Kapitel 3

72 4 4
                                    

Angels Sicht

Langsam bewegte ich mich auf den Jungen zu. Als ich genau hinter ihm stand, legte ich vorsichtig meine Hand auf seine Schulter. Der Junge sprang auf. Anscheinend hatte er mich nicht gehört… so sehr wie er sich erschrocken hat. Nun konnte ich ihm genau ins Gesicht schauen. Er hatte blonde Haare die im Ansatz braun waren. Höchstwahrscheinlich hatte er sie gefärbt. Er hatte schmale Lippen. Aber das markanteste waren seine stechend blauen Augen, die aussahen als würde der Himmel das Meer küssen. Rundherum waren sie rot und geschwollen, vom vielen weinen. Der Junge musterte mich nur kurz und setzte sich dann erschöpft wieder hin. Unschlüssig stand ich hinter ihm. Sollte ich mich nun setzen? Ich tat es einfach und ließ mich neben ihm plumpsen. Eine ganze Weile herrschte bedrückende Stille.  „Willst du darüber reden?“ fragte ich dann. Ja ich  weiß es waren nicht die besten Worte, aber für so was war auch eigentlich mein Dad zuständig. Ohhh warum konnte er jetzt nicht hier sein?? Ich hatte so viel Bammel vor dem bevor stehendem Gespräch, dass meine Handflächen schon klatschnass waren und ich ununterbrochen mit den Füßen wippte. Was sollte ich tun wenn er Nein sagt? Oder wenn ich plötzlich mitheulen muss, weil seine Geschichte so traurig ist? Oder… Oder wenn ich ihm gar nicht helfen konnte?

„Nein“  antwortete er.

NEIN?

Innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen. Aber ich ärgerte mich auch über mich selbst, dass ich mir so viele Sorgen gemacht habe. Plötzlich stand der Junge auf. Er starrte mich an. Es kam mir vor als würde er mir direkt in die Seele schauen. Dann lief er mit schnellen Schritten raus.

Kleiner Zeitsprung; In der Küche

Ich saß mit meinem Dad am Tisch und sprach mit ihm über den heutigen Tag. Mein Dad erzählte wie es bei Großmutter Nelli war. Sie hatte sich einen Laptop angeschafft, aber wusste nicht einmal wie er anging. Ihre Begründung warum sie sich den gekauft hat war:“ Naja… man muss doch immer Trend sein, sonst wird man von der Jugend heutzutage nicht mehr  respektiert.“ So war ihre Meinung auch was Mode anging. Die meiste Zeit konnte man Nelli in einer viel zu kleinen Jeans, einen Schlabberpulli und Sneakers antreffen. Ja, meine Großmutter war ein bisschen schrullig, aber sehr liebenswert. Mit ihr konnte man echt viel Spaß haben. El beneidete mich immer um meine lässige Oma. Denn während El´s Oma im Schaukelstuhl saß und strickte, machte ich mit meiner Nelli eine Motorradtour. Jedenfalls hat mein Dad ihr heut alles an ihrem Computer eingestellt und erklärt.  „Und wie war die Messe?“ fragte er mich nun. Ich erzählte ihm alles… auch das was nach der Messe war.

„Er sah so… verletzt aus. Und er war ziemlich zerstreut… ich weiß auch nicht. Irgendwie war er komisch.“ Schloss ich meine Erzählung. Mein Dad sah mich nachdenklich an.

„Urteile niemals bevor du nicht die ganze Geschichte kennst.“ Sagte er „Du solltest jetzt ins Bett gehen Angel.“

Im Bett zerbrach ich mir den Kopf über den Jungen. Er hatte etwas geheimnisvolles an sich, dass mich irgendwie… anzog. Und dann schmiedete ich Pläne was ich machen wollte, wenn ich ihn noch einmal sah. Doch weit kam ich damit nicht, denn kurz darauf schlief ich ein.

Jej ich hab es geschafft ein neues Kapitel hoch zustellen :D Aber auch nur dank NessiW <3 Ich glaub, wenn du nicht kommentiert hättest, hätte ich heut nichts mehr geschrieben.

Cheesecake1D3D

Der Mörder,Gott und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt