Kapitel 10: Aller Anfang ist schwer

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Kapitel 10

Wir liegen ineinander verschlungen auf dem Bett im Wohnwagen. Wir kuschen und küssen uns, genießen unsere Zweisamkeit. Draußen wird es langsam dunkel.

„Ich muss bald nach Hause, Fred. Meine Mutter wartet bestimmt schon.", löse ich die Stille.

„Ok. Ich bring dich noch nach Hause."

Wir räumen den Wohnwagen zusammen auf und machen uns auf den Weg zu meine Mutter. Vor der Haustür bleiben wir stehen.

„Sollen wir morgen mal bei Dr. Tessler nachfragen wegen der freien Stelle?", fragt mich Fred.

„Gerne. Ich hoffe nur, dass alles klappt, damit ich mir bald eine eigene Wohnung suchen kann. Weil mein kleines Zimmer ist nicht wirklich eine zufrieden stellende Lösung auf die Dauer."

„Ja. Du kannst ja die erste Zeit bei deiner Mom wohnen und dann können wir...ich meine kannst du mal nach einer Wohnung schauen. Sehen wir uns morgen eigentlich wieder?"

Hatte ich das gerade richtig gehört? Dann können wir uns eine Wohnung anschauen? Will er mit mir zusammen ziehen? Warum eigentlich nicht? Aber überstürzen wir es dabei nicht? Das schrie geradezu bei Frieda um Rat zu fragen.

„Oberhuhn? Wo bist du nur wieder mit deinen wunderbaren Gedanken?", sagt Fred grinsend an mich gewandt.

„Bei dir. Wo sonst?", antworte ich lächelnd.

„Das will ich doch schwer hoffen."

Er zieht mich an sich und küsst mich, dass erneut ein Feuerwerk in mir explodiert.

„Also Oberhuhn. Sehen wir uns morgen wieder?"

Ich nicke, da der berauschende Kuss mir meine Stimme raubt.

„Ich finde es total süß, wenn ich dich um den Verstand bringe.", sagt Fred vergnügt.

Wir stehen noch eine Weile vor der Tür bis Ben diese aufmacht.

„Mama sagt, ihr dürft euch auch drinnen weiter abknutschen.", gibt er lachend von sich, während er wieder schnell nach oben rennt.

„Wir sehen uns dann morgen, Oberhuhn. Melde dich einfach bei mir."

„Mach ich. Bis morgen."

Ein letzter Kuss und Fred macht sich auf den Heimweg und ich mich nach oben zu meiner Mom.

„Na? Krieg ich dich auch mal zu Gesicht?", ärgert mich meine Mutter mit einem Lächeln im Gesicht.

„Tut mir wirklich leid. Bist du mir böse?"

„Warum sollte ich? Du und Fred habt euch endlich ausgesprochen und seid wieder zusammen. Was wirklich mal Zeit wurde. Und wie ich gehört habe, hilft er dir einen Job zu suchen und eine Wohnung für dich oder sollte ich sagen euch?"

„Hast du uns etwas belauscht?"

„Belauscht würde ich es nicht nennen. Es war einfach zu schön euch so glücklich zu sehen. Da konnte ich nicht weghören."

„Kann ich mal mit dir reden. So von Frau zu Frau?"

„Also was ernstes. Können wir gerne. Aber zuerst bringe ich deinen Bruder ins Bett. Dann können wir uns ungestört unterhalten."

Nach gefühlten Stunden kommt meine Mom endlich wieder zurück ins Wohnzimmer.

„Ben wollte nicht ins Bett. Er wollte mit uns das Erwachsenen Gespräch führen. Jetzt schläft er zum Glück. Über was möchtest du reden?"

„Über eine gemeinsame Wohnung. Also für mich und Fred. Ist es nicht noch zu früh? Was ist, wenn es nicht klappt? Ich will ihn nicht direkt wieder verlieren. Verstehst du?"

Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber NichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt