Teil 7

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Dieses Kapitel ist an @feryaad gewidmet! Vielen vielen Dank für deine Kommentare, liebes. Ich weiß es sehr zu schätzen und finde es toll, wie du auch mit spekulierst und die Charaktere ''analysierst''. Nochmals, danke! <3


Playlist: 

Demi Lovato- Warrior 

A great big world- Say something 

Sam Smith- Stay with me 

Ed Sheeran- Photograph 

Coldplay- The Scientist 

Leona Lewis- Better in time 

TEIL 7

''Das Leben der Eltern ist das Buch, indem die Kinder lesen. ''



''Du weißt es nicht, Cemre! Ein Mann, der seine eigene Familie in den Tod geschickt hat und es nicht verhindert hat, verdient keinen Respekt! Ich habe mitangesehen, wie alle gestorben sind und konnte keinem einzigen behilflich sein. Ich habe sie mit eigenen Händen in den Tod geschickt! Habe ich immernoch deinen Respekt? Hast du immernoch Respekt vor mir, Cemre?'' erhöhte er seine Stimme mit jedem Satz etwas mehr und stützte sich schlussendlich mit gesenktem Blick am Brückengeländer ab. Seine Hände umgriffen das Geländer so fest, dass seine Adern förmlich durchstachen und die Knöcheln weiß hervortraten. Er zitterte. So stark, dass es mich einschüchterte und mir Sorgen bereitete. Ich wusste nicht, wie und ob ich mich ihm annähern sollte und stand für einige Sekunden perplex da. Diese Situation erinnerte mich zu sehr an den vergangenen Montag und daran, wie gebrochen und verloren er wirkte.

Die Fragen, die in meinem Kopf rumschwirrten, vervielfachten sich nur noch mehr. Ich wurde nicht schlau aus diesem gebrochenen Mann vor mir. Alles schien ein Rätsel zu sein. Warum hatten ihn die Geschehnisse, die mir noch unbekannt waren, so sehr mitgenommen? So sehr, dass er bereit war, sein Leben aufzugeben? Und warum schien es Tarik weniger zu betreffen? Auch die offensichtlich ungute Beziehung zwischen beiden Brüdern konnte ich mir nicht erklären und je mehr ich mit dieser Situation konfrontiert wurde, desto mehr wollte ich wissen und helfen. Auch wenn es mir nicht zustand.

Bedacht hob ich meine Hand und legte es auf seine Schulter. Er zitterte nicht mehr und schien sich halbwegs beruhigt zu haben.

''Mert?''

Keine Reaktion. Seine Position blieb unverändert, es war so als wäre die Zeit eingefroren. Nur seine lauten Atemzüge und meine Stimme waren zu hören. Ich war ihm zu Nahe getreten, innerlich verfluchte ich mich selber. Was hatte ich mir dabei gedacht?

''Mert, es tut mir leid. Ich wollte das nicht, verzeih mir..'' entschuldigte ich mich aufrichtig. Wenn ich könnte, würde ich die Zeit um fünf Minuten zurückdrehen. Es hätte ein angenehmes Treffen werden können.

Langsam drehte er seinen Kopf in meine Richtung und blickte mich verwirrt an. Reflexartig zog ich meine Hand, die immer noch auf seiner Schulter lag, weg.

''Was soll ich dir verzeihen?'' stellte er mir die Gegenfrage, während ich vergeblichst versuchte die diversen Emotionen in seinem Blick zu entschlüsseln.

''Ich hab' zu sehr nachgebohrt, ich hätte leise bleiben sollen. Es tut mir leid..''

Plötzlich, völlig unerwartet, lachte er leise auf und sah für einen kleinen Moment auf den Boden, ehe er seine Blicke wieder mir widmete. Nichts außer Leere konnte ich diesmal erkennen, sie waren komplett leer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 24, 2018 ⏰

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Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt