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Hallo, meine Lieben!
Wie lange habe ich gewartet, um diese paar Zeilen zu schreiben. Ich bin so aufgeregt, weil ich euch endlich das erste Kapitel meines zweiten Teils von In deinen Händen zeigen kann. :) Ich freue mich riesig, dass ihr euch dazu entschlossen habt, Clara und Finnig weiterhin auf ihrem Weg zu begleiten. Und natürlich hoffe ich, dass ihr genauso viel Spaß beim Lesen haben werdet, wie beim ersten Teil. ;) 

Liebe Grüße, Iskustwa

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„Jetzt ist es offiziell, die Sommerferien unseres letzten Schuljahres werden als die Ferien der unglaublichen Veränderungen in die Geschichte eingehen", kam es über alle Maße erstaunt von Maria, deren Blick auf der Tür lag. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich innerhalb von Sekunden von überrascht zu skeptisch und schließlich zurück zu überrascht.

Ich folgte ihrem Blick und blieb an einem blonden Jungen hängen. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich bei dem vermeintlichen Unbekannten um Simon handelte. Dem Jungen, der das letzte halbe Jahr einen Tisch mit mir geteilt hatte und für mich zu einem Freund geworden war. Von dem Jungen, den ich kannte, war allerdings nicht viel zu erkennen. Sein halblanges Haar trug er jetzt kurz, sein Gesicht wirkte kantiger, als vor den Ferien, irgendwie erwachsener. So sah kein Junge aus, der zu stottern anfing, sobald er mit einem Mädchen sprach.

„Hey, Leute!", begrüßte er uns gutgelaunt (wie war das überhaupt möglich? Wir hatten immerhin den ersten Schultag), nachdem er zu uns an den Tisch getreten war. „Ihr seht mich ja an, als wäre ich ein Alien."

„Bist du eines?", fragte Maria, wie aus der Pistole geschossen. Dass Simon jetzt so anders aussah, schien sie total durcheinander gebracht zu haben. Er lachte beherzt auf, sichtlich amüsiert über die Reaktion seiner Freunde. Ja, auch ich zählte mich dazu. Durch ein Referat am Anfang dieses Jahres in Kunst, hatten wir festgestellt, dass wir wirklich gut miteinander auskamen. Seitdem hatte ich mehr Zeit mit ihnen verbracht und wir wurden so etwas wie Freunde. Unserer kleinen Gruppe gehörte noch Valerie an, doch von dem rothaarigen Mädchen, das während der elften Klasse in unsere Schule gewechselt hatte, war noch nichts zu sehen. Wahrscheinlich würde sie erst nach dem Gong auftauchen. Das mit der Pünktlichkeit nahm sie nicht so genau.

„Ein guter Friseur, viele Stunden im Fitnessstudio und meine Cousine Amy", zählte Simon auf und gab mir damit zu verstehen, dass ich soeben irgendetwas verpasst hatte, weil meine Gedanken abgeschweift waren.

„Die Cousine aus Amerika?", hakte Maria neugierig nach, während ich ihrem kleinen Wortwechsel meine stille Beachtung schenkte.

„Genau die ... ich war die Ferien über bei ihr in Miami und da ihr langweilig war, war sie der festen Überzeugung, mich upgraden zu müssen." Simon ließ sich samt seiner Tasche und einem Grinsen im Gesicht auf den freien Platz neben Maria fallen, sodass er direkt am Fenster saß.

„Warum sitzen wir eigentlich hier vorne und nicht weiter hinten? Ich meine, solange wir noch die Wahl haben." Die Andeutung verstand ich sofort. Simion glaubte anscheinend, Kilian würde uns auch dieses Jahr umsetzen. Dabei wusste er nicht, dass der einzige Grund der damaligen Umsitzaktion dazu gedient hatte, dass ich in Kilians direktes Blickfeld gelangte.

„Ich dachte ich verzichte auf meine Brille, indem ich in der ersten Reihe sitze", meinte ich und das erste Mal, seit Simon das Klassenzimmer betreten hatte, sah er mich richtig an. Seine braunen Augen weiteten sich leicht, dann wanderte sein Blick musternd über meine Gestalt. Seine Reaktion verwunderte mich nicht, aber es wäre mir dennoch lieber gewesen, wenn er nicht so erstaunt gewesen wäre.
Dann trug ich meine Haare halt offen und anstatt meiner gewohnten Kapuzenpullover eine dunkle Bluse. Ich hatte mir vorgenommen, mehr aus mir herauszukommen und dazu gehörte leider auch, meine Kapuzenpullover, hinter denen ich mich immer versteckt hatte, hinter mir zu lassen. Nicht alle, aber viele davon.

In unseren HändenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt