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Für die Party ziehe ich mir einfach was bequemes an. Da es kalt draußen ist, einfach eine Jeans, ein Hemd und einen dicken Schal.
Weil ich immer noch Angst wegen dem Mörder habe, schließe ich alle Fenster und die Tür hinter mir.
Auf direktem Wege gehe ich zu Grahams Trailer, neben dem auch schon ein Grill steht. Genauso, wie dessen Besitzer. ,,Hey, Graham. Bin ich zu früh?" ,,Nein, Kleines. Die Anderen sind zu spät." lacht er. ,,Na dann." Und schon erscheint der ex König mit seinen Neffen. ,,Hallo Jungs. Auch mal da?" necke ich sie. ,,Ach, halt die Klappe, Schwester." meint Aid grinsend. Richard zieht bloß eine Augenbraue hoch und schmunzelt.
Bald darauf trotten auch mal die Anderen an und Graham eröffnet feierlich die Grillparty. ,,Wer will Bier?" fragt Dean und hält eine Flasche hoch. Alle nicken, bis auf mir. ,,Du nicht?" ,,Nein, ich mag kein Alkohol." ,,Cola?" ,,Gerne." Also reicht mir Dean ein Glas davon.
,,So, wer will eine Wurst?" fragt der Gastgeber in die Runde. ,,Ich." rufe ich lauthals. Alle gucken mich an. Wirklich Alle. ,,Was?" ,,Ich hätte jetzt mit Stephen gerechnet. Aber nicht mit dir." meint Aid und lacht los. Stephen schmollt beleidigt, muss aber auch loslachen.
Nachdem dann alle endlich ihre Würstchen haben, gehen die Gespräche los. Richard wendet sich mir zu. ,,So, und du kommst also aus Deutschland. Wie gefällt es dir denn hier?" ,,Es ist der Wahnsinn. Ich liebe es, hier zu sein." schwärme ich. ,,Das freut mich. Sag, wieso nennen dich Aid und Dean Schwester?" ,,Ach, ich habe einen Bruder in Deutschland und die Beiden haben einfach damit angefangen, um mich auf zu munteren." erkläre ich ihm. ,,Mal ne andere Frage: Kent meinte, drüben im Wald wurde eine Frau ermordet. Stimmt das?" Na toll. Ernsthaft. Meine Laune geht wieder den Keller runter, doch ich antworte. ,,Ja, leider. Der Mörder wurde auch noch nicht gefasst." Zu meinem Leidwesen. ,,Hm . . . Lassen wir uns davon nicht ablenken. Vor der Kamera bist du echt locker drauf. Hast du das schon mal gemacht?" wechselt er das Thema und ich bin ihm sehr dankbar dafür. ,,Nicht in dieser Art. Ich habe schon bei vielen Musicals..." Da ist er. Der grünäugige Mann. Unbewusst packe ich Richard am Handgelenk. ,,Was ist?" fragt dieser verwirrt. Anscheinend sieht der Mann mich nicht. Aber er hat diese eiskalten Augen. Ohne es zu merken, packe ich immer fester zu. Den Mann lasse ich nicht aus den Augen. Mein Puls beschleunigt sich wieder. ,,Hey, Sarah, langsam tut das doch weh." Jetzt haben wir die Aufmerksamkeit der Anderen. ,,Was ist, Ric?" meint Aidan.
Meine Atmung wird immer hektischer und der Angstschweiß kommt wieder. Dean erkennt die Situation und hält den Mann auf. ,,Tschuldigen sie, warten sie mal kurz." Diese Augen... ,,Sarah, hat er dir etwas getan?" will er dann von mir wissen. Jetzt erst lasse ich von Richard ab. ,,Er nicht." meine ich leise. Dean lässt den Mann wieder gehen. ,,Sorry." flüstere ich. Voller Angst, Panik und Verlegenheit, gehe ich mit schnellen Schritten davon. Ich spüre die irritierten Blicke der Jungs heiß auf meinem Rücken brennen.
Im Wohnwagen angekommen, schließe ich mich ein und verkrieche mich unter meiner Decke. Das war zum Glück nicht der Mörder. Noch nicht.

Schicksal (Hobbit ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt