First Rose|Kapitel 1

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22.03.14
Chris nahm den Karton aus der Erde, streifte den Dreck von dem Karton und ging dann zur Parkbank zurück.
Immer wieder las er den Absender auf dem Karton:

>March Sophie Gray<

Es war von ihr, für mich.

>Für dich<

Zum ersten Mal seit 2 Jahren war sie wieder real.
Zum ersten Mal seit 2 Jahren konnte aus Vorstellung Realität werden.

Umso länger jedoch Chris den Karton betrachtete wurde ihm klarer wie unwahrscheinlich es war, dass dieses Paket wirklich von March war.
Er hatte schließlich einen Karton in der Hand und saß vor dem Grab, der Person, die dieses Paket abgeschickt haben sollte.

Immer wieder schossen ihm die Worte von Officer Saintclair in den Kopf: "Hier mit erkläre ich March Sophie Gray für Tod."
Der Satz der Chris' Leben veränderte.
Dieser Karton könnte es auch verändern.

Doch um das herauszufinden müsste er sich wieder auf den Weg zu Klein-Street 85 machen, sein Zuhause, denn es hatte schon begonnen zu regnen.
An diesem Tag verabschiedete er sich nicht von March.
"Ich finde dich." sagte er nur noch und blickte ein letztes Mal auf ihr Grab.

Schnell ging Chris in Richtung Ausgang.
Noch nie hatte er es so eilig wie heute, "Tschüss Mrs Denver!" rief Chris ihr noch schnell hinterher, so schnell, dass Mrs Denver nicht mal etwas erwidern konnte.
Es war als würde er einen neuen Rekord brechen wollen.
>Der erste der es unter 10 min von der Lane Street zur Klein Street schaffen würde.<

Doch bei Chris ging es heute um viel mehr.
Es ging um das womögliche Lebenszeichen von March.

Und als ob es von seinem eigenen Leben abhing, was es in einer Hinsicht auch tat, passierte er in 7 min die Lane Street und bog dann in die Bridge Way um dann auf die Klein Street zu gelangen.
12 min und er hatte die Klein Street 85 erreicht.

Sein Zuhause, solange er Semesterferien hatte.
Oder solange bis er March finden würde.

Chris wurde nach langem Sturm klingeln dann endlich die Tür geöffnet, von Jenna, seiner Mutter.
"Hey mein Schatz." sagte sie mit einer besorgten Stimme zu Chris, der ganz rot angelaufen war.
"Mir gehts gut" erwiederte Chris außer Atem, jedoch mit einer fröhlichen Stimme.

Skeptisch schaute seine Mum ihn an, da er alles andere als "gut" aussah. Chris hatte verweinte Augen, war durchnässt vom Regen und sah zwar fröhlich, jedoch auch verzweifelt aus.

"Ich habe sie gefunden, Mum." erklärte Chris  schließlich seiner Mutter, die jetzt noch ratloser dort im Flur stand.
"Wen?" fragte seine Mutter mit einem verwirrten Unterton.
"March."
"Wie. Welche March?" fragte Jenna, die dachte, dass er March Sophie Gray nicht meinen könnte. Denn sie war tot.
"March Sophie Gray." antwortete dann Chris trotzdem.

Sprachlos, mit offenem Mund stand da jetzt seine Mutter im Flur.
Als ob sie einen Psychopathen bei sich zuhause beherbergte.
Doch bevor sie das äußern konnte flüchtete Chris, mit dem Karton unter dem Arm, an ihr vorbei, nach oben in sein Zimmer.

Es war ein kleines Dachschrägen Zimmer, in dem nur ein Schreibtisch, ein Bett, eine Kommode und eine Kleiderstange aneinandergereiht standen.

Ruckartig öffnete Chris die Tür, warf den Karton auf sein Bett, hing seine durchnässte Jacke auf und nahm sich sein Taschenmesser zur Hand, schnitt das Klebeband auf und öffnete dann den Karton.

16 RosesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt