Seine neue Psychologin (Joshs POV)

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Seine neue Psychologin

Joshs POV

Keuchend malträtierte ich den Boxsack. Der Schweiß rann mir meinen Oberkörper hinunter und ich hatte alles um mich herum vergessen. Vergessen, dass ich noch härter trainieren müsste, ein Kampf stand bald an. Vergessen, dass mich gestern wieder irgend eine kleine Schlampe genervt hatte. Das ich mit meiner Angestellten, Ethans Pflegerin, daraufhin geschlafen hatte. Jetzt nervte sie mich noch mehr. Scheiße, Kate musste das verstehen, ich wollte nur Sex. Sie war eine nette Ablenkung, ein bisschen Spaß mehr nicht. >>Josh? Darf ich dir Ms. Light vorstellen?<< riss mich Bobs Stimme aus meinen Gedanken. Schwer atmend hielt ich inne. Ließ meine Arme sinken und sprang vorwärts, zu Bob und der unbekannten Frau. Die kleine braunhaarige riss ihre grünen Augen auf. Fuck, das waren einmal Augen. Wie Smaragde glitzerten sie. Verunsicherung, Verblüffung und Neugierde, waren in ihnen zu lesen. Ich spürte, wie sie mich musterte. Meinen Oberkörper mit dem Feuertattoo, dass sich um meine linke Brust schlängelte, betrachtete. Die Schweißperlen. Meinen Sixpack, fast Eight-Pack. Aber das war ich gewohnt, das machte jede Frau. Keine Ausnahme, mal wieder. >>Wer ist das?<< knurrte ich schließlich. Mir passte es gar nicht, dass mich Bob in meiner Arbeit unterbrach. >>Hörst du nicht zu, Josh? Ich sagte Ms. Light<< meinte Bob bissig. Ich verdrehte die Augen. Der Manager wusste genau wie ich das meinte. >>Das habe ich gehört, Bob. Aber was tut sie hier?<< jetzt fing der Mistkerl an zu lachen. Was zum? >>Ich hatte dir doch gesagt ich suche dir einen neuen Psychologen, wegen deinem kleinen Problem, und hier ist sie<< war das sein verschissener ernst? Er schleppte mir schon wieder jemanden an? Wann verstand er das ich in den Augen dieser Hirndoktoren nur ein Irrer war? Unbegeistert verschränkte ich die Arme vor der Brust.

>>Ich sagte dir, ich will keinen neuen Psychologen<< argumentierte ich.

>>Es ist mir egal was du willst, Josh. Dein Problem ist kein Firlefanz!<< schrie mein Manager aufgebracht.

>>Es geht dich nichts an, Bob. Es ist mein Leben<< schmetterte ich ab. Und es stimmte. Bob ging es einen Dreck an, wie ich mich in meiner Freizeit verhielt. Er scheffelte durch mich schließlich genug Kohle.

>>Du bist bei mir unter Vertrag, also geht es mich sehr wohl etwas an<< knurrte der blonde wütend.

Aber es war mir egal, Bob hatte viel zu viel Respekt vor mir als es sich zu wagen, mir dumm zu kommen. Gerade wollte ich wieder etwas sagen, als ich von einer zarten Frauenstimme unterbrochen wurde. >>Ich bin mir sicher, Sie sind von meiner Anwesenheit nicht begeistert, Mr. Blane. Aber ich denke wir werden gut miteinander auskommen. Ich bin in meinem Beruf sehr erfahren<< mit einem bohrenden Blick sah ich sie an. Die kleine hatte auf jedenfall schon mehr Mumm, als ihre Vorgänger. Mischte sich ein, versuchte sich zu erklären. Trotzdem änderte es nichts daran. Sie würde mich für genauso krank halten. Schnaubend antwortete ich ihr deshalb >>Sie glauben ernsthaft ich würde mit Ihnen zusammenarbeiten? Vor ihnen waren fünf andere Psychodoks' hier und sie alle sind wieder gegangen und das werden sie auch. Denn ist mein Problem was ich habe und es ist mein Leben. Niemand braucht etwas von meiner Vergangenheit oder sonstigem erfahren! Ich mache meinen Job als Boxer gut, kann meine Rechnungen bezahlen und auch andere Leute verdienen durch mich Geld. Also alles ist super und den Rest...damit komme ich schon alleine ganz gut klar, danke<< erstickte ich ihre Hoffnung im Keim. Kurz klappte ihr Mund auf, was mich fast triumphierend Lächeln ließ. Damit würde sie hier wieder abziehen, da war ich mir sicher. Aber falsch gedacht. Plötzlich setzte sie ein freundliches Lächeln auf und meinte unbeeindruckt >>Sie urteilen sehr schnell, Mr. Blane. Wir werden sehen wie wir noch zusammenarbeiten können. Ich dränge sie natürlich zu nichts und sie können mir so viel erzählen wie sie für gut empfinden. Alles was sie mir anvertrauen, bleibt natürlich geheim. Sowie jeder Psychologe unterliege ich der Schweigepflicht<< und das gleiche Gerede mal wieder. Auch klar. >>Blabla, das habe ich alles schon hundertmal gehört. Sie sind nur eine unter vielen<< es stimmte ja auch. Sie war nur eine unter vielen anderen Doktoren. Ich musste mich jetzt um wichtigeres kümmern. Mein Boxsack, mein Training, mein bevorstehender Kampf. Ich zog mir wieder meine Handschuhe an, während Ms. Psychodoktorin und Bob sich unterhielten. Nun faselte auch Bob wieder seine alte Leier.

Innocently- Bevor es uns gabWo Geschichten leben. Entdecke jetzt