11. Mai 2012, Freitag
Ohne hinzusehen oder die Augen aufzumachen stellte ich meinen Wecker aus, welcher ungefähr seit einer Minute vor sich hin piepte. Der Wecker morgens wahr wohl das nervigste Geräusch überhaupt, doch trotzdem schaffte ich es nie, ihn gleich auszustellen. Manchmal schlief ich einfach wieder ein und überhörte ihn ganz oder aber ich war zu faul um auf den 'off' Knopf zu klicken. Wenn das jedoch geschafft war musste ich gleich aufspringen, sonst würde ich dennoch verschlafen.
Gestern Abend hatte ich vergessen die Gardinen zu schließen, weswegen die Sonne mir jetzt ganz schön ins Gesicht strahlte, was mir am Morgen nicht gerade gefiel. Nach weiteren 10 Sekunden von schlummern raffte ich mich grummelnd auf und warf einen Blick auf das Bild, welches in einem Bilderrahmen auf meinem Nachttisch stand. Mein Vater. Ein Lächeln überkam mich, denn er wäre heute sehr stolz auf mich. Heute war mein erster Tag als freiwilliger Helfer bei Reach out Worldwide, falls ich mich gut anstellte. Wenn nicht, dann durfte ich wohl gleich wieder gehen. Selbst dort musste man sich an Regeln halten, aber es ging dort ja auch wirklich um etwas.
Geld dafür würde ich nicht bekommen, wie gesagt, es war freiwillig. Wieso ich an meinem freien Tag der Woche freiwillig aufstehe um noch mehr zu arbeiten? Ganz einfach, mein Vater hat solche Organisationen auch immer unterstürzt und irgendwie fühlte ich mich dazu verpflichtet, die Sache für ihn weiterzuführen. Die Anzeige von ROWW hab ich in einem Magazine gefunden, welche in der alten Wohnung meines Vaters lag. Er hatte irgendwie ein Faible dafür Magazine zu abonnieren.
Eigentlich arbeite ich als Kellnerin in einem Restaurant, aber auch nur weil ich mein Studium abgebrochen habe als mein Vater vor zwei Monaten plötzlich gestorben ist. Ich hatte einfach keine Nerven mehr für gar nichts. Eine richtige Familie (außer meine Freunde) hab ich jetzt nämlich nicht mehr. Ich bin ein Einzelkind und meine Mutter ist abgehauen als ich gerade mal vier Jahre alt war, an sie kann ich mich also gar nicht mehr erinnern und ehrlich gesagt habe ich auch keine Interesse daran sie überhaupt wieder zu sehen.
Ich krabbelte vom Bett und streckte mich erstmal. Als meine nackten Füße den kühlen Boden berührten bekam ich Gänsehaut und ein Seufzer entfuhr mir, als ich das Chaos in meinem Zimmer entdeckte. Wenn ich zurück war würde ich hier wirklich mal aufräumen müssen. Mein Zimmer war klein aber ich hatte alles was ich brauchte. Ein Bett und ein Nachttisch, ein Schrank und ein Spiegel, ein alter Sessel und mein Bücherregal, das wars. Ich hatte nicht viele Sachen doch die, die ich hatte, waren mir alle sehr wichtig. Meine beste Freundin Apple (mit der ich mir unsere kleine Wohnung teilte) war wahrscheinlich schon in der Arbeit, weswegen ich erst gar nicht nach ihr sah. Sie war definitiv die bessere darin, wenn es darum ging schnell aus dem Bett zu kommen.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich beeilen musste, um nicht zu spät zu kommen. Ich tapste in die Küche und nahm mir mein vorgefertigtes Frühstück aus dem Kühlschrank, welches aus Yogurt und Früchten bestand. Nach meinem schnellen Frühstück und ein wenig fernsehn huschte ich in die Dusche, weil ich es gestern Abend nach der Arbeit einfach nicht mehr geschafft hatte. Danach schlüpfte ich in eine einfache schwarze Jeans, eine weiße Bluse und in meine geliebten Chucks. Für meine braunen Haare brauchte ich nicht lange. Sie waren nur Schulterlang und saßen nach dem durchkämmen immer perfekt, wofür ich oft beneidet wurde. Schminken tat ich mich nur ganz wenig, denn ich ging ja auch nicht auf eine Modenschau sondern zu einer Hilfsorganisation.
Eine halbe Stunde später sprang ich aus dem Bus und lief zuerst unkoordiniert durch die Straße, bis eine Gruppe Mädchen an mir vorbeikam und über genau die Hilfsorganisation sprachen, zu der ich gerade den Weg suchte. Ich folgte den drei Mädchen unauffällig und tat so als würde ich Musik hören. Komischerweise war ich jetzt doch ein wenig aufgeregt, denn eigentlich mochte ich es gar nicht neue Dinge auszuprobieren ohne jemanden zu kennen, doch ich tat es schließlich für Dad.
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Heart Desire (Paul Walker Fanfiction)
Fiksi Penggemar"Oh Gott, dass tut mir unglaublich leid. Haben Sie sich verletzt?". Plötzlich blickte ich in zwei schöne, nein, wunderschöne blaue Augenpaare, die mich besorgt begutachteten und ehe ich mich versah, stand ich wieder auf den Füßen. Eigentlich war ic...