Zalgo und Sie

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Nun lag ich im Bett und wartete. Ich selber wusste nicht auf was, doch ich wartete. Meine gebrochenen Knochen heilten von allein. Nach einer Weile hörte ich Feuerwerkskörper. Mit meinem Blick erreichte ich das Fenster. Ich konnte nichts außer etwas hellerem Licht sehen, doch ich konnte es hören. Plötzlich öffnete sich die Tür meines Zimmers und Hoddie stand in der Tür mit zwei Wunderkerzen. 

''Darf ich rein ?'', fragte er unschuldig. 

''Ja.''

Dann schloss er die Tür hinter sich und kam mir näher. 

''Schaffst du es zu halten ?''

Nachdem ich nickte, legte er mir die Wunderkerze in die Hand und holte ein Feuerzeug raus. In wenigen Sekunden zündete er die beiden Kerzen an. Ich lächelte, denn ich fand das sehr schön. Es sah eben toll aus. Hoddie war ebenfalls glücklich. Den Rest der Nacht kümmerte sich Hoddie um mich. Ohne etwas zu sagen, holte er für mich etwas zu essen und lüftete in meinem Zimmer. 

''Willst du wirklich nicht, dass Jack sich deine Verletzungen ansieht ? ''

''Ist schon gut. Das wächst automatisch zusammen. '', murmelte ich. 

''Vielleicht sollte ich es kühlen. ''

''Mein Körper ist kalt genug. ''

''Stimmt.'', flüsterte er. 

Dann brach Stille ein. 

''In Zukunft halte dich fern von mir. Am besten sprich mich nicht einmal an. '', sagte ich. 

''Wieso ?'', fragte er traurig. 

''In den nächsten Wochen wird so einiges passieren. Meine Aufgabe ist es euch zu beschützen und nicht euch da mit rein zu ziehen. '', versuchte ich ihm zu erklären. 

''Aber ich kann dir helfen ! ''

''Nein. ''

''Aber... ''

''Nein! Und jetzt raus ! '', unterbrach sie ihn. 

Mit einen wütendem Blick sah sie ihn an. Hoddie ließ seinen Kopf sinken und verließ das Zimmer. 

Zalgo spazierte durch die Höhle aus Eis. Die Wände und die Decke des Ganges schimmerten blau auf und der Boden war mit weißen Blumen gedeckt. Ohne sich zu beeilen ging er weiter. Je näher er seinem Ziel kam, desto dunkler wurde das Eis. Irgendwann wurde es von blau zu rot und Blut ersetzte die Blumen, die auf dem Weg lagen. Wenig später erreichte er einen Raum. In diesem war alles wieder blau, weiß und voller Blumen. In der Mitte des Raumes stand ein Eisblock in Menschengröße. Doch als Zalgo sah, dass etwas aus dem Eis geflohen ist, da es aufgebrochen war, erstarrte er. 

''Hast du Angst ?'', ertönte eine weibliche Stimme. 

''Ich habe dich einmal fast umgebracht. Beim nächten Mal bringe ich es endgültig zu ende. '', sagte er kalt und verschwand. 

''Also Zalgo, jetzt musst du mir die Sache erklären. Wer ist sie ? '', fragte Slenderman.

Die beiden befanden sich momentan auf einem Friedhof. Es war früh am Morgen und die ganze Gegend war voller Nebel. 

''Das wird nicht gut enden. Heute war ich in ihrem Gefängnis, das ich extra für sie gemacht habe. Sie ist ausgebrochen. '', fing er in der Mitte an zu erzählen. 

''Sie ist ein Dämon. Meine Feindin. Damals haben wir um die Dunkelheit gekämpft. Jetzt ist sie wieder zurück, doch diesmal zieht sie euch da mit rein. 

Ruby wird sie genannt. '', erzählte er und machte eine Pause. 

''Slenderman, du musst Gwen gut im Auge behalten. Ich weiß nicht, was Ruby mit ihr gemacht hat, doch Gwen ist nun unser Feind.  Ich traue ihr das nicht zu, doch das Kind hat keine Ahnung in welcher Situation sie sich befindet. Ruby ist zu allem fähig. ''

''Ich verstehe. '', nickte Slenderman. 

''Gwen...Gwen ! '', rief eine Stimme die ich gut kannte. 

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich war in einem schwarzen Raum ohne Licht. Schnell stand ich auf und blickte um mich.

Leere und Dunkelheit. 

''Gwen... STEH AUF ! '', rief sie und alles fing an zu brennen. 

Erschrocken öffnete ich die Augen und hob meinen Oberkörper. Als ich auf die Digitaluhr schaute, konnte ich 6.37 pm lesen. Etwas enttäuscht legte ich mich wieder hin. Eine Zeit lang lag ich einfach nur da und dachte über viele Dinge nach. Als mein Blick erneut auf die Uhr fiel, die auf meinem Nachttisch stand, sah ich das Taschenmesser. In aller Ruhe nahm ich es in die Hände. Mit den Mittelfinger fuhr ich durch die Klinge. Diese fing an zu glühen. Als ich die Wärme spühren konnte, die meinen toten Körper erreichte, musste ich fast weinen. Es tat gut so ein Gefühl wieder zu fühlen. Am späten Abend stand ich endlich auf und machte mich bereit. Diesmal nahm ich das Klappmesser und steckte es in die Tasche meiner einzigen Jeanshose. Die anderen Jeans warf ich weg, da sie entweder kaputt gingen oder mir nicht mehr gefielen. Erneut schaute ich auf die Uhr und las die Zeit.

9.29 pm 

Ruckartig sprang ich auf. Ich spührte die Anwesenheit von etwas. Es war ein ähnliches Gefühl wie bei der Kreatur, dessen Knochen eine giftige Säure füllte. Schnell riss ich die Tür meines Zimmers auf und rannte die Treppe runter. Für eine Sekunde schenkten die anderen mir ihre Aufmerksamkeit, doch dann fingen sie an mich zu ignorieren. Aufmerksam ging ich an ihnen vorbei bis zur Tür. 

''Heute solltet ihr zu Hause bleiben. '', war mein Rat bevor die durch die Tür strümte. 

In der Dunkelheit ging ich zur Quelle, der Energie, die mich erreichte. Ich näher ich ihr kam, desto unsicher war ich mir. Irgendwann sah ich es vor mir. Ein Wesen, dass das Aussehen eines Bullen hatte. Mit zwei Äxten in jeweils einer Hand (Like Toby). Seine Hörner waren blutig, genauso wie seine seltsame Fell ähnelnde Haut. Schnell bekam er meine Existenz mit und guckte mich an. Seine Augen waren menschlich und furchtbar traurig. Mir tat es weh ihn so zu sehen. Doch sein Blick veränderte sich in einer Sekunde. Dann wurden seine blaue Augen rot und er griff mich an. Im Vergleich zu der letzten Kreatur war er viel schneller und gezielter. Mit einer Axt traf er mich an der Schulter. Mein schwarzes Blut tropfte auf den Boden und ich selber wusste, dass ich besser aufpassen sollte. Als er mich das nächste Mal erneut angriff, hielt ich meine Hand aus, die noch unversehrt war und durchbohrte ihm den Hals. Einige Sekunden standen wir so, bis er endgültig hinfiel und ausblutete. Ich selber verlor zu viel Blut, weswegen ich zusammen brach. Für eine Weile lag ich im kalten Gras und sparte meine Energie für den Weg heim. Dabei gingen mir viele Sachen durch den Kopf. 

Was wäre passiert, wenn meine Großeltern nicht gestorben wären ? 

Wäre ich dann nicht auf der Straße gelandet ?

Hätten mich diese ''Proffesoren'' nicht mitgenommen ?

Was wäre mit den Kindern, die im Labor waren ?

Was wäre mit den Creepypastas ?

Hätte sie jemand anderes beschützt ? 

Oder wären sie jetzt nicht mehr am leben ? 

Nachdenklich stand ich auf, als dich Sonne langsam aufging und durch die Bäume schien. Es war ein wirklich schönes Bild. Friedlich und ruhig. 

Die Neue (Eine neue Creepypasta im Haus der Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt