Kapitel 4

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Das heftige Pochen meines Kopfes riss mich aus der alles verschlingenden Dunkelheit. Benommen öffnete ich die Augen oder besser gesagt versuchte es. Ich brauchte wahrscheinlich fünf Minuten, bis es mir schließlich gelang mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Endlich mit geöffneten Augen, fand ich mich nun in einem, zu meinem Erstaunen, recht bequemen Bett wieder, über mir eine Holzdecke von der eine Hängelampe baumelte. Kurz überlegte ich, dann fiel mir schlagartig wieder ein, was passiert war. Das gab es doch nicht! Da hatte mich dieser Arsch von einem Arx doch tatsächlich mit in sein verdammtes Dorf geschleift, während ich bewusstlos gewesen war! Okay, ganz ruhig bleiben, Charlie, mahnte ich mich selbst, während meine Augen unruhig von einer Seite des Zimmers zur anderen wanderten, auf der Suche nach einem, mir in solch einer Situation nützlichen, Gegenstand. Gleichzeitig ging ich in Gedanken noch einmal jede einzelne Kampftaktik durch, die wir bei Mr. Brown jemals gelernt hatten ... hoffnungslos. Ich hatte ja gesehen wie weit mich Taktik 4.3.1 gestern gebracht hatte. "Pfff, der glaubt aber auch echt, dass das alles immer so klappt, wie es in seinen verdammten Lehrbüchern steht!", ließ ich meinen Ärger über unseren Sport- und Kampflehrer freie Luft. "Wer? Ich?", kam plötzlich eine Stimme von der anderen Seite des Zimmers. Vor Schreck sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf, fiel aus dem Bett und landete (Wie sollte es auch anders sein?) mit einem beherzten Klong  mit dem Kopf voran auf den harten Holzdielen. War hier eigentlich alles aus Holz? Das erzähle ich meinem Vater, dann kann er das ganze Dorf hier abfackeln, dachte ich ganz entzückt ... bis mir einfiel, dass ich weder eine Ahnung hatte ,wo ich mich hier genau befand (mal abgesehen von der Info mit den Arx natürlich), noch wie ich jemals wieder hier wegkommen sollte. Dann, ganz plötzlich, spürte ich wieder einen stechenden Schmerz an der Schläfe, ganz ähnlich dem am Vortag, der mich ruckartig aus meinen, zugegeben nicht besonders hilfreichen, Gedankengängen riss. Die naheliegende Frage war jetzt natürlich, ob dieser Vorfall auch wirklich am Vortag gewesen war. Da war mir das Pochen definitiv lieber gewesen. "Hey, geht's dir gut?", hörte ich erneut diese extrem nervige Stimme die nun zu meinem Entsetzen auf mich zuzukommen schien. Instinktiv rollte ich mich unter das Bett und blieb zusammengekauert dort liegen. "Wo bist du denn?" Diese Stimme gehörte bestimmt Arsch dem Arx. Das war im Übrigen sein neuer Spitzname. "Wenn du nicht rauskommst, bekommst du nichts zu essen", man konnte seiner Stimme die Schadenfreude genau anhören. Arsch. Er konnte mir doch nicht einfach mein Essen vorenthalten, wenn ich seit gefühlten fünf Jahrzehnten nichts mehr gegessen hatte! Entschlossen rollte ich mich unter dem Bett hervor und blieb vor seinen Füßen liegen. Na klasse. "Ist das Prinzesschen auch mal aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht?", fragte mich der Arx und verzog seine Lippen zu einem spöttischen Grinsen. "Wenigstens habe ich Schönheitsschlaf gehalten, im Gegensatz zu dir!", entgegnete ich scharf. "Du hast den ja auch nötig, ... im Gegensatz zu mir", meinte er nur und griff dabei auch noch mein Konzept auf, den Gegenüber am Satzende bloßzustellen. Das war ja wohl mal die Höhe! Jetzt war ich wütend. "Arsch", zischte ich beinahe lautlos. Er hatte es anscheinend trotzdem gehört. "Das sagen wir aber nicht zu einem gutaussehenden Gentleman, der dir erst letztens dein mickriges Leben gerettet hat. Anscheinend hast du heute doch keinen Hunger." Entrüstet rappelte ich mich auf und funkelte diesen unverschämten Arx unverblühmt an. "Du hast gesagt, ich bekomme etwas zu essen, wenn ich rauskomme und das habe ich getan. Gibst du mir jetzt endlich was?" "Tja, das Leben ist hart", erwiderte er spöttisch mit einem Achselzucken. "Eine Lebensweisheit wollte ich eigentlich nicht kostenlos dazu haben ...", murmelte ich augenverdrehend vor mich hin, aber er hatte es anscheinend schon wieder gehört. War der verdammt noch mal ein Werwolf oder Vampir oder Was-weiß-ich-für-ein-Tier, das super hören kann? "Du kannst noch was ganz anderes kostenlos dazu haben", raunte er mir augenzwinkernd zu. "Uäähhh", war das Einzige, was ich hierzu zusagen hatte. "Man kann ja nie wissen...", grinste er weiter wie ein Honigkuchenpferd. Was ging eigentlich bei ihm? Vielleicht sollte ich versuchen unauffällig rückwärts in Richtung Tür zu schleichen, während er noch mit Grinsen beschäftigt war. "...Irgendwann wirst du dieses Angebot sicherlich mit Freuden annehmen", beendete er nun seinen Satz und meine Fluchtpläne schlagartig. "Ja klar. Was träumst du denn nachts so? Das würde mich echt mal interessieren...", erwiderte ich nur angeekelt und marschierte wieder  in Richtung Bett. "Wir werden sehen", murmelte er mysteriös. "Bekomme ich jetzt was zu essen oder willst du, dass deine Gefangene verhungert?", kam ich auf das Ursprungsthema zurück. "Jaja, ich hole dir ja schon was, aber hör bitte auf zu nerven! Das hält doch kein Normalsterblicher aus!", meckerte er, nun wieder ganz der Alte. Triumphierend grinste ich und zeigte ihm den Stinkefinger. Vielleicht konnte ich ja doch mit diesem Arsch dem Arx fertigwerden... Ach was: Nicht vielleicht, ganz bestimmt.

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Tja, hier ist das neue Kapitel. Ja, es hat echt lange gedauert, unter anderem, weil wir ein Kapiel geschrieben hatten und Wattpad den Entwurf gelöscht hat, aber wir wollen jetzt natürlich nicht die ganze Schuld auf unser geliebtes Wattpad schieben :D Wir hoffen natürlich, dass euch das Kapitel gefällt, auch wenn es nur ein langweiliges und doch recht kurzes Zwischenkapitel ist, aber was solls, auch solche muss es geben. Beim nächsten Kapitel wird es wieder interessanter. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, würden wir uns über ein Kommentar wie immer echt freuen. Wir hoffen, dass wir jetzt wieder öfter updaten können, aber wir garantieren für nichts, weil Schule und so...  Dann bis zum nächsten Kapitel ^^

Anne und Janina ;P

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