Kapitel 26: Kurz vor der Wahrheit

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Kapitel 26

„Ich glaube sie kommt wieder zu sich.", höre ich Fred sagen.

Was meint er damit? Wer kommt wieder zu sich? Ich mache langsam die Augen auf und muss erst einmal blinzeln. Er meint wohl mich.

„Geht's dir gut, mein Schatz?", fragt mich Fred, den ich neben mir vorfinde.

„Ja. Ich denke schon. Was ist passiert?", will ich wissen.

„Wir haben uns mit Frieda und Willi unterhalten und da bist du einfach umgekippt."

„Oh!", gebe ich von mir und werde leicht rot.

„Also hast du mich vorhin angelogen!"

„Mit was hat sie dich angelogen?", will nun auch Frieda wissen, die hinter Fred steht.

„Wo sind denn Willi und Emily?", versuche ich das Thema zu wechseln.

„Charlotte Slättberg! Ich will jetzt von dir wissen, ob du mich angelogen hast! Willi ist mit Emily etwas an die frische Luft.", kommt schroff von Fred. Er ist etwas sauer.

„Naja, angelogen kann man das nicht nennen. Mir ging es wirklich etwas besser.", gebe ich kleinlaut zu.

„Also ging es dir nicht wirklich besser. Warum kannst du mir dann nicht ehrlich sagen, dass es dir nicht gut geht?"

„Könntet ihr beiden mich mal bitte aufklären? Was hattest du denn Sprotte?", mischt sich Frieda wieder ein.

„Sprotte war es heute nicht sonderlich gut. Ihr war etwas schwindelig. Deswegen haben wir uns mit Emily heute Mittag etwas hingelegt. Danach sagte sie zu mir, dass es ihr wieder besser gehen würde. Aber wie du gesehen hast, war das nicht die Wahrheit.", erklärt ihr Fred.

„Dann weißt du ja, was wir beide am Montag vorhaben, Sprotte."

„Nein, was denn?"

„Wir beide werden zum Arzt gehen und du lässt dich untersuchen."

„Genau. Das ist eine gute Idee. Du gehst mit Frieda am Montag zum Arzt.", stimmt ihr Fred zu.

Ich nicke den beiden zu, da eine Diskussion zwecklos wäre.

„Es tut mir leid, Fred. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Könntest du mir ein Glas Wasser holen gehen?"

„Beim nächsten Mal, nein...es wird kein nächstes Mal geben. Du sagst mir sofort, wenn es dir nicht gut geht. Haben wir uns verstanden? Ich will nicht, dass du mir so etwas verschweigst. Ok?"

„Hühnerehrenwort. Bitte sei mir nicht mehr böse."

„Bin ich dir nicht. Ich hatte nur eine riesen Angst um dich. Ich geh dir schnell ein Glas Wasser holen."

Fred beugt sich zu mir und küsst mich, so sanft aber auch liebevoll, wie nur er es konnte. „Ich liebe dich, Oberhuhn.", sagt er und geht dann in die Küche.

„Warum sollte Fred das Zimmer verlassen? Was ist passiert?", quetscht mich Frieda direkt aus.

„Du kennst mich eben doch zu gut. Ich kann nicht oder vielmehr will ich nicht zum Arzt."

„Aber warum denn nicht? Du musst dich doch untersuchen lassen, damit dir das nicht noch einmal passiert. Oder weißt du schon warum dir schwindelig wurde?"

„Wissen tue ich es nicht. Aber ich habe eine Vorahnung."

„Dann sollten wir zum Arzt gehen und sehen, ob deine Vorahnung sich bewahrheitet."

„Und davor habe ich Angst. Deswegen will ich nicht hingehen."

„Was denkst du denn, was du hast?"

Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber NichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt