This could be home

340 24 8
                                    

18. Juni 2012, Montag

Nie hätte ich gedacht, dass man in nur zwei Tagen so viel erledigen konnte. Nachdem Paul und ich vorgestern entschieden hatten, dass wir den 18. bis zum 24. in seinem richtigen Zuhause verbringen würden, waren uns auf einmal so viele Sachen zugeflogen, die noch zu erledigen waren, bevor wir fahren konnten. Doch ich war mir sicher, dass der Stress sich auszahlen würde. Die Paparazzi waren nämlich scharenweise vor dem ROWW-Gebäude gestanden und hatten Paul überall hin verfolgt  - richtig, nur Paul. Denn ich habe es in den letzten beiden Tagen vermieden außerhalb des Gebäudes Zeit mit ihm zu verbringen. Ich konnte mich einfach noch nicht damit anfreunden, dass fremde Leute Fotos von mir machten oder mich sogar filmten und ich dann im Internet oder so zu finden war. Morgens war ich so früh wie möglich gekommen und Abends hatte ich so lange gewartet, bis Paul gegangen ist - somit haben sich dann auch die Paparazzi langsam verzogen. 

In der wenigen Zeit Zuhause hatte ich meinen Koffer gepackt und mich darum gekümmert den Papierkram mit meinem alten Job hinter mich zu bringen. Bei ROWW hatte ich natürlich wie üblich geholfen die Hilfspakete zu packen, Unterschriften zu sammeln und neue Helfer einzuweisen - mein erster richtiger Tag als Managerin der freiwilligen Helfer würde aber erst am 25. sein, also ein Tag nachdem wir wieder da waren. Die letzten beiden Tage hat also noch Leila die Führung übernommen. 

Außerdem habe ich Paul geholfen seinen Papierkram in seinem Büro zu ordnen, seinen Terminkalender auszumisten und seine E-Mails zu beantworten. Er hatte sich nämlich fest vorgenommen während der Woche in seinem Haus nicht zu arbeiten und seine Zeit nur mir zu widmen. Natürlich war ich deswegen total aufgeregt, schließlich haben wir uns noch nie eine ganze Woche am Stück gesehen und ebenfalls haben wir noch nie bei einander übernachtet. 

Ich weiß, dass das ein wenig komisch klang - schließlich ist Paul 39 und ich 27 Jahre alt und wir waren jetzt schon etwa drei Wochen zusammen, aber wir waren einfach noch nicht dazu gekommen uns Zeit für einen neuen Schritt in unserer Beziehung zu nehmen. Zuerst war da mein Unfall im Weg und dann die unglaublich tolle aber viele Arbeit, die Paul und auch ich diesen Monat in Reach Out Worldwide gesteckt haben. Doch diese Woche würde sich all dies ändern. Diese Woche zählten nur Paul und ich - und seine Familie, die ich treffen würde.

Die einzige Ausnahme war natürlich ein Notfall in Art von Naturkatastrophen oder ähnlichem - in dem Fall würden wir ohne zu überlegen sofort zurückfahren und Paul sich mit seinem Team auf den Weg machen. Denn das war nun mal, was er tat, wenn er nicht gerade hinter einer Kamera stand. Er rettete leben - genauso, wie er mich gerettet hatte - und genau dafür liebte ich ihn. 

Natürlich machte ich mir im Moment mehr Gedanken über das Treffen mit seinen Eltern, als darüber nachzudenken, welche Notfälle alle eintreffen konnten - denn ich war mir relativ sicher, dass auch bei diesem Treffen einiges schiefgehen konnte. Ich konnte mich total zum Affen machen oder irgendetwas falsch verstehen - wie eigentlich sonst auch immer, aber diesmal war es mir wirklich wichtig, dass ich einen guten Eindruck machte und seine Familie mich mochte. Paul hatte angerufen und Bescheid gesagt, dass er am 21. zum Abendessen vorbeikommen und Jemanden wichtigen mitbringen würde. Wenige Stunden später hatten auch seine Brüder und seine Schwester zugesagt und seitdem hatte sich meine Nervosität natürlich nicht mehr gelegt.

Ich hoffte einfach, dass alles gut gehen und die Woche unvergesslich werden würde. Während Paul nochmal im Bad verschwunden war, war ich schon mal vorgegangen und hatte mich in sein Auto gesetzt. Ich hatte einfach ein paar Minuten für mich selber gewollt, in dem ich einfach nur im Auto saß ohne das es fuhr. Seit meinem Unfall hatte ich nämlich immer wieder dieses unwohle Gefühl, sobald ich in ein Auto stieg. Natürlich musste ich eigentlich keine Angst haben, denn ich wusste ja, was für ein guter Fahrer Paul war, aber das waren eben die Nachfolgen von einem Autounfall. Ich schreckte aus meinen Gedanken als Mr. Blue Eyes die Fahrertür öffnete und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen einstieg. "Bist du bereit, Baby?", fragte er mich voller Elan. Ich lächelte ihn einige Sekunden einfach nur an, bevor ich ihm antwortete. Er hatte einfach immer gute Laune - selbst Montagmorgen um 7 Uhr - und ich schätzte diese Eigenschaft so unglaublich an ihm.

Heart Desire (Paul Walker Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt