Nun sind einige Wochen vergangen, ich hab viel nach gedacht. Meiner Mutter habe ich jedoch immer noch nichts erzählt. Mit den Medikamenten die ich 'übergangsweiße' bekommen habe, geht's einigermaßen. Bis zu meiner Herztransplantation, aber ich stehe nach wie vor auf der Warteliste und bis jetzt war noch kein passender dabei. Das kann lange dauern, ich frag mich nur wie lange? Überlebe ich das den dann überhaupt?
Ich wollte noch so viel erleben, ich hatte so viele Träume und jetzt stehe ich hier und packe die letzten Sachen meines Blumenladens. Den ich muss ihn aufgeben, es ist gesundheitlich einfach nicht mehr möglich ihn zu führen. Ich schaffe es nicht mehr, schade drum, so lange hatte ich ihn noch nicht.
Als ich fertig war, machte ich mich auf dem Weg zum Supermarkt um einzukaufen, den mein Kühlschrank ist leer. Es war so so so anstrengend, mein Herz rast schon wieder, mit allen anderen Symptomen. Schnell schmeiße ich mir eine Tablette ein und setzte mich in mein Auto, meinen Kopf an mein Lenkrad gelehnt und die Augen geschlossen. Ich versuchte einiger maßen Ruhig zu atmen. Nach 10 Minuten hatte ich mich wieder beruhigt, dank der Medikamente und konnte nun endlich meine Einkäufe ins Auto packen. Danach fuhr ich auf den direkten Weg nach Hause und verstaute alles.
Völlig aus der Puste legte ich mich auf mein Bett und schlief auch sofort ein. Als ich aufwachte war ich im ersten Moment glücklich. Da war ein Mann, mit blonden kurzen Haaren, braunen Augen, einen unglaublichen Lächeln und wunderschöne Lippen. So viel weiß ich allerdings schon gar nicht mehr von diesem Traum, ich weiß nur dass er mich geküsst hat und es fühlte sich einfach nur wow an.
Die Tatsache, dass ich das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erleben werde, holte mich ein und meine 'Glücksgefühle' verschwanden auf einmal. Etwas deprimiert schaute ich mich in meinem Zimmer um und sah meinen Flügel. Ich erhob mich, setzte mich an ihn und klappte die Tasten auf. Etwas verstaubt, Lange nicht mehr gespielt...
Fast wie von alleine, platzierten sich auf die Tasten und fingen an irgendwas zu spielen. Während ich unbewusst anfing zu singen. Es ist Ewigkeiten her als ich das letzte Mal gespielt und gesungen hatte.
Meine 'kreative' Phase wurde durch das Schellen an der Tür unterbrochen, mehr oder weniger freiwillig bewegte ich mich Richtung Wohnungstür. "Hallo mein Spätzchen" lächelte mich meine Mutter an. "Oh, hallo Mama. Mit dir habe ich jetzt irgendwie gar nicht gerechnet" lächelte ich leicht, was auch nur erzwungen war. "Schön gesungen, dass hast du schon lange nicht mehr getan" lächelte sie mich an. "Mag sein, komm rein" ich trat zur Seite damit sie eintreten konnte "Willst du was trinken oder essen?" fragte ich sie. "Ein Wasser wäre gut, danke" lächelte sie und wir gingen ins Wohnzimmer, wo sich anschließend auch meine Küche befand. Zwei gefüllte Gläser mit Wasser stellte ich vor ihr und mir hin und setzte mich neben ihr. "Was gibt es den?" fragte ich. "Wieso hast du deinen Blumenladen geschlossen?" frage sie direkt. Stimmt ja, ich habe mit ihr noch gar nicht darüber gesprochen. "Hallo, Victoria" wedelte mit meiner Mutter vor meinem Gesicht herum als ich einen Moment offensichtlich abwesend war. "Hat 'nen einfachen Grund. Ich schaffe das nicht mehr, ich bin krank" ich schaute zu ihr während sie mich schockiert anschaute.
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Ein Geschenk des Lebens
RandomWas ist, wenn du weißt, dass du bald sterben musst? Wenn du weißt, dass dir niemand helfen kann... Selbst wenn dir jemand helfen könnte, wie gehst du damit um? Wenn du ganz genau weißt, das diese Person dafür gestorben ist. Bist du glücklich? Oder t...