18. Weihnachtsferien

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Astoria

Nach fast vier Monaten konnte ich Mum und Dad endlich wieder in die Arme schließen. Sie hatten Daphne und mich gemeinsam vom Gleis abgeholt und auch London war wundervoll mit Schnee bedeckt. Zu Hause angekommen, ging ich erst einmal mit meinem Koffer in mein Zimmer. Mit einem Lächeln schaute ich mich um und ließ mich auf mein Bett fallen. Es war so schön, wieder hier zu sein. Dieses geborgene Gefühl, die Ruhe und - endlich mal wieder ein Zimmer ganz für mich allein. Ich erhob mich von meinem Bett, zog die Jacke aus und ging nach unten. Dad war gerade dabei, Holz in den Kamin zu legen und schaute mich liebevoll an, als er mich im Türrahmen entdeckte. „Damit wir es nachher besonders warm haben. Mum ist in der Küche, falls du sie suchst." Mit einem Lächeln stieß ich mich ab und ging zu ihr. Mum war schon ganz fleißig dabei, ein Weihnachtsessen zuzubereiten, während Kochlöffel um sie herumflogen. Bei Merlin, ich liebte mein Zuhause. Obwohl meine Familie relativ wohlhabend ist und sich einen Hauselfen leisten könnte, lässt es sich meine Mutter nicht nehmen, das Essen immer eigens zuzubereiten und den Haushalt selbst zu schmeißen. Da sie durch Dads Einkommen nicht gezwungen ist zu arbeiten und Daphne und ich immerhin kaum noch da sind, hat sie dafür genug Zeit. Na gut, eigentlich überlässt sie das meiste ihrem Zauberstab, außer beim Essen - da legt sie schon immer selbst Hand an und es schmeckt jedes Mal vorzüglich. Als ich leise die Tür schloss, entdeckte sie mich. „Hey Liebling, schön wieder zu Hause zu sein?", blickte sie vom dampfenden Kochtopf auf und ich lehnte mich an die Kochinsel, um ihr zuzusehen. „Es ist wirklich toll!", grinste ich über beide Ohren. „Und mit der Schule läuft es?" „Hm, läuft alles super!" Mit runzelnder Stirn und leichtem Lächeln schaute sie mich an. „Da hat aber jemand gute Laune." Ich wurde sofort rot, da ich automatisch an Draco dachte. Hatte sie etwa was gemerkt? Gerade als Mum den Mund öffnete, um erneut zu sprechen, kam Daphne hinein. „Sollen wir dir helfen?" „Nein nein, macht es euch bitte einfach nur bequem.", entgegnete sie uns beiden, weshalb Daphne sich ein Lakritzplätzchen aus der Schüssel hinter mir nahm und sich neben mich stellte. „Wie war denn eigentlich der Weihnachtsball?" „Es war wunderschön, Mum! Flint und ich haben so viel miteinander getanzt, bis er mit Astorias Begleitung verschwunden ist.", schwärmte sie und ich schaute verwirrt zu ihr. Mum wusste also bereits von Flint und ihr? „Mit wem bist du denn überhaupt gegangen?", fragte mich Mum. „Mit einem Jungen aus dem Quidditchteam." „Ist er etwa der Grund für deine gute Laune?", drehte sie sich neugierig zu mir und ich merkte, wie auch Daphne mich von der Seite aus beobachtete. „Was? Adrian? Nein nein, er ist nur ein Freund." „Ahja.", grinste Mum schief und Daphne kicherte. „Wirklich!", versuchte ich mich nochmals zu verteidigen und Mum wendete sich wieder dem Topf zu. Wir redeten über die vergangenen Monate in Hogwarts, bis Mum uns aufforderte, uns festlich anzuziehen und ins Esszimmer zu gehen. Sie hatte den Tisch wunderschön gedeckt und als ich mich gerade setzen wollte, klingelte es an der Tür.

***

„Mum, du hast dich mal wieder selbst übertroffen, das war wirklich ein ganz tolles Essen!", lobte Daphne unsere Mutter und ich verdrehte etwas genervt, aber dennoch grinsend die Augen. Das Festmahl war wirklich großartig gewesen, doch hasste ich diese schleimige Tour von meiner Schwester. „Und Astoria, wie läuft es denn in Hogwarts?", fragte meine Großmutter väterlicherseits. „Ziemlich gut. Ich bin jetzt sogar im Qudditchteam. Als Ersatzsucherin.", antwortete ich stolz. „Nicht, dass du deinem Vater noch Konkurrenz machst.", zwinkerte sie mir zu und wurde kurz darauf wieder ernster. „Aber dennoch solltest du deine schulischen Leistungen deshalb nicht aus den Augen verlieren." „Lass das arme Mädchen doch mit sowas in Ruhe. Sie ist hier, um sich zu entspannen. Ich bin sicher, dass wir uns bei ihr keine Sorgen machen müssen.", schaltete sich mein Großvater mütterlicherseits ein und lächelte mich liebevoll an. „Und.. hast du denn schon einen Freund?", fragte Mums Mutter ganz neugierig. „Ähm.." „Ich glaube nicht, dass Astoria solche Dinge schon im Kopf hat, Eleanora.", schaltete sich plötzlich Dad ein. „Och, ich glaube der ein oder andere ist meiner kleinen Schwester da schon ins Auge gefallen." Wie bitte? Wütend schaute ich zu Daphne. Am liebsten hätte ich ihr den Mund zugeklebt! Wie kann sie sowas nur sagen? Und dann auch noch hier? Vor allen? „Siehst du.", fühlte sich meine Großmutter bestätigt. Obwohl ich merkte, wie mir vor Wut und Scham die Hitze in den Kopf stieg, versuchte ich so ruhig wie möglich zu wirken. „Keine Sorge Dad, Daphne versucht anscheinend nur von ihrer Liebelei mit Marcus Flint abzulenken." Jetzt schaute sie mich mit offenem Mund an und die ganze Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet. Ups, anscheinend hatte er bisher noch nichts davon gewusst.

GREENGRASS - My Lovestory With Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt