Schluss mit lustig

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In der Lobby befanden sich bereits Steve, Clint und Sam landete gerade neben Steve, der gerade telefonierte.

„Okay," Steve's Blick glitt zu Evelin und fixierte sie mit seinen blauen Augen. „beeilt euch bitte, es ist dringend."

Noch immer starr auf die flackernden Augenfarben der Schwarzhaarigen fixiert, legte er auf und steckte sein Handy zurück in die Hosentasche. Erst als Natasha mit beiden Händen die schweren Türen des anderen Eingangbereiches öffnete und ihre Stiefelabsätze laute Klackergeräusche von sich gaben, riss sie des Captain's Blick von Evelin und zog alle Aufmerksamkeit auf sich.

„Bruce ist unterwegs, Rhodes schafft es heute nicht mehr." sprach sie ruhig und verschränkte ihre dünnen Arme vor der Brust, während Steve seinen Kopf von ihr zu T'Challa wendete. „Ross hat nach Auskunft gebeten, ich hab ihm gesagt, dass wir in Russland sind. Trotzdem sollten wir uns was einfallen lassen. Auf Dauer wird diese Nummer nicht ziehen, er ist ein skeptischer Mensch, seit Berlin."

„Tony und Vision machen sich auf den Weg, heute Abend sind sie da. Stark war nicht beeindruckt, aber er wollte uns dann doch nicht alleine lassen." erstattete der Blonde Bericht und sah erneut zu Evelin.

Sie verstand nicht, warum er sie seit heute ständig anstarrte. Warum er ihr ständig in die Augen sehen musste und sie so ansah, als wäre es das letzte mal. Als würde er ihr jeden Moment sagen, dass die Welt untergehen wird und er sterben muss, dass er sich wie ein gewaltiges Schutzschild vor ihr aufbäumen wird, mit gespreizten Armen, das Gesicht zu ihr, damit sie seinen Schmerz auch sehen konnte, den sie ihm wert war,  Pfeile, Schüsse und tödliche Messerstiche abfangen wird, damit sie weiter leben konnte, als müsste er sich mit seinem letzten Atemzug bei ihr entschuldigen, nicht ewig für sie da sein zu können.

Dieser Gedanke trieb wilde Gänsehaut über ihren bleichen Körper. Selbst ihr schwarzes Nackenhaar stellte sich auf. Noch nie hatte sie solch absurde Fantasien gehabt und sie hatte einige von ihnen bereits erlebt.

„Wie geht's nun weiter?" fragte sie mit leiser aber bestimmender Stimme „Immerhin haben wir es quasi mit Hydra 2.0 zu tun. Und ich bin wirklich unerfahren in solchen Dingen, ich war eine ganz normale Studentin."

Stille.

Keiner der Anwesenden wusste, was er dazu sagen sollte. Was soll man auch auf diese Frage antworten, wenn man ein Selbstmordkommando plante?

„Ich hab da mal eine bescheiden seltsame Frage." meldete sich Falcon zu Wort „Aber hat es in all der Zeit, in der James verschwunden ist, Tote gegeben? Spürt man den Winter Soldier so nicht am schnellsten auf?"

Steve sah ihn finster an, als würde er ihn jeden Moment auseinander nehmen wollen.Sam, seinen langjährigen Freund.

„Nicht persönlich nehmen, man. Aber so ist es nun mal. Du solltest der Wahrheit langsam ins Gesicht sehen."

„Sam hat Recht." Natasha ließ ihre Arme fallen und seufzte „Aber wir haben es hier nicht länger mit Hydra zu tun, sondern mit der Mutter des Bösen. Echidna hat noch nie Spuren hinterlassen."

„Du kennst diese Organisation?" der Captain drehte sich zu ihr um und senkte die Augenbrauen gefährlich.Natasha war bekannt dafür, Informationen für sich zu behalten.

„Budapest. Bevor Barton mir zur Hilfe kam, steckte ich wirklich tief drin. Sie sind nicht zu unterschätzen."

„Und das von einer russischen Spionin?" forschte er weiter nach.

„Captain." unterbrach T'Challa ihn „Wir sollten beim Thema bleiben und uns darauf konzentrieren, was wir als nächstes tun."

„Richtig." die Russin seufzte erneut. Nur tiefer und länger. „Wir sollten Evelin trainieren. Sollte es zu einem Kampf kommen, wird sie eine große Hilfe sein. Auf eine Kraft wie sie sie besitzt, können wir nicht verzichten."

„Und wer sagt, dass ich euch da helfen kann?" Evelin hob den Kopf dominant und sah ihr tief in die Augen und bildete sich ein, was die Russin konnte, konnte sie schon lange. „Wer sagt, dass ich nicht versage? Ich mach das noch nicht all zu lange, sollten sie uns in dieser Zeit angreifen, bin ich eher Balast."

„Wie kommst du darauf?" schnitt Clint's Stimme in der Lobby die Luft. „DU hast Talent. Man muss es nur aus dir heraus kitzeln." sein Lächeln munterte sie etwas auf. Das tat es jedes Mal, wenn es sie traf. Sie liebte ihren Ziehvater dafür. Wobei er mehr wie ein echter für sie war.

„Und wer soll mich bitte trainieren, Clint? Ihr werdet alle damit beschäftigt sein, Echidna zu finden. Da beleibt keine Zeit, ein KIND zu trainieren."

„Ich mach das."

Natasha's Blick traf auf Evelin's flackernde Augen und diese biss die Zähne aufeinander.

„Aber ich sag dir eins. Mit mir ist nicht gut Kirschen essen."

„Sollte ich das nicht übernehmen?" Steve sah jeden einzelnen von ihnen an „Ich schlafe sowieso kaum, also wird es mir nichts ausmachen, wenn ich sie tagsüber trainiere und Abends nach Hinweisen suche. So schnell werden sie sich eh nicht melden. Und das werden sie. Ich weiß das."

"Sie sollte von jedem von uns traniert werden. Jeder hat seine eigenen Stärken, es kann nicht schaden." wieder war es Clint, der ihr Hoffnung machte. Und das mit einfachen Worten.

„Sie haben sich so lange nicht gemeldet, wie kannst du dir da sicher sein, dass sie uns auch nur ein Staubkorn hinterlassen, Steve?" erneut war es Sam, der der ganzen Sache skeptisch gegenüber stand. „Evelin hat Kraft, keine Frage. Richtig trainiert stellt sie uns alle in den Schatten, aber bist du sicher, dass sie nicht genau darauf warten? Dass sie nicht die Drecksarbeit machen wollen uns Zeit sparen müssen?"

Evelin wurde eiskalt und ihre Glieder zitterten. Sam lag so richtig mit seiner Vermutung. Trainiert und abgerichtet war sie eine Maschine. Schon allein der Nebel war dazu im Stande, einen menschlichen Schatten zu kontrollieren, ein paar Trainingsstunden und sie konnte mehrere Schatten gleichzeitig kontrollieren. Sie könnte Menschen töten, wenn sie sie nur ansah. Von der Substanz die sich in New York freigesetzt hat, ganz zu schweigen. Sie hatte sie nur einmal benutzt und fast die halbe Bücherei in Schutt und Asche gelegt.

Und wer gab ihnen die Sicherheit, würde Echidna davon erfahren, dass sie nicht so wie Bucky enden würde? Dass man sie nicht entführte und gegen ihre Freunde einsetzte? Die Tatsache, dass sie unschuldige Leben nehmen würde, oder sogar das ihrer Freunde, ließ alle Farbe von ihrem Körper weichen und sie ekelte sich vor sich selbst. Im Grunde genommen war sie eine Killermaschine, ein Monster.

„Keiner gibt uns die Sicherheit, dass dies nicht passieren wird. Aber wir sind hier, um genau das zu verhindern. Evelin ist jetzt eine von uns. Ein Avenger. Und Tony würde das schon drei mal nicht zu lassen. Keiner von uns kennt ihn besser, wie Evelin. Für seine Nichte würde er alles tun."

Clint sprach für sie alle und Steve nickte, während er noch immer an ihrem wunderschönen Gesicht hing.

Für den Captain war es klar. Er würde Eve nicht der Echidna überlassen. Nicht, so lange er selbstständig atmen könnte. Selbst dann würde er sie versuchen zu beschützen. Evelin bedeutete ihm so viel. Lange hatte er sich eingeredet, sie wie eine Schwester behandeln zu müssen, doch mittlerweile erkannte er, dass sie eine gestandene Frau war. Eine wunderschöne Frau. Jedes mal wenn er ihr in die Augen sah, ganz gleich ob blau, schwarz, grün oder lila, grau oder weiß, sie waren einzigartig. Sie war einzigartig für ihn. Etwas lag zwischen ihnen, etwas, was er sich selbst nicht erklären konnte. Er musste nur ihr Lächeln sehen, ihr Lachen hören oder die Grübchen an ihren Wangen sehen und sofort dachte er an Peggy. An die Frau, die er so liebte. Oft verbannte er seine alte, große Liebe aus seinem Kopf, denn er hatte nie vor sie zu vergleichen, aber sie hatten so viele Gemeinsamkeiten. Sie stand ihren Mann, genau wie Evelin.

Und dieses mal schwor er sich, den Tanz nicht zu verpassen.

Nun waren alle Augen auf sie gerichtet und sie wusste, dass sie sich entscheiden musste. Allein Steve's Blick von vor ein paar Minuten ließ sie erneut erschaudern.

Dann hob sie ihre Schultern, stellte sich gerade hin, hob den Kopf und sah Steve an.

Ihre Augen waren grün. Voller Hoffnung und ihre Augenbrauen tief gesenkt, ehe sie ihre angespannten Kiefer entspannte und tief einamete.

„Wann geht's los?"

Wakanda [Captain America]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt