Grausame Normalität (Lilys POV)

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Grausame Normalität

Lilys POV

Müde stellte ich den Staubsauger ab und wischte mir über die Stirn. Es war heute so heiß. Aber wenn ich nicht fertig wurde, bevor Ash wieder nach Hause kam, würden meine gerade erst verheilten Wunden, wieder aufreißen. Er würde wieder wütend werden...

Ich schüttelte den Kopf. Das lag garantiert nur daran, dass er momentan so viel Stress in seinem Job hatte. Sein Chef verlangte viel von ihm ab. Und vielleicht war ich manchmal ja wirklich unausstehlich, sowie es Ash immer sagte. Gerade räumte ich den kleinen roten Staubsauger in die Abstellkammer, als ich hörte wie die Wohnungstür aufgesperrt wurde. Sofort erstarrte ich in der Bewegung. Schwere Schritte hallten auf dem Laminat. Sie gingen in die Küche. Dann brüllte die sichtlich wütende Stimme von Ash. >>Lily, du verdammte Schlampe! Wo bist du? Selbst zu dumm zum Abspülen bist du! Und die Wäsche? Die liegt hier auch noch rum, was hat sie auf dem Küchentisch zu suchen? Hm? Wo bist du Hure?<< keuchend öffnete ich langsam die Tür, hinaus in den Flur. Kaum stand ich dort, durchbohrten mich die blauen Augen von Ash. Ich hatte mich damals getäuscht. Ash's blaue Augen waren nicht mehr strahlend und fröhlich, sowie damals. Dies wurde von genau dem, was er eigentlich gehasst hatte, zerstört. Den Drogen. Jetzt waren seine satten blauen Augen stumpf, müde und glasig. Langsam schritt mein Ehemann auf mich zu, bei jedem Schritt wich ich etwas zurück. Das genoss Ash, er lächelte fies. Ohne Vorwarnung klatschte er mir eine. Vor Schmerz stöhnend hielt ich meine Wange. >>Und nun sag mir deine Ausrede, warum hier noch das schmutzige Geschirr und die Wäsche herum steht<< eingeschüchtert sah ich auf den Fußboden. >>I-ich habe gerade gesaugt<< murmelte ich. Wieder traf mich seine Faust. Mitten in die Magengrube. Keuchend sackte ich etwas die Wand hinunter. >>Das ist keine Ausrede, Schlampe. Ich muss in meinem Job auch mehrere Dinge auf einmal machen. Das wirst du ja wohl auch können<< Ich nickte einfach nur, mit ihm zu diskutieren brachte mir nur noch mehr Schmerzen ein. >>Ich bin jetzt mit den Jungs unterwegs. Wenn ich wieder komme, sind diese Aufgaben erledigt. Wenn nicht, setzt es etwas, verstanden?<< brüllte er, sodass ich zusammen zuckte. >>O-okay<< flüsterte ich einfach nur. Ohne mich noch einmal zu beachten, verschwand er wieder durch die Wohnungstür.


Weinend sank ich die Wand hinunter und vergrub mein Gesicht in den Handflächen. Ash würde sicherlich erst spät abends wieder kommen. Betrunken vielleicht. Er trank viel, wenn er nicht gerade besoffen war, war er high. Aber er hörte schon lange nicht mehr auf mich, dass das schlecht für ihn war und er sich verändert hatte. Meine Meinung zählte bei ihm nichts mehr. Er war der Teufel persönlich geworden. Wie er seinen Job behalten konnte, war ein Rätsel. Mein Job als Psychologin, musste ich auf wenige Stunden minimieren. Ich arbeitete im Krankenhaus und meine Kollegen hatten bis jetzt noch nichts von meinem kleinen >Problem< mitbekommen. Ich hatte gelernt, wie man schauspielerte. Mittlerweile war ich fast wie meine Patienten. Mal war ich die Treppe herunter gefallen oder hatte mir die Schranktür gegen den Kopf geschlagen. Man glaubte mir das, schließlich war ich durchaus tollpatschig und mir sind früher schon solche Dinge passiert. Zitternd stand ich auf und wischte meine Tränen weg. Meine Wange brannte wie Feuer, aber ich ignorierte den Schmerz. Langsam nahm ich den grünen Wäschekorb und machte mich langsam in den Keller. Als ich hörte, wie jemand in den Treppenflur ging, stürmte ich in den Wäscheraum. Wenn mich so aufgelöst jemand sah, wusste ich nicht wie ich dies erklären sollte. Aber ich hörte wie die Person näher kam, die Schritte sich ebenfalls Richtung Keller begaben. Stopfte ich schnell die Wäsche in die Waschmaschine und füllte etwas Weichspüler hinzu. Dann schnappte ich mir wieder den Wäschekorb und riss die Tür auf, nur um von Ms. Paddington begrüßt zu werden. Doch als sie mein verheultes Gesicht sah, blieb ihr die Stimme im Halse stecken. >>Du meine Güte, Mrs. Panson, geht es Ihnen gut?<< lächelnd wischte ich mir nochmal über mein Gesicht. >>Natürlich, mein Mann und ich haben nur etwas gestritten<<

Wenig überzeugt sah sie mich noch einmal an. >>Ihre Wange glüht ja<< räuspernd sah ich auf den Boden. >>Ja...äh...das...ein Missgeschick<< lächelte ich. Misstrauisch wollte Ms. Paddington etwas erwidern. Ihre braunen Augen, sahen so aus, als würde ihnen nichts entgehen. Ihre roten Haare, die sie zu einem Dutt gemacht hatte, ließen sie streng wirken. Dabei war sie eine sehr freundliche Nachbarin. Aber leider auch ziemlich neugierig. >>Ich muss dann auch wieder, ich habe noch etwas im Ofen<< piepte ich dann und mogelte mich an ihr vorbei. Damit sprintete ich wieder hinauf in die Wohnung.

Gerade spülte ich das letzte Glas ab, als die Wohnungstür wieder aufging. Es war kurz vor Mitternacht, das musste Ash sein. >>Wo...bischt du...du Schlampeeeeeee<<< grölte Ash. Jap, er war wieder einmal betrunken. Ich wischte mir schnell meine nassen Hände ab und schritt dann in den Flur. >>Hier<< seine trüben Augen musterten mich fahrig. >>Ich hab Hunger<< teilte er mir mit. Nickend gab ich ihm ein Zeichen mir zu folgen, da ging die Tür erneut auf. Evan, John und Eric, seine neuen besten Freunde, drängten sich in den kleinen Flur. Auch sie waren sichtlich angetrunken. >>Bring uns Whiskeeeeeey<< grunzte mein Mann und taumelte mit seinen Freunden in unser Wohnzimmer. Eilig holte ich vier Whiskeygläser und schenkte dazu die passende braune Flüssigkeiten ein. Dann machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer wo die vier Männer sich unterhielten. Vorsichtig stellte ich die Gläser auf den Holztisch ab. Als ich mich wieder von den Männer entfernen wollte, landete Johns Hand auf meinem Po, ich zuckte zusammen und schlug seine Hand weg. >>Lass das<< brummte ich. Der Blonde zog eine Schnute. >>Stell dich doch nicht so an, Schätzchen<<


>>Genau, Schlampe. Lass meinem Freund seinen Spaß<< knurrte Ash und fokussierte mich wütend. Früher hätte Ash niemals zugelassen, dass mich ein anderer Mann anfasste. Heute war es ihm egal. Ich war für ihn nur noch eine Ware. Eine Ware die seinen Haushalt machte und manchmal sein Betthäschen war. Wobei ich seiner Meinung im Bett vollkommen unnütz war. Dass ich eine Niete sei. Ob das stimmte wusste ich nicht, ich hatte bisher nur mit ihm geschlafen. Aber für mich bedeutete Sex schon lange nicht mehr Lust und Liebe. Es war...meistens zwang mich Ash mit ihm zu schlafen. Dabei war von Liebe keine Spur. Liebe gab es allgemein schon lange nicht mehr bei Ash. In seinem Leben zählte nur noch seine Droge. Welche war ihm dabei egal. >>Dreh dich mal<< bleckte Ash. Mit zusammengepressten Lippen drehte ich mich einmal um meine eigene Achse.

>>Deine Kleine hat schon was, ihr Arsch ist ganz nett<< meinte John gierig.

>>Ihre Titten haben auch etwas<< stimmte Eric zu. Gepeinigt schloss ich die Augen. Ihre Worte waren wie Peitschenhiebe. Ich war für sie ebenfalls nur ein Gegenstand der schön anzusehen war. >>Meine Freunde haben Gefallen an dir gefunden, willst du vielleicht einmal ein bisschen mehr von deinem Arsch oder Titten zeigen?<< höhnte mein Mann, während er einen Schluck von dem braunen Gebräu trank. Ich schüttelte den Kopf, woraufhin sich Ash's Augen verfinsterten. >>Willst du etwa meine Freunde und mich verärgern?<< brüllte er und sprang auf. Alle waren augenblicklich still im Raum.

Mit einer schnellen Bewegung packte er mich grob am Arm und zog mich zu sich.


>>Na warte, du kleine Hure<< er zog mich in das Schlafzimmer und warf mich aufs Bett. Aber kaum war ich auf der Matratze gelandet. Spürte ich Ash's Faust in meinem Gesicht, Magen oder Lippen. Ich schrie, aber er hielt mir den Mund zu. Ich schmeckte Blut, meine Knochen schmerzten, aber Ash kannte keine Gnade. Er prügelte immer weiter. Tränen rannen mir die Wange hinunter, die nur noch mehr Schmerzen hinzufügten. Ash schnaufte angestrengt, hörte jedoch nicht auf. >>Du blamierst mich vor meinen Freunden<< schrie er und schlug weiter. >>Du widersetzt dich deinem Ehemann! Was fällt dir eigentlich ein?<< wieder schlug er zu. Ich keuchte. >>B-bitte<< schluchzte ich. Bat um Gnade. Aber das kannte der Teufel nicht. >>Du ehrenlose Hure<< damit schlug er brutal noch einmal in meinen Magen. Dann ließ er von mir ab. Schwer atmend rollte ich mich wie zu einem Embryo zusammen. Still rannen mir die Tränen hinunter. Was ich feststellen konnte, war das meine Lippe aufgeplatzt war. Denn ich spürte wie das Blut mein Kinn herunter rann. Ich wusste das es nicht so weiter ging, dass ich von hier weg musste. Aber wie? Ash würde mich töten, wenn er mich finden würde. Und das würde er. Ash war unberechenbar. Ash war der Teufel. Er hatte die falschen Freunde, die alle nach seiner Pfeife tanzten. Wenn er schnippte, rannten sie. Und sie würde mir nachrennen. Um mich zu zerstören. Denn ich war schließlich sein Besitz. Und Ash hasste es, wenn er seinen Besitz verlor. 

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Ash ist endlich wieder böse und ich bin in meinem Element xD
Na was sagt ihr zu dem bösen Ash?

LG pink-lilly

Innocently- Bevor es uns gabWo Geschichten leben. Entdecke jetzt