Im Krankenhaus 11#(Nat)

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Ich hatte meine Augen geschlossen und hörte dem Piepsen zu. Ich hatte meine Hand mit der von Matthew verschränkt. Seit 3 Stunden liegt er nun im Koma, er hatte eine Unmenge an Blut verloren und er heilte nur sehr langsam wegen dem Schwächungsmittel. Wieder rann mir eine Träne die Wange hinunter, wie konnte ich nur so dumm sein? Ich wusste, dass er sich danach nicht mehr wehren konnte, und er hat mir das Leben gerettet. Ich weiss nicht wie ich das überleben will, wenn ich auch noch ihn verliere. 
Ich schreckte hoch als es begann an der Tür zu poltern. "Natalie, komm sofort raus!" Oh mist, mein Bruder. Ich liess wiederwillig Matthews Hand los und bereitete mich innerlich auf eine Predig vor. Langsam öffnete ich die Tür um das Ganze noch etwas hinauszuzögern, als mein Bruder zu mir stürmte und mich in eine lange Umarmung zog. "Ich bekomme keine Luft mehr, Bruderherz", sofort lockerte er die Umarmung etwas, liess mich aber nicht los. "Ich hatte solche Angst um dich, du bist die einzige, die ich noch habe", "mir geht es gut, aber Matthew liegt seit geschlagenen 3 Stunden im Koma und sein Zustand hat sich kaum verbessert". Der Druck hinter meinen Augen machte sich wieder bemerkbar, aber ich ignorierte ihn. "Ich habe etwas von einer Hexe, das ihm vielleicht helfen könnte", er hielt mir ein Fläschchen mit einer silbrigen Flüssigkeit unter die Nase. Ein Stärkungsmittel. Ohne zu zögern, schnappte ich mir das Fläschchen und stürmte zurück ins Zimmer. Ich legte eine Hand vorsichtig auf seine Wange so als könnte er zerbrechen. Seine Haut war warm und seine dichten Wimpern berührten seine hohen Wangenknochen. Ich hätte allzu gerne, jetzt in seine Augen geschaut und hätte dann erraten wollen, was er wohl dachte. Ich wollte wieder seine Grübchen sehen, wenn er lachte.
Ich wurde sanft von meinem Bruder am Arm berührt, was mich wieder zur Besinnung brachte. Ich drückte sein Kinn leicht nach unten und goss den Trank in seinen Mund. Danach setzen wir ihn hin, sodass der Trank in seinen Magen gelangen konnte. Und jetzt mussten wir warten und hoffen. Ich nahm wieder seine Hand in meine und legte meinen Kopf auf das Bett. Ich hörte noch ein Gemurmel, dann ging die Türe zu und ich war mit Matt alleine.
Er hielt meine Hand, jedoch konnte ich sein Gesicht nicht sehen. "Du musst dich entscheiden. Beide tun dir nicht gut, der eine ist besser als der andere. Höre auf dein Herz und mach nicht den gleichen Fehler wie ich, Nat", dann liess er meine Hand los.
Ich musste blinzeln, das Licht war viel zu hell. "Na, gut geschlafen Dornröschen?", mit halb offenen Augen schaute ich zu der Stimme hoch und als ich realisierte das Matthew wach war, fiel ich ihm um den Hals. "Wieso hast du mich nicht geweckt?", "du hast so friedlich ausgesehen, da wollte ich dich nicht wecken". Er verschränkte meine Hand mit seiner und schaute mich an. Meine Wangen röteten sich bis sie der Farbe einer Tomate angenommen hatten, ihm schien die Situation jedoch überhaupt nicht peinlich zu sein. Aber ich musste zugeben, dass ich die Wärme seiner Hand mochte. Auf sein Gesicht schlich sich ein Lächeln und eine Augenbraue hatte er hochgezogen. Verdammt er hatte mich ertappt. Verlegen räusperte ich mich und begann mit der freien Hand Richtung Tür zu wedeln. "Ich... Ich gehe mal den Doktor holen". Ich durchquerte das Zimmer mit zügigen Schritten, aber in der Tür blieb ich stehen. "Wer hat dich eigentlich so zugerichtet?", seine Miene verfinsterte sich. "Dein geliebter Christiano", er sprach diese Worte mit so viel Hass aus wie nur möglich. Mir wurde fast schlecht. "So etwas würde er nie tun", doch selber war auch nicht ganz so überzeugt von meinen Worten. Ich stürmte aus dem Zimmer in den Korridor. Ich musste hier raus.
Zu Hause bekamen wir die Meldung, dass es Matthew wieder gut geht. Sie wollen ihn aber zur Beobachtung noch 2 Tage behalten. Wenn ich morgen zur Schule gehe, dann schwöre ich, hat Chris ein riesiges Problem.

My golden Tiger (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt