XVI

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Montag, 13.03.17
Nachdem ich nun die Erkältung und die Mittelohrentzündung überlebt hab, kann ich wieder in die Schule ohne die halbe Woche zu fehlen. Samstag hab ich mir süße Haarklammern, die ich heute alle in die Haare geklatscht habe und so in die Schule marschierte. Außerdem durfte ich zum ersten Mal beim Veganer schlafen und ich muss sagen:
Das war es absolut nicht wert.
Er ist während Harry Potter lief eingeschlafen und dann sind Kevin und ich auf der Couch eingeschlafen, nachdem wir um halb 2 Uhr morgens Katzen Videos geguckt haben. Wir haben nicht viel geschlafen und morgens hab ich fluchtartig das Haus verlassen, ohne mich zu verabschieden. Wenigstens habe ich Tim nicht geweckt. Aber jetzt muss ich irgendwie mein Zimmer aufräumen. Keine Ahnung, wie ich das schaffen soll. Mit Alex und Marie vielleicht, doch das könnte sehr verstörend für sie werden. Selbst ich weiß nicht, was da alles lauert. Die haben dann auf jeden Fall etwas gut bei mir.

Dienstag, 14.03.17
Ich bin nun wirklich an dem Punkt angekommen, an dem ich nicht weiter weiß, was ich in dieses Buch schreiben kann. Nur vielleicht Dinge, die gerade so in meinem Leben passieren, aber das ist immer das Gleiche und wer will das lesen? Naja, ich schreibe trotzdem weiter, wenn auch unregelmäßiger. Gerade sitze ich in der Aula, ich habe eine Freistunde. Meine Haare bestehen wieder im vorderen Teil hauptsächlich aus Spangen. Eigentlich waren sie für meine Perücke, aber ich traue mich noch nicht, sie in der Schule zu tragen. Vielleicht erst zusammen mit Annika.
Ich finde, ich bin generell viel zu empfindlich. Ich meine....Tim hat mich eben Nervensäge genannt, weil ich ihm ein Buch ausleihen wollte. Ich hab das Buch bei ihm gelassen, habe meinen Rucksack genommen und bin abgehauen. Denn es hat mich verletzt. Jetzt fragt ihr euch: wie kann das Wort "Nervensäge" einer 16-jährigen Person weh tun?
Ich sehe zu ihm auf. In vielen Eigenschaften ist er mein Vorbild. Ich schätze alles, was er sagt und denkt, höre ihm immer zu, verstehe ihn. Er versteht mich auch, aber er hat Probleme damit, zu verstehen, was Leute verletzen könnte. Ich glaube auch, bei ihm bin ich einfach überempfindlich und ich hänge zu sehr an ihm. Während er wahrscheinlich kein Problem damit hätte, mich aus seinem Freundeskreis auszuschließen, würde ich, denke ich, daran kaputt gehen. Ich weiß nicht, welchen Wert ich für meine Freunde habe.

Cocos Tagebuch - Ehrliche GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt