Kapitel 8 - Ungewissheit und Entscheidungen

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Wenn der Name in mir irgendetwas auslösen sollte eine Erinnerung oder ein Freuden Gefühl hatte er sich eindeutig geirrt. Ich stand jetzt nur noch verwirrter da.

"Ernsthaft nichts?", fragte Charles schon wieder. Anscheinend wollte er es wirklich nicht wahr haben das ich ihn nicht kannte. Aber woher sollte ich ihn denn kennen? Also schüttelte ich nur nochmal den Kopf.

"Na gut dann hat dir Colin aber wirklich wenig erzählt.", sagte er und setzte sich neben meinen Vater. Alles war immer noch eingefroren. So ganz geheuer war mir das ganz und gar nicht.

"Wieso was hätte er mir denn erzählen sollen?" Jetzt hatte er mich. Egal ob es absucht war oder nicht. Ich glaube eher nicht, denn er sah mich wirklich erstaunt an. "Ähm. Es war Colins Aufgabe dir alles zu erzählen und ich mache dann hier den Rest."

"Aber er kann es mir nicht mehr sagen. Aus.", kurz überlegte ich. "Zwei Gründen."

"Jetzt bin ich aber mal gespannt, kleine.", sagte er grinsend und sah mich dabei an. Sein Eckzahn blitzte

"Also... ähm meine Zeit ist aufgebraucht... ich hatte nur noch ein paar Minuten aber das spielt eh keine Rolle mehr." Während ich redete setzte ich mich auf die Armlehne des Sessels der schräg vor ihm stand. "Meine Uhr ist nämlich verschwunden.", fügte ich noch hinzu und sah aus dem Fenster.

"Tja. Solange du die Uhr nicht hast kann ich dir auch nicht helfen. Du musst außerdem auch noch einmal in die Vergangenheit zu Colin reisen um alles zu verstehen.", sagte er und stand auf. Er richtete seinen Mantel und Hut.

Ich sah ihn verwundert an. Das konnte unmöglich sein ernst sein. "Sie wissen doch bestimmt etwas." Ich sagte einfach nur etwas um die Stile im Raum zu brechen. Ich wollte Colin wieder sehen. Egal mit wem ich zusammen arbeiten musste. Das war es mir wert.

"Klar. Doch bist du auch bereit eine solche Reise anzutreten?"

Ich schaute ihn an. Das funkeln in seinen Augen wurde stärker und er lachte leicht. "Überlege es dir. Ich merke wenn du einwilligst." Langsam ging er Richtung Tür. So schnell wie ich konnte folgte ich ihm. "Eine Frage noch!"

Er drehte sich um und sah mich an. "Diese wäre?", sagte er mit einem charmanten Lächeln. "Wie wird diese Reise ablaufen?", stellte ich meine Frage. Er schien kurz zu überlegen.

"Na gut. Ich kann dir jetzt natürlich nicht alles sagen, da ich na nicht weiß was für Hindernisse es geben wird aber so einen ungefähren Plan habe ich." Er setzte sich dabei auf eine der Treppenstufen. Wie gebannt sah ich ihn an und wartete darauf, dass er erklärte.

"Zu erstmal. Die Besitzer der Uhr können auf einer Bestimmten Entfernung spüren wo die Uhr ist. Dadurch wird das um einiges einfacher. Doch auf dieser müssen wir öfters mal mit der Zeit spielen. Was das genau bedeutet wirst du später erfahren." Er hob dabei eine Hand. Anscheinen konnte er auch noch gut Gedanken lesen. "Doch vor allem wirst du auf dieser Reise etwas über dich erfahren. Über das was du bist. Du bist nicht eine von diesen normalen Omni. Doch so genau weiß ich das auch nicht."

"Und was hat das alles mit Colin zu tun?", rutschte es mir heraus. Er grinste und erhob sich wieder. "Eine Frege hast du gesagt. Nicht zwei.", und damit verließ er das Haus.

Kurz Schaute ich auf die Tür die langsam wie in Zeitlupe ins Schloss viel. Dann hörte ich als erstes den Regen wieder und dann das Geräusch von etwas kochendem. Als ich mich in Richtung Küche und Wohnzimmer drehte sah ich, dass alles wieder normal war.

Was war dieser Charles? Wirklich ein Omni? Und was meinte er mit das ich mich selbst kennenlernen werde?

Ich setzte mich nun auf den Platt wo vorher Charlie saß und stützte meinen Kopf auf meinen Knien ab. Es waren zu viele Fragen. Ich hatte so viele und ich wünsche mir so sehr das sich alles auf einmal ergab und dann keine Fragen mehr vorhanden waren. Do ich glaube so schön ist das ganze dann auch wieder nicht.

"Evelyn denkst du eben den Tisch?", die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken. "Ja einen Moment!" Ich zückte mein Handy und sah auf den Sperrbildschirm. Die Uhrzeit wurde mir Angezeigt und ein Bild von mir und Teddy als Hintergrund.

Wenn ich auf diese "Reise" gehen würde, müsste ich alles zurück lassen. Familie, Freunde, Schule. Und was ist wenn ich wieder komme? Werden sie sich noch an mich erinnern? Kann ich mein Leben weiterführen so wie es jetzt ist? Kann ich wieder bei meiner Familie sein?

-

Das Essen war wie immer Fabelhaft doch bei den Unterhaltungen von meinen Eltern schaltete ich ab. Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete den Regen und den Blitzen zu. Das Gespräch mit dem mir noch sehr unbekannten Charles hat mich wirklich beschäftigt.

Er war eine Hoffnung. Die einzige Hoffnung Colin noch ein einziges Mal wieder zu sehen. Aber was ist wenn etwas auf der Reise passiert? Was ist wenn die Uhr schon zerstört ist? Was ist wenn ich nicht mehr Nachhause komme? Was werde ich überhaupt als Vorwand benutzen um abzuhauen? Die Wahrheit?

Abwesend stellte ich meinen Teller und das Besteck neben der Spüle ab. Nur nebenbei bemerkte ich wie Teddy mir auf Schritt und Tritt folgte. Doch mit meinen Gedanken war ich ganz wo anders. Ich spielte alle möglichen Szenen durch wie diese Reise aussehen könnt so ich wusste selbst, dass es sie so wird.

Ich schaute auf mein Handy. Eine Nachricht von Scarlett wurde mir angezeigt. Anstatt diese zu öffnen und zu beantworten legte ich mein Handy nur weg und starrte an meine Gegenüberliegende Wand. Es hat doch keinen Sinn wenn ich mir so viel Gedanken mache. Es wird mich so oder so immer wieder vor die Frage stellen ob ich es machen werde oder nicht.

Ich lies mich in meine Kissen fallen. Dieser Standpunkt schien mir fast aussichtslos. Ich musste eine Nacht drüber schlafen und morgen entscheiden. Aber dann wirklich entscheiden. Teddy sprang neben mir aufs Bett und legte sich neben mich. Er merkte das etwas nicht Stimmt.

Manchmal habe ich das Gefühl das er Gedanken lesen konnte. Neben bei kraulte ich seine Ohren aber langsam driftete ich ab in eine schwarze leere.

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