Auch ein Mann braucht Privatsphäre

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,,Kazuha wach auf!", brüllte eine mir allzu bekannte Stimme quer durch mein Zimmer. Ich machte mir erst gar nicht die Mühe, die Augen zu öffenen, sondern drehte mich einfach um. Es war zu früh, um aufzustehen.
,,Wie du willst."
Es raschelte und mich umgab eine unangenehme Kälte. Der Kerl hatte mir tatsächlich die Decke, meine kuschelige Decke, weggerissen!
,,Aufstehen. Oder willste sie nicht verabschieden?"
,,Aber Heiji. Es ist doch noch viel zu früh.", Gähnte ich.
,,Sach mal spinnste? Es ist halb 2! Sonst weckt du mich doch immer. Jetzt komm."
Ich habe mir die ganze Nacht überlegt, was wir unternehmen könnten. Schließlich fahren unsere Eltern heute zu einem 'Wellnessurlaub' ,wie sie es nannten, nach Florida. Wieso ausgerechnet Florida? Hier in der Nähe gab es viele gute Wellness Hotels. Aber das störte mich im Moment weniger. Wichtiger war, dass Heiji und ich für diese 12 Tage alleine miteinander auskommen mussten. Und ja...Ich habe mir halt Gedanken gemacht was man so machen könnte.
Aber das könnte ich ihn ja schlecht sagen.
,,Kazu, jetzt komm."
,,Jaja ich komm gleich." Gab ich zurück.

Nachdem das Auto unserer Eltern außer Sicht war, gingen wir zurück in mein Haus und frühstückten erstmal.
,,Was haste denn so geplant?", Fragte mich Heiji mit vollem Mund.
,,Was hältst du denn davon, wenn wir Eis essen gehen? Ein neuer Laden soll aufgemacht haben und der soll spitze sein. Außerdem, woher weißt du denn, dass ich was geplant habe?", fragte ich verwirrt.
Heiji nickte begeistert, meine Frage ignorierte er einfach. Unfassbar, dieser Kerl. Aber trotzdem waren wir befreundet.
Wir deckten den Tisch ab, und ich ging nach oben, um duschen zu gehen.
Doch kaum stand ich unter der Dusche, klopfte es wild an der Tür.
Also drehte ich das Wasser ab, und und fragte genervt :,,Was?"
,,Kazu, ich muss auf die Toilette! Und zwar dringend!"
Ich verdrehte die Augen. Typisch.
,,Dann geh du zu dir aufs Klo."
,,Aber ich weiß nicht, wo der Schlüssel ist!"
,,Wie kommt's? Ich dachte der Meisterdetektiv West Japans verliert nie etwas."
,,Nerv nicht! Jetzt mach schon auf!"
,,Geh doch nach draußen im Garten. Aber euren."
,,Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Schlag dir das aus den Kopf! Was wenn mich jemand sieht?!"
Ich seufzte und musste feststellen, dass ich wohl oder über das Bad verlassen musste.
Mit einem Handtuch umwickelt schloss ich die Tür auf und fand einen nervösen Heiji vor der Tür vor. Ich machte ihn den Weg frei, woraufhin er ins Bad raste.
Erst als er wieder raus kam, bemerkte er, dass ich nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm stand, und wurde leicht rot. Auch in mir stieg eine rötung auf.
,,Sorry." Nuschelte er und verschwand die Treppe runter.
Männer.

Nach dem Duschen spazierten wir zur besagten Eisdiele. Links und rechts vom Weg standen Kirschblüten Bäume. Sie waren so wunderschön. Außerdem verbindete ich sie mit Heiji. Keine Ahnung warum, aber mir gefiel es.
,,Und was machen wir danach?" Fragte ich ihn schließlich nach Minuten der Stille.
Er zuckte mit den Schultern.
,,Hmm. Wir können uns ja nen Film anschauen. Ich habe mir letztens erst einen ausgeliehen."
,,Und was ist das für einer?"
,,Ein Krimi, aber er hört sich wirklich spannend an. Er wird dir bestimmt gefallen." Grinste er mich an.
Oh ja total. Ist ja nicht so, dass mein leben wie in einem Krimi ist! Ich sehe immer mindestens eine Leiche im Monat.
Er muss wohl meinen Blick bemerkt haben, denn er sagte :,,Keine Sorge, Kazu. Wie schlimm kann der schon sein?"
Ich nickte und damit war das Thema für uns beide abgeschlossen.

An der Eisdiele angekommen, bestellten wir uns beide ein Eis im Hörnchen. Ich nahm Schokolade und Heiji Zitrone.
Das Eis schmeckte super, bis auf, dass ich auf dem Rückweg stolperte und gegen Heiji krachte.
Und es kam, wie's kommen musste, auf Heijis Shirt klebte ein riesiger Fleck.
,,Oh mein Gott Heiji...Das tut mir so leid! Ich...Ich ersetz es dir, okay? Man wieso bin ich denn so schusselig?"
Was er jetzt wohl sagen wird? Wird er mich anmaulen? Mich anschreiben?
Aber stattdessen schaute er mich an. Einfach so. Ich wurde langsam nervös. ,,He-Heiji?"
Er trat einen Schritt auf mich zu, hob seine Hand, und klatschte mir sein Eis auf den Kopf. Schallend fing er an, zu lachen. Mir war dagegen gar nicht zum Lachen zumute, aber als ich sah, wie sich schon Tränen in seinen Augen bildeten, steckte er mich an.
,,Du Arsch" Brachte ich hervor und versuchte das Eis aus meinen Haaren zu bekommen.
,,Warte ich helfe dir." Sagte Heiji und fing an, in meinen Haaren rumzuwühlen. ,,He, lass das!" Kicherte ich. Schließlich löste sich mein Haarband und meine Haare fielen auf meine Schultern. Er hielt inne uns sah mir tief in die Augen.
,,Du solltest die Haare mal öfters offen tragen.", flüsterte er. Ich spürte, wie Hitze in mir aufstieg und drehte meinen Kopf verlegen weg.
Wieder zuhause angekommen, fielen mir meine klebenden Haare wieder ein. ,,Danke Heiji! Jetzt kann ich nochmal duschen gehen. Musst du vorher nochmal zur Toilette?", fragte ich ihn amüsiert.
,,Nun ja. Da ich den Schlüssel für mein Zuhause immer noch nicht gefunden habe, muss ich wohl oder übel hier duschen. Und da du mich ja zuerst verdreckt hast, habe ich das Recht, zuerst zu duschen."
Das war jetzt nicht sein ernst, oder?!
,,Ähem! Ich betone nochmal. Das ist mein Haus. Also auch meine Dusche. Außerdem habe ich das nicht extra gemacht. Du warst derjenige, der mich extra vollgeschmiert hat.", sagte ich.
Er schaute mich mit diesem vielsagendem Blick an. Ich kannte diesem Blick nur zu gut.
Da ich wusste, was jetzt kommen würde, rauschte ich schnell die Treppe hoch. Ich würde ihn nicht damit durchkommen lassen.
Gerade dabei, die Türe abzuschließen, klemmte es.
Heiji hatte seinem Fuß dazwischengeklemmt und stoß die Tür nun auf.
,,Na na. Wir wollen doch wohl nicht schummeln, oder?" Grinste er mich an.
Er trat einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich einen zurücktrat.
,,Raus.", sagte er.
Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn spottend an.
,,Du hast es nicht anders gewollt."
Oh-Oh
Mit ein paar Schritten war er bei mir angekommen, packte mich und zog mich mit unter die Dusche.
,,Heiji! Nein, lass mich! Ich geh ja schon!", bettelte ich.
,,Zu spät."
Er drehte das Wasser auf und griff nach verschiedenen Shampoo Flaschen. Ich zappelte dagegen weiter und versuchte mich, aus seinem Griff zu befreien.
Schließlich goss er ausgerechnet das Shampoo meines Vaters auf meinem Kopf und schrubbte mit seinem Händen an meinem Kopf rum.
,,Heiji! Lass es!", schrie ich, aber er schien sich köstlich zu amüsieren.
Nun ja ich fand es auch gar nicht mal so schlimm, bis auf, dass ich ein weißes Top trug und es war eine Frage der Zeit, bis er bemerken würde, dass mein BH durchschien.
Letztendlich schubste er mich aus der Dusche mit den Worten :,,Auch ein Mann brauch Privatsphäre" aus der Dusche.

Frischgeduscht saßen wir beide später auf dem Sofa. Ich war immer noch leicht beleidigt, wegen seiner Aktion.
,,Wegen dir stink ich jetzt nach Mann!", sagte ich empört.
,,Na und? Du wolltest ja nicht hören, das war deine wohlverdiente Strafe."
,,Pah."
Damit war das Thema auch für uns erledigt.

Wataschi, Anata, Wareware - Du, Ich, Wir (Heiji×Kazuha)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt