Die Rettung

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Jaden:
Auf der Okkainsel wurden wir nicht fündig. Also setzten wir unsere Suche auf der Felseninsel fort. Doch außer einem Haus, war dort nichts.
Wir klingelten und uns wurde die Tür von zwei jungen Mädchen geöffnet.
Überrascht von unserem Besuch starrten sie uns an.

"Wir sind auf der Suche nach Sarah. Sie wurde heute Abend entführt!", sagte ich besorgt und wartete auf ihre Antwort.
"Oh Gott, die Arme!! Kommt rein, vielleicht können wir euch ja helfen", sagte die Kleinere von beiden, die sich als Jule vorstellte.

Ihr Haus war kleiner, als Sarahs​ und meins, aber es war sehr gemütlich.
Nachdem wir Jule und ihrer Freundin Diane alles erzählt haben, schwiegen beide für einen Moment. Sie sahen sich an, Diane nickte und begann zu erzählen:
"Heute nach der Führung hab ich auf meinem Weg nach Hause einen komischen Mann getroffen, der alleine in einer kleinen Hütte auf der Hauptinsel lebt. Er hat mich gefragt, ob auf der Sterneninsel ein Mädchen lebt. Ich habe ihm nicht geantwortet und bin schnell weggelaufen... Ich hätte euch davon erzählen sollen. Er muss es gewesen sein... er muss Sarah entführt haben!"

Gemeinsam suchten wir die Hütte, die im tiefsten Teil des Dschungels auf der Imperianinsel lag. Wir fanden sie durch einer Spur von abgeknickten Ästen und Blättern, die wahrscheinlich durch das hindurchzerren eines Menschen entstanden sein muss. Was Sarah wohl schlimmes widerfahren ist!

Langsam lichtete sich der Wald und wir sahen eine alte Holzhütte, an der eine kleine Scheune stand.
Sarah musste hier sein. Ich war mir sicher. Hoffentlich finden wir sie bald... Bevor es zu spät ist!

Zuerst späten wir durch die dreckigen Fenster ins Innere der Hütte. Doch man konnte nichts erkennen. Nirgendwo brannte Licht. Vielleicht war der Entführer gar nicht mehr da!  Wir suchten einen Eingang ins Haus. Die Vordertür war verriegelt, doch die Scheunetür war offen.

Leise öffneten wir sie. Ein Lichtstrahl fiel ins Dunkle hinein und am anderen Ende saß zusammengesunken, in verdreckten Schlafshorts und einem weißen T-Shirt mit Blutflecken, vielen Kratzern und Wunden, mit einer blutenden Verletzung an der Schläfe... , Sarah. Bei ihrem Anblick zog sich etwas in mir zusammen. Ich konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen.

Ich rannte zu ihr hin, um sie aus ihren Arm- und Beinfesseln zu befreien. Sie lehnte Bewusstlos an der Wand.
So ein Gefühl von Erleichterung hatte ich noch nie, wie in dem Moment, als ich sie gefunden habe. Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und hob sie hoch. Sarah war so leicht. Mir war noch nie aufgefallen, wie zerbrechlich sie ist. Langsam wickelte ich sie in meine braune Jacke, um sie zu wärmen.

"Wer macht so eine Scheiße?!", flüsterte Caleb und sah sich mit bestürztem Blick um. "Ich habe keine Ahnung, aber dieser Mann ist bestimmt echt gefährlich!", murmelte Milo.
Gerade, als wir unseren Weg aus der verstaubten Scheune machten, ich mit der bewusstlosen Sarah in meinen Armen, öffnete sich die Haustüre und heraus trat ein zerzauster Mann, mittleren Alters. Als er uns sah, brüllte er wütend: "Hey, was macht ihr da? Sie gehört mir! Gebt sie mir sofort zurück!" Mit einem Satz stand er nun vor uns: "Also los... Ich brauche sie. Gebt sie her!"

"Niemals!", brüllte ich zurück und sofort waren alle meine Kumpel an meiner Seite. Dan und Alex sprangen gleichzeitig nach vorne, schnappten sich die Arme des Mannes und verdrehten sie auf seinem Rücken. "Und jetzt rufen wir die Insel-Aufseher!", sagte Milo und tippte die Notfallnummer in sein Handy.
"Nein!", flehte der Mann, "es wird euch noch leid tun! Alles wird zerstört!"

"Wieso? Was reden sie da?!", fragend sah ihn Caleb an. "Unsere Erde wird zerstört ohne ihre...", stöhnte der Mann unter Schmerzen. Alex hatte seinen Arm noch mehr nach hinten gebogen.
"Ohne ihre was? Beantworten sie mir: Wieso haben sie ausgerechnet Sarah entführt? Und weshalb haben sie sie so verletzt? Was hatten sie mit ihr vor?", fragte ich sauer.

"Ich... ich musste das Mädchen, das Mädchen der Sterne entführen, um es dem Cosmos zu opfern. Nur damit kann die Erde gerettet werden!!! Bei Sonnenaufgang muss ich sie töten, sonst ist es zu spät! Ohne ihre Opfergabe..." Doch weiter kam er nicht: mit großer Wucht schlug ich ihm ins Gesicht und er wurde bewusstlos. Dieser Verrückte..
Er hatte sie umbringen wollen!

Nachdem die Inselaufseher den Mann mitgenommen haben, bedankte ich mich bei meinen Freunden für ihre Unterstützung und trug Sarah zurück nach Hause. Es war kurz vor Sonnenaufgang...
Ich legte sie in ihr Bett und deckte sie zu. Meine Jacke ließ ich bei ihr.
Dann ging ich in mein Zimmer und fiel sofort in einen von wilden Träumen geprägten Schlaf.

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