(12) Kapitel

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***Lumina***

Ich räumte meine Schwimmsachen in den Schrank, nachdem Jane so lieb war und mich nach Hause gefahren hatte. Mom war immer noch nicht zuhause aber es war sowieso erst 16 Uhr. Wie gewohnt saß ich vor meinem Fenster und beobachtete die Natur.

Plötzlich fing es an leise zu nieseln. Ich hatte mich schon immer gefragt, ob man Regen überhaupt trinken konnte und, ob sie genauso schmecken würde wie normales Wasser. Wie fühlte sich das den eigentlich an, wenn es dann einfach so auf einen regnet. Wahrscheinlich genauso, wie wenn man in den See fällt.

Irgendwie erinnerte mich das an Ethan. Mal wieder musste ich an ihn denken. Das ist 100 Prozent nicht normal. Aber irgendwie kann ich auch nicht anders. Besonders nicht nach dem, was passiert war. Ich wusste nicht, wie ich ihn aus meinem Kopf bekommen konnte denn mittlerweile wurde es nervig. Andereseits wollte ich ihn nicht aus meinem Kopf haben, da ich dann immer so ein schönes Gefühl in meinem Magen bekam. Wenn man das so sab, ist das irgendwie schon bizarre.

Am Abend kam Mom wieder und machte uns etwas zu essen, das wir gemeinsam am Esstisch aßen. "Und wie war dein Tag?", wollte sie wissen.

"Eigentlich ganz gut. Ich hab auch schöne Schwimmsachen gefunden. Leider musste Jane dann aber wieder weg, da ihr Bruder im Krankenhaus war."

"Oh was ist denn mit ihm passiert?", sorgte sich Mom.

"Er hat sich die Rippe gebrochen.", erklärte ich ihr, während ich aß. "Aber Mama, wie bricht man sich denn ein Rippe?"

"Nun wenn dir etwas schlimmes passiert, wenn du zum Beispiel die Treppe runter fällst, dann kann es sein, dass du dir die Knochen brichst. Immerhin sind deine Knochen nicht aus Metall. Es dauert auch echt lange, bis sie wieder zusammen heilen. Deshalb muss man erst zum Krankenhaus, damit sie sowas behandeln können. Aber du solltest dir keine Sorgen machen denn so schnell bricht man sich seine Knochen nicht." Das muss bestimmt weh tun, wenn ich mir das so vorstelle. Ich hoffe mir passiert sowas nicht.

"Mom ist es normal wenn man die ganze Zeit an jemanden denken muss?", wollte ich wissen. Sie hörte sofort auf zu essen und schaute mich einwenig überrumpelt an.

"Ist das dieser Ethan?" Woher wusste sie das? Kann sie Gedanken lesen? Langsam aber irritiert nickte ich.

"Naja er ist immer so komisch zu mir?"

"Lumina ich bin mir nicht sicher, ob er dir wirklich gut tuen wird. Du solltest auf dich aufpassen, okay?", warnte sie mich. "Aber es ist nichts explizites zwischen euch passiert, oder?"

"Was genau meinst du?"

"Also habt ihr euch noch nicht geküsst oder sowas?"

"Hä?" Wovon sprach sie denn da?

"Egal ist nicht so wichtig. Erkläre ich dir ein anderes Mal."

***

Sonntagabend machte ich mich bereit für den morgigen Tag, ehe ich mich dann schlafen legte. Ich schlief dann genauso schnell wieder ein. Auf einmal wurde ich durch einem Klopfen wach. Ziemlich übermüdet rieb ich mir die Augen und schaute zum Fenster. Was macht denn bitte dieses Tier da? Und warum hämmert er gegen meine Fensterscheibe? Etwas verwirrt ging ich zum Fenster und kniete mich auf Augenhöhe des Tieres und schaute es mir genauer an. Es legte seinen Kopf schief und schaute mich ebenfalls so verwirrt an. Ich öffnete das Fenster, wobei ich beobachtete, wie es mich weiterhin anglotzte. Was genau war das? Als ich es kurz anfassen wollte flog es aber auch sofort wieder weg. Komisch.

Irgendwie hatte ich gerade total Lust mal wieder zum See zu gehen. Der Mond und die Sterne leuchteten gerade ziemlich hell, sodass man die Straßen problemlos sehen konnte. Schnell zog ich meine Schuhe an und schnappte mir dann die nächstbeste Hose, da ich schlecht in kurzer Schlafhose draußen rumlaufen konnte. Wenn Mom das herausfindet bekäme ich höchstwahrscheinlich Ärger, weshalb ich durch mein Fenster sprang und schnell aus dem Wohnort schlich.

Hidden Behind The ColdnessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt