Kapitel 44

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"WOOAH", hörte ich jemanden schreien und ich riss meine Augen auf und schlug die Decke von meinem Körper. "Was ist, was ist?", schrie ich schon fast und Zayn guckte mich an, als hätte er ein Gespenst gesehen. "Was ist?", schrie ich ihm nun ins Gesicht. Mit seinen Fingerspitzen durchfuhr er mein Haar. "Nial..", hauchte er, "Niall hast du eine Krankheit?" "Spinnst du?", sagte ich und kniff die Augenbrauen zusammen. "Das ist Farbe von den Mädchen man", sagte ich und musste laut loslachen. Die Tür öffnete sich schlagartig und die Jungs standen in unserem Zimmer. "Was schreit ihr de- oh gott was hast du mit ihm angestellt?", rief Lucas und lief auf mich zu. "Wenn das ein Scherz sein sollte, Zayn, dann war er durchaus schlecht", sagte Lucas und fuhr durch mein Haar. Ich schlug ihm die Hand weg und guckte in die Runde. "Was geht denn bei euch? Das ist Farbe von den Mädchen, eine Spontanidee", erklärte ich und die anderen schienen kein Wort verstanden zu haben. Nick schüttelte den Kopf und ging rückwärts wieder zurück in sein Bett. "Wir waren gestern betrunken und dann haben sie mir die Haare gefärbt", erklärte ich. "Oh nein und jetzt musst du mit den Folgen so einer leichtsinnigen Idee leben, nur weil du zuviel getrunken hast", sagte Zayn bedauernd und nun verstand ich nicht. Sah ich etwa hässlich aus? "Ich finde es garnicht mal so schlecht, beziehungsweise fand ich es gestern noch nicht so schlecht", sagte ich und griff ein paar Haare und zog sie mir leicht herunter, damit ich meine Spitzen betrachten konnte. "Es wäscht sich schnell raus, meinten die Anderen. Ich bin halt spontan, okay?", sagte ich und die anderen nickten nur. "Und wieso seit ihr beiden halbnackt im Bett?", fragte Nick der wieder zurück ins Zimmer gekommen ist und mit dem Zeigenfinger erst auf mich und dann auf Zayn zeigte. "Weil es heiß ist?", sagten Zayn und ich gleichzeitig und mussten dabei lachen. "Verständlich", gab Lucas dann von sich und die Jungs veließen wieder unser Zimmer. "Sieht es so schlimm aus?", fragte ich Zayn traurig. "Gewöhnungsbedürftig", antwortete er mich und ich beschloss nicht weiter zu fragen. Ich drehte mich wieder auf meine Seite und schlug die Decke über den Kopf. "So war das jetzt nicht gemeint, Niall.", entschuldigte sich Zayn sofort und ich antwortete ihm mit einem kühlen "Hab schon verstanden."

Beim Frühstücken traf ich mit meinen neuen Haaren auch erstmals auf die anderen Mädchen, die erst geschockt waren es aber dann schnell süß fanden und mir die ganze Zeit durch meine gestylten Haare wuschelten. Auch unsere Nachbarinnen waren immernoch der Meinung, dass mir lilane Haare für einen gewissen Zeitraum ziemlich gut standen. Trotzdem wollte ich das lila so schnell wie möglich aus den Haaren bekommen, da ich nun wusste, dass die Jungs und besonders Zayn es gewöhnungsbedürftig fanden. Mit meinen schlechten Spanischkenntnissen machte ich mich direkt nach dem Frühstück auf den Weg in den nächstgelegenen Supermarkt, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, was mein Haar von der Farbe befreien könnte. Wie ich es mir auch schon dachte, hatte der Supermarkt das natürlich nicht. Ich musste wohl notgedrungen etwas mehr dafür bezahlen und ging mit Liam zusammen in einen Friseurschop. Die Verkäuferin konnte zum Glück gutes Englisch, so erklärte ich ihr einfach die Lage und sie empfielte mir sofort ein Produkt, was die Farbe mit 2 bis 3 Haarwäschen auf dem Haar ziehen sollte. Der ganze Spaß hatte mir dann auch noch 23 Euro gekostet und Liam konnte es nicht glaube, dass ich das gerade für ein Shampoo ausgab, was mich von dem Lila befreite, weil es Zayn nicht gefiel. Aber schließlich musste er es nicht verstehen, sondern nur ich. Während die anderen wieder zum Strand gingen, entschied ich mich dazu, zurück ins Haus zugehen und mir die Haare zu waschen. Liam ging schon vor zum Strand und ich versprach ihm, schnell nachzukommen. 

Direkt als ich zurück im Haus war, schmiss ich all meine Klamotten im hohen Bogen auf das Bett und begab mich mit dem Shampoo in die Duschte. Ich shampoonierte mir die Haare gleich drei Mal ordentlich ein und bei jedem Mal konnte ich anhand des Schaumes sogar sehen, dass etwas Lila aus meinem Haar gewaschen wird. Ich spülte meine Haare ordentlich aus und stieg aus die Dusche und betrachte meine Haare sofort im Spiegel. Hey es hat tatsächlich einigermaßen geklappt. Mein Haar sah auch im nassen Zustand nicht mehr so arg lila aus. Ein Nachteil hatte das aber trotzdem alles, meine Haare fühlten sich nun vollkommen trocken an. Ich griff trotzdem nach meinem Föh und stylte meine Haare. Sie waren wieder erblondet und hatten nur noch einen leichten rosanen Schleier, der an sich gar nicht mal so schlecht war. Aber wahrscheinlich ist selbst der Schleier für die anderen äußerst gewöhnungsbedürftig. Das war mir nun alles ziemlich egal. Ich zog mir meine Badeshorts über, schlüpfte in meine Schuhe und warf mir im Hinausgehen noch ein Shirt über, dann machte ich mich auch schon auf den Weg zum Strand. Ich hatte es Liam ja schließlich versprochen. Am Strand angekommen, machte ich mich schleunigst auf die Suche nach unseren Leuten und konnte sie schnell finden, weil wir die größe Gruppe am Strand waren. Mit einem Grinsen ging ich auf sie zu und sie bemerkten mich schnell. "Hey guckt mal, Niall ist wieder der alte", rief Lucy und die anderen gröhlten herum und erlangten so die volle Aufmerksamkeit der anderen Strandbesucher. Peinlich. Ich schmiss mich schnell auf eines der freien Handtücher, weil ich meins tolpatschigerweise natürlich vergessen hatte. Verträumt blickte ich auf die Wellen des türkisfarbende Meer und eine leicht salzige Brise fegte an uns vorbei. Morgen früh reisen wir schon ab und am liebsten würde ich noch eine ganze Weile hier bleiben, was leider nicht ging. 

Den gestrigen Abend verbrachten wir auf einem Hügel in der Nähe des Strandes. Wir hatten so einen wunderschönen Überblick über die Stadt, die leuchtend funkelte. Stunden vergingen und wir redeten alle zusammen über den Urlaub und die alten Zeiten und dass wir froh sind eine so große Truppe sind und hoffentlich auch lange bleiben werden. Der Urlaub ist also viel schöner verlaufen, als ich es mir je erhofft hatte. Versunken in meinen Tagträumen beobachtete ich die dichte Wolkendecke über der wir gerade fliegten. Wir waren bereits auf dem Rückweg und ich hatte jetzt schon starkes Heimweh. Natürlich bin ich gerne zuhause und feier gerne bei Zayn und den anderen, aber ein Urlaub hat immernoch eine gewisse Leichtigkeit und alle Probleme, die man hatte, scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben oder einfach nicht mitgekommen sind. Die komplette letzte Nacht und den jetzigen Flug verbrachte ich damit über die ganze aktuelle Situation nachzudenken, wie das mit mir und Zayn wohl weitergehen wird. Werden wir weiterhin auf so eine Ebene bleiben oder sollte ich ihm vielleicht doch lieber von meinen Gefühlen sagen. Auch wenn all das was zwischen uns vorgefallen ist total schön war und ich es in keinster Weise bereue, bin ich dennoch traurig. Traurig darüber Zayn noch nicht als meinen eigenen Freund jemanden vorstellen zu können, dass wir all die Dinge, dir wir tun noch leicht versteckt machen müssen. Liam, dem ich all das gestern bei einem langen Spaziergang erzählt hatte, riet mir ihm offen und ehrlich von meinen Gefühlen zu erzählen. Doch ich bin mir unschlüssig darüber, wann ein passender Moment dafür ist, jemanden seine Liebe zu gestehen. Besonders dann, wenn es ein Junge ist. Maya wird die nächste sein, die ihren Geburtstag feiern wird und das genau morgen. Mit Liams Hilfe, werde ich das morgen schon packen, da bin ich mir sicher!

Please Return To Tiffany's // ziallWhere stories live. Discover now