Zalgos Ausraster

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Allein ging ich durch die Straßen und sah die glüklichen Eltern mit ihren Kindern. Heute war schließlich Silvester. In weniger als sechs Stunden würden bunte Feuerwerkskörper den Himmel bedecken. Meinen Mantel hab ich bei James gelassen, den Typen den ich jederzeit steuern konnte. Wenn ich mich zurück erinnre, hat sich einiges verändert. Es lag nicht daran, dass ich in einem Haus wohnte, indem ein Haufen Psychopathen wohnten, sondern daran was ich nun fühlte. Je länger meine Seele an den Körper gefesselt war, desto weniger Wärme konnte ich fühlen. Die Gefühle verschwanden langsam. Mittlerweile spührte ich sorger keinen Hunger mehr.

Wenn es so weiter geht, werde ich am Ende nichts mehr fühlen.

Entäuscht setzte ich mich auf eine Bank und beobachtete die Menschen. Sie waren wie Roboter. Programmiert wie Computer. Ich vermisste mein Leben irgendwie. Ich vermisste die Probleme, die eine Jugendliche hat, den Stress in der Schule oder den Zoff mit meinen Großeltern. Ich vermisste es mit meinen Lehrern zu diskutieren, obwohl sie es immer besser wussten als ich. Ich vermisste ein schlagendes Herz.

Mein Herz ...

In diesem Moment erinnerte ich mich an Zalgos Worte. Er sagte mir, dass wenn ich mir Mühe gebe und geduldig bleibe, vielleicht es wiederfinden werde.

Aber wo ? Wo sollte ich anfangen zu suchen ?

Im Labor war es nicht da. Wo sollte ich denn bitteschön anfangen zu suchen ? Ich ließ mein Kopf sinken und schloss meine Augen. Ohne jegliche Hoffnung saß ich da. Meine Gedanken waren leer und kein einziger Muskel rührte sich. Die Menschen gingen an mir vorbei. Ich war es ihnen nicht wert.

''Ihr könnt doch nicht so gemein zu ihr sein ! '', rief Hoddie durch das Wohnzimmer.

''Nur weil du auf sie stehst... '', zischte Toby.

Jeff befand sich in dem Moment im Krankenzimmer mit E.Jack, den Sally aus seiner Hütte geholt hat.

''Ich werde mir doch nicht ansehen, wie sie die anderen ohne Respekt behandelt. Wir machen das auch nicht mit ihr ! '', klang Jane nicht mehr so wütend.

''Aber wenn sie es nicht möchte angefasst zu werden, wieso tut ihr es trotzdem ?'', murmelte Hoddie.

''Ich hab es vergessen. '', ertönte Jeffs Stimme.

Aus dem Raum kam Jeff hervor. Jack musste ihn festhalten damit er nicht hinfällt, doch er stand wieder auf den Beinen.

''Außerdem hat sie doch Sally berührt. Ich dachte, dass sie keine Berührungsangst mehr hat. '', erklärte er seine Sicht der Situation.

''Einigen wir uns darauf, dass sie komisch ist. '', sagte Ben mit vollen Mund.

In der Zeit verschlang er den Auflauf, dem Gwen für alle gemacht hat.

''Du bist fett, hör auf zu essen. Nebenbei ist das Essen für alle gedacht worden und nicht nur für dich !'', sagte Sally laut und genervt.

''Ich werde sie in Zukunft in Ruhe lassen. Ich weiß nicht was mit euch ist, aber wenn sie etwas will, wird sie es mir schon mitteilen. Wenn sie netter zu mir ist, werde ich netter zu ihr sein. '', sagte Masky.

 Langsam sah ich die Dunkelheit eintreffen. Von Minute zu Minute wurde es dunklerer. Die Nacht brach ein und ich saß immer noch auf der Bank.

Ich will mein Herz wieder.

Ohne weitere Überlegungen oder Nachdenkerei machte ich mich langsam auf den Heimweg. Ohne es zu wollen betrat ich das Wohnzimmer. Alle Blicke fielen auf mich. Als ich Zalgo sah, wusste ich weshalb er hier war.

''Ich möchte, dass du mir jetzt erzählst was im Labor passiert ist. '', sagte er.

Ich dagegen blieb stumm.

''Ich weiß dass du mich verstehst und hörst. Also spreche. ''

Die anderen schienen richtig großen Respekt vor ihm zu haben, doch ich nicht.

''Gwen, ich habe nicht ewig Zeit. ''

Einige Minuten der Stille vergingen und ich blieb immer noch still.

''Mach mich nicht sauer. '', lächelte er.

Ich blieb stumm.

Irgendwann erreichte ich die Grenze und er nahm mich am Pulli und schleuderte gegen die Wand an das andere Ende des Raumes. Mit dem Rücken knallte ich dagegen und man konnte Knochen hören, die brachen. Die Creepypastas waren geschockt.

''Rede ! '', sagte dein siebter Mund.

Ich blieb still.

Dann habe ich meine eine Ohrfeige geerntet, die andere und dann noch eine.

War es ihm wirklich so wichtig zu wissen, was damals passierte ?

Seine Verzweiflung wurde zur Wut, die ich ab bekam. Nach einer Weile gab er es auf und ging in Richtung Tür.

''Ich bin hier um die davor zu beschützen, denn du wirst bald nicht mehr in der Lage dazu sein. '', sagte ich, während ich versuchte auf zu stehen, doch zu ich hatte zu viele gebrochene Knochen.

Mit weit offenen Augen guckte er mich an.

''Sie ist also wieder im Spiel. '', sagte sein siebter Mund zornig.

''Sie ist also für dich verantwortlich. 

Noch ist es nicht soweit. Ich werde mich darum persönlich kümmern. ''

''Du wirst alles zerstören. '', sagte ich, während ich endlich auf den Beinen stand.

Ohne mit darauf zu antworten verschwand er. Sofort kam Hoddie zu mir und fragte ob er mir helfen dürfte. Ich habe mich gewundert, dennoch nickte ich. Mit Hoddie unter dem Arm schaffte ich es zu in mein Zimmer.

''Leg mich einfach auf das Bett. '', sagte ich.

Er tat es. Dann fragte er mich aus ob ich etwas bräuchte, doch ich schüttelte den Kopf. Die anderen guckten in mein Zimmer, wie Zoobesucher in die Höhle des Löwen.

''Danke.'', bedankte ich mich, als Hoddie raus gehen wollte.

''Wenn du etwas brauchst, ruf mich einfach. '', lächelte er.

Die Neue (Eine neue Creepypasta im Haus der Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt