Kapitel 21

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"Ich habe das für meinen Bruder getan und nicht für dich" zischte ich, ließ auch ihn stehen und lief den Gang entlang.

Ich öffnete die Türe und sofort peitschte mir der kalte Wind ins Gesicht. Meine Augen füllten sich mit Tränen und standen kurz vor dem Ausbruch. Sofort wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen und lief den verschneiten Weg entlang. Erst jetzt viel mir auf wie der Himmel schleichend seinen schwarzen Mantel umwarf und die Stadt in Dunkelheit versetzte. "Wie schnell die Zeit vergeht".

Mein Handy klingelte dumpf "Istemiyorum (ich möchte nicht)" wisperte ich ins nichts und beobachtete aufmerksam die Gegend. Wo war ich? Ich hatte vollkommen die Orientierung verloren. Es vibrierte erneut in meiner Hosentasche, diesmal griff ich danach und blickte darauf. "Umut"  Ich zögerte kurz, nein ich möchte nicht Reden. Ich bin groß! Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit. Ich musste innerlich über diesen Gedanken lachen. Zara, das neunjährige Mädchen aus dem Krankenhaus fiel mir ein. "Du hast recht Zara, ich bin doch groß."

"Ahhh Abi ahhh beni düşürdüğün duruma bak, hiç yakışıyor mu sana mhmm? Böyle değilsin sen biliyorum (Ahhh Bruder ahhh schau in welche Lage du mich gebracht hast, passt dieses Verhalten zu dir mhmm? Du bist nicht so ,dass weiß ich" sprach ich vor mich hin, atmete stark aus und beobachtete meinen Atem der sichtbar aus meinem Mund stieg.

Zwei Lichter erhellten auf der Straße, automatisch drehte ich mich in die Richtung der Lichter. Sie zogen mich an, hypnotisieren mich regelrecht.

Ein Wagen näherte sich mir, sofort trat ich einige Schritte zurück. Seine Lichter erloschen. Sofort lief ich los, ich kannte diesen Wagen nicht. Die Lichter funkelten erneut kurz auf und erloschen wieder.

Ich blieb stehen und drehte mich vorsichtig um. Ein unbekannter Mann ließ das Fenster runter "Kaça? (Wie viel?)" ich verstand nicht? "Was wie viel?" polterte ich meine Gedanken in Worte. Er zog die Handbremse und öffnete die Türe. "Warum so ahnungslos tun? Schäm dich nicht süße" ein kalter Schauer breitete sich auf meinem Körper aus. "Baby, let me know what you're tasting" summte er und trat einige Schritte näher.

Sofort rannte ich los und lief so schnell ich konnte weg. Meinen stockenden Atem unterdrückte ich, mein Mund fühlte sich mit einem mal ausgetrocknet an. Meine Lungen klebten an meinen Rippen und trotz allem blieb ich nicht stehen.

Ich rannte und rannte doch die Schritte hinter mir hörten nicht auf. Ein kurzer Blick nach hinten, keiner in Sicht. Doch gerade in der Sekunde als ich mich wieder nach vorn drehen wollte huschte eine schwarze Gestalt hinter mir auf.

Ich versuchte schneller zu rennen als davor. Ich bieg nach rechts und das gleiche noch einmal. "Sackgasse" flüsterte ich völlig außer Atem. Ich spürte die Gestalt hinter mir. Ich konnte mich nicht umdrehen. "Wohin den so schnell Süße, auf dieser Straße wollen es alle Frauen" erklingte die dreckige Stimme hinter mir. Genau wie ich atmete er schnell ein und aus.

Meine rechte Hand wanderte in meine Handtasche. Als ich es gefunden hatte was ich suchte packte ich es stark. Kein Pfefferspray dafür aber ein Deo. Es sollte mich schützen vor diesem Mann mir war es egal ob es Gesetzlich erlaubt war oder nicht, wenn es sein muss werde ich es einsetzen.

Meine Gedanken sprudelten wirr in meinem Kopf - langsam drehte ich mich um. "Lass mich gehen ich habe mich nur verirrt" flüsterte ich in die Nacht. "Na- Na wir wollen doch etwas Spaß  haben" kam es von ihm und machte großen Schritte auf mich zu.

Meine Atmung ging stoßweise. "Ich sagte lass mich gehen" ich drückte stärker auf die Dose in meiner rechten Hand. Sein grinsen wurde breiter. Jetzt oder nie sprach ich mir zu, als er nur noch ein Meter vor mir stand und zog das Deo raus. Ich wollte es in seine Augen sprühen doch dazu kam es nicht. Er schnappte sich das Teil und warf es weg. Er lachte doch "Also doch die harte Tour gefällt mir" hauchte er und wollte nun nach meinen Arm greifen doch ich war schneller dachte ich zumindest. An ihn vorbei wollte ich rennen hatte ich auch versucht doch er war schneller. Er packte mich am Arm und drückte mich gegen die Wand.
"Lass mich ne-in" schrie ich verzweifelt und verschluckte die Worte.
"Es wird auch nicht weh tun" versprach er und drückte seinen Körper an meinen. "Kein Aua Aua süße". Ich spürte seine Lippen auf meiner Haut. Meine Tränen flossen in strömen meine Wange entlang. Ich war zu schwach gegen ihn. "Pschhht nicht weinen" flüsterte er was mein wimmern verstärkte.

Der Geruch von Alkohol und Zigaretten stieg mir brennend in die Nase. Er griff mit seiner rechten Hand nach meinen Haaren und zog meinen Kopf zurück. "Mach mit" zischte er. Mit einer Bewegung riss er meine Bluse und begann mich überall an zu fassen, zu küssen. Ich wollte sterben ich wollte nur noch sterben. Ab jetzt wäre ich nichts weiter als eine Tote. Ich schloss meine Augen ich konnte nichts mehr machen. Ich war zu schwach einfach zu schwach.

Plötzlich spürte ich wie er sich entfernte. War es vorbei? Ich öffnete meine Augen leicht und sah zwei auf den Typ einschlugen. Ich konnte nicht mehr stehen, glitt schonend die Wand herrunter und verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen.

Mein Gesicht fühlte sich durch die salzige Tränen angeschwollen und brennend an. "Defne" hörte ich die sanfte bekannte Stimme.
"Defne bitti korkma yanındayım ben (Defne hab keine Angst es ist vorbei)" sprach er und hob mein Kinn an.

"D-iar" zitterte meine Stimme. "Wir sind bei dir" hauchte Burak hinter mir somit schaute ich auf und blickte in beider Gesichter.

Ich versuchte mich aufzurichten und zu stehen aber erfolglos. "Warte ich nehme dich" sprach Diar und fasste mir an den Rücken. Ruckartig  drückte ich mich weg und fing mich am der Wand auf. Etwas zu heftig drückte ich in ihn von mir, was mir auffiel als ich zu ihm aufschaute.

"Tu-t mir l-eid ich wollte ic-" fing er an zu stottern. "Ben özürdilerim (Es tut mir leid) das ist alles zu viel für mich im Moment, ich schaffe das alleine. Danke" nuschelte ich und drückte mich von der Wand ab.

Burak lief neben mir und Diar hinter uns, alle beide bereit mich aufzufangen. Sie beobachteten mich angespannt und warteten auf den Moment, dass ich bewusstlos umkippe. Sie lagen beide falsch. Ich war hellwach und sah mich in der Gegend um. Wo war der besoffene Typ? Ich zog verschloss meine Arme vor meiner Brust, alle Knöpfe meiner Bluse waren rausgefallen.

"Ich hab ihn entsorgt" sprach Burak "Was?! Wie entsorgt?" ich riss meine Augen auf. "Mach dir keine Gedanken er lebt" ich winkte ab, ich bemerkte erst jetzt, dass ich des alles eigentlich nicht wissen wollte.

Wir erreichten den Wagen "ihr seit in einem Wagen also zusammen hier?" sprach ich völlig erstaunt und fand keine Worte um meinen Satz zu vollenden. "Sein Schrott sprang nicht an" grinste Diar und deutete mit seinen Augen zu Burak. "Normalerweise würde ich niemals zulassen, dass er mitfährt aber er kennt sich hier besser aus als ich"

"Sus lan (Sei ruhig)" giftete Burak und ging auf Diar los, ich stand wieder einmal dazwischen und schrie auf. "Nicht jetzt und hi-er!" gegen Ende brach meine Stimme ab "nicht jetzt und hier" flüsterte ich nochmal und beide ließen locker. 

Ich öffnete die hintere Tür, stieg ein und schloss Sie hinter mir. Beide tauschten mit angespanntem Kiefer noch ein paar Worte aus und stiegen auch ein.

Diar am Steuer - Burak als Beifahrer.

Beide waren für mich da, allen beiden war ich es zu verdanken, dass nichts passiert ist und allen beiden war ich jetzt etwas schuldig. "Meine Schutzengel" hauchte ich leise, lehnte mein Kopf zurück, schloss meine Augen und unterdrückte meine Tränen nicht länger.

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Wir beide können leider nicht immer regelmäßig ein Kapitel posten - seit uns bitte nicht böse.

Trotzdem hoffen wir das euch dieses Kapitel gefällt :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2018 ⏰

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