsst wurde.

„Ich hätte auch gerne ein bisschen mehr Beständigkeit in unserer Beziehung..." seufzte Sarah.

„Was denn? Du machst doch jedesmal Schluß, wenn ich in ein anderes Land muss." entgegne Jay.

„Weil Fernbeziehungen nicht klappen!"

„Dann komm mit, das habe ich dir schon tausendmal angeboten. Aber du willst ja..."

Tom löste sich und knurrte:

„Leute, diskutiert das später aus. Wo bleibt denn nur die liebe Cecily?"

Der Mann auf der BrückeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt