tut mir leid für die lange pause und danke für all die kommentare, die in dieser pause auch gepostet wurden. ich hab die geschichte etwas abgeändert, war nicht ganz zufrieden mit meinem protagonisten, es hat sich aber nicht allzu viel verändert c:
nochmals danke und viel spaß beim lesen c:
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
< edited >
Jetzt wo Matt mir gegenüber sitzt, habe ich die Chance ihn etwas besser anzuschauen. Er sieht müde aus. Dunkle Ringe sitzen unter seinen Augen und seine blonden Haare sehen zerzaust aus. Hat er abgenommen? Sieht so aus. Er sieht aus, als ob ihm irgendetwas all seine Kraft ausgesaugt hätte. So schlimm sah er nicht mal aus, als die Mutter sie damals verlassen hatte. Matt und Aiden und Dean. Dean war der älteste der drei.
Matt lächelt mich schwach an, als die Kellnerin wieder zurückkommt. "Wollen Sie jetzt bestellen?" Sie lächelt zu stark.
Ich nicke und Matt bestellt für uns. Er weiß, was ich immer trinke. Damals waren wir mehrmals in der Woche hier. Erst zu dritt, dann mit Aiden, nachdem er nicht aufgehört hat zu quengeln. Matt und ich waren sechzehn Jahre alt, Dean stand kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag und Aiden war gerade mal elf. Ich erinnere mich noch gut, wir haben Aiden bis zu seinem zwölften Lebensjahr Kaffee verboten, er musste sich immer mit Wasser zufriedenstellen.
Immer war er am quengeln, wollte er doch auch Kaffee trinken und so wie seine beiden großen Brüder sein, doch wir blieben stark. Manchmal hab ich mir auch nur ein Wasser bestellt, damit er sich nicht so schlecht fühlte.
Das waren schöne Tage. Ich lächle. Auch Matt lächelt traurig.
"Erinnerst du dich auch an die alten Tage mit Dean und Aiden hier?" fragt er leise.
Ich nicke. Es sieht hier immer noch so aus wie damals, das lässt die Erinnerung noch lebendiger erscheinen.
Matt nickt gedankenverloren. "Seit es nur noch Aiden und ich sind, waren wir nicht einmal hier. Das war ein Ort, wie für Dean geschaffen.. dieser Kaffee-Junkie." Er lacht trocken. Tränen steigen mir bei der Erwähnung von Dean in die Augen. "Weißt du, ich weiß nicht mal, was ich hier soll."
Ich schaue ihn an. Ich weiß es auch nicht. Vielleicht denkt er, ich will eine Entschuldigung.
"Wie ich dich nach seinem Tod behandelt habe, war nicht fair, das weiß ich." Er seufzt und ich will nicht mehr zuhören. "Du erinnerst mich zu sehr an ihn."
Fast verschlucke ich mich an meinem Kaffee. Er schaut mich kurz an. Dann schaut er wieder weg. Er kramt in seiner Jackentasche, zieht einen Umschlag heraus. Ich nehme ihn an mich. Mein Name steht drauf. In seiner Handschrift. Dean hatte mir einen Brief hinterlassen.
Der Umschlag ist zu schwer, als dass da nur ein Stück Papier drin ist. Ich schaue Matt an. Er lächelt. "Dean wollte dir diesen Brief mit dem kleinen Geschenk geben, bevor er gestorben ist.. ist aber nicht mehr dazu gekommen." Matt knibbelt an seinem Daumennagel. "Ich wollte ihn dir nicht geben, es war zu früh, weißt du?"
Ich nicke, ich verstehe. Nachdem ich die Nachricht erhalten hatte, wollte ich Aiden und Matt nicht mehr sehen. Vor allem Aiden. Er sah Dean zu ähnlich.
"Ich denke, jetzt ist eine gute Zeit." Er schaut auf sein Handy. "Ich glaub, es wäre besser, wenn ich wieder gehe. Aiden will, dass ich ihm Spaghetti koche." Matt lächelt sanft.
Aiden war schon immer Matts Schwachpunkt gewesen. Mit seinen großen, neugierigen Augen und seinem Bauch, der nie genug bekommen konnte. Immer musste Matt für ihn kochen, sonst wollte Aiden es nicht essen. Manchmal stand ich mit Dean in deren Küche und sah zu, wie Matt am kochen war und Aiden ihm an der Hüfte klebte und ihn anflehte, doch etwas schneller zu kochen.
Wieder nicke ich.
"danke" Ich schieb ihm den Zettel mit dem Wort rüber.
Matt liest kurz und lächelt. "Keine Ursache, Kleiner." Ich puste verärgert die Luft aus meinen Lungen. Matt lacht auf. "Immer noch so leicht zu kriegen" murmelt er, legt Geld auf den Tisch und lächelt mir noch einmal zu. Dann verschwindet er.
Ich bleibe und starre auf den Platz, wo gerade noch Matt gesessen hat. Da fällt mir wieder der Umschlag ein. Je länger ich auf diesen Umschlag schaue, desto schwerer wird er. Ich versuche, nicht mit dem Finger drüber zu fahren, all ihre Kanten und Kerbungen zu fühlen. Ich will nicht wissen, was drin ist.
Nicht hier.
Ich stehe auf und verlasse das Cafe. Ich ignoriere den Anruf meiner Mutter, ich bin spät zum Abendessen. Aber ich muss wissen, was in diesem Briefumschlag ist. Ich muss zu Dean.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
• josh •
DU LIEST GERADE
Rejects
RandomFynn ist stumm. Nicht von Geburt, aber von der Welt geformt. In seinen Gedanken abgekapselt, hat er kein wirkliches Tor zur Realität. Da kann ihm dieser Junge auch nicht helfen, der ständig in seiner Nähe zu sein scheint, oder? - @xflowerxfynnx