11. Kapitel

216 17 1
                                    

Ich saß in Gedanken verloren in einer Hängematte und schwang sanft hin und her. Es war inzwischen schon drei Tage her, dass Lou und El mich adoptiert hatten. Meine Tante war erleichtert mich los zu sein. Meine Cousins wollten mich nicht gehen lassen, hatten aber schnell eingesehen, dass es besser war für alle.

Wir würden jetzt noch drei Tage in Deutschland verbringen. Louis hatte ein kleines abgelegenes Wochenendhäuschen gemietet, dass einen riesigen Garten hatte. Kurz vor der Veranda des Häuschens saß ich in der Hängematte und starrte in den kleinen Teich vor mir.

Bald würden wir nach London fliegen und ich wusste nicht ob ich mich freuen sollte oder ob ich mich zitternd in meinem Bett verkriechen sollte. Ein neues Leben mit neuen Leuten. Mit einer neuen Umgebung. Und vor allem ohne meine Eltern! Ich hatte mich in den letzten Tagen oft mit alten Freunden getroffen die in der Nähe wohnten. Ich würde sie alle vermissen, vor allem Mia.

Trotzdem freute ich mich auch irgendwie. Die Chance neu anzufangen. Alles hinter mir zu lassen. Die ganzen elendigen Streitereien. Das Gezanke mit Klassenkameraden oder nervigen Nachbarn. Aber es hieß auch dass ich loslassen musste.

"Na, worüber denkst du denn so angestrengt nach?" Ich drehte mich zu El um, die mir eine Tasse Kaba hinhielt. Dankend nahm ich sie an.

"Nicht so wichtig. Ich hoffe nur dass meine Schwester morgen tatsächlich vorbeikommt." Ich hatte mit meinem Onkel telefoniert und der hatte nicht sicher gewusst ob sie Zeit hatten oder nicht. "Sie wird kommen.", versicherte El mir zuversichtlich.

Und sie behielt Recht.

Es tat gut mit meiner kleinen Schwester zu reden. Wir weinten, lachten und trösteten uns gegenseitig. Als sie sich wieder verabschiedeten versprach sie mir hoch und heilig mich auf dem laufenden zu halten, was den Gesundheitszustand unserer Eltern betraf.

Den letzten Tag in Deutschland verbrachte ich mit El beim shoppen. Sie zwang mich durch gefühlt tausend Klamottenläden in denen ich mindestens die Hälfte der vorhanden Kleidung in meiner Größe anprobieren musste, wovon dann ein viertel gekauft wurde. Egal wie viel ich protestierte und bettelte gönnte sie mir keine Pause.

Am Flughafen trafen wir dann auf den Rest. El gab das Gepäck ab und ich hievte mich mit letzter Kraft auf eine Bank. Harry lies sich lachend neben mich fallen. "Dass ich das noch erleben darf.", kicherte er. "Eine Frau die fast stirbt weil sie shoppen war!"

Ich sah ihn empört an. "Sie hat mich durch hunderttausende von Läden geschleift deren Namen mir nicht im Ansatz was gesagt hat!", anklagend zeigte ich mit dem Finger auf El, die gerade wieder zu uns zurück kam.

Wenig später lief ich als letzte in den Privatjet. Ich bekam einen Platz am Fenster direkt neben Niall.

Als das Flugzeug dann abhob sah ich etwas wehmütig zu wie die Lichter uns immer kleiner wurden.

Auf in ein neues Leben.

_____________________________________________________________________________

Hei,

Sorry dass ich erst jetzt wieder schreibe, aber wir haben Zeugnisse rausbekommen und meine Eltern waren nicht ganz so begeistert vom Ergebnis :(

- J

Through all the pain (One Direction/Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt