Die Wahrheit

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Sarah:

Nach dem Mittagessen machten Jaden und ich einen Spaziergang am Strand.
Es herrschte Stille zwischen uns. Man konnte nur das ständige Rauschen der Brandung vernehmen. Wir liefen nebeneinander her. Gelegentlich streiften sich unsere Hände.
Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen und es sah nach einem Gewitter aus. Nach einer halben Ewigkeit ergriff Jaden das Wort:
"Also wegen vorhin..."
"Ja?"
"Ich wollte es dir endlich erzählen... Ich... Ähm... Du erinnerst dich doch bestimmt noch an die Zeit vor dem Krieg, als.. ähm.. als wir zusammen in die Schule gingen?!"
"Wie sollte ich mich daran nicht erinnern. Du hast mich damals wie Luft behandelt!"
"Ich weiß und es tut mir auch wirklich leid, dass ich so ein... So ein..."
"... arrogantes Arschloch war?!"
"Ja... Ich war echt gemein zu dir, aber es war nicht ohne Grund! Mein bester Freund war in dich verliebt und ich... Ich fand dich auch ganz nett, aber ich durfte es nicht zeigen, weil ich ihn sonst verärgert oder eifersüchtig gemacht hätte... Und ich brauchte damals einen guten Freund, weil ich mich immer so alleine gefühlt habe... Ich war immer ein Aussenseiter und wollte nie jemandem meine Gefühle zeigen. Und ich wollte diese Freundschaft nicht riskieren... Nicht für ein Mädchen, dass sich wahrscheinlich eh nicht für mich interessiert! Darum hielte ich es für die beste Lösung dich zu ignorieren und fies zu dir zu sein. Ich dachte, dass ich meine Gefühle für dich in den Griff kriegen würde...
Und dann war unser normales Leben vorbei. Während dem Krieg machte ich mir die ganze Zeit Gedanken, ob du noch am Leben bist und eines Tages hörte ich in den Nachrichten, dass deine ganze Familie bei einem Bombenanschlag ums Leben kam...
Ich war am Ende, noch dazu kam der Tod meiner Eltern. Sie wurden kaltblütig von einem Soldaten erschossen. Doch dann landete ich irgendwie auf dieser Insel und da sah ich dich! Und da wurde mir klar.."

Jetzt blieb Jaden stehen und hielt mein Handgelenk fest. Mein Herz schlug mir bis zum Halse. Er sah mir direkt in die Augen und sagte ernst: "Mir wurde klar, dass ich dich liebe!"

.... mein Herz blieb stehen...

"Und ich möchte nie wieder von dir getrennt sein! Das halte ich nicht mehr aus."

.... und fing wieder an, wie wild zu schlagen...

"Ich..." Doch ich unterbrach ihn mit einem sanften Kuss. Überrascht, doch dann erleichtert erwiderte er ihn und legte seine Hände auf meine Hüften. Sanft zog er mich an sich heran und unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Wir küssten uns eine Ewigkeit, bis uns ein Sturzgewitter in die Realität zurückholte. Der Regen prasselte auf uns und schnell war mein T-Shirt und meine Jeans bis auf die Haut nass und  durchtränkt. Jadens Haarsträhnen klebten ihm nass im Gesicht. Ich strich eine vorsichtig beiseite. Lachend sahen wir uns an, bis ein heller Blitz den Himmel erläuchtete. Erschrocken und von der plötzlichen Kälte fing ich an zu zittern. Jaden bemerkte es und zog seinen Pulli aus. Er zog ihn mir über den Kopf und augenblicklich wurde mir wieder warm. Doch Jaden stand jetzt mit freiem Oberkörper und nur mit nassen Jeanshosen vor mir. Sofort wurde ich rot und blickte auf meine Hände. Als ich aufblickte, grinste Jaden mich frech an. Er sah so gut aus, wie er da vor mir stand. Und Gott, er hatte ein Sixpack und Muskeln zum dahinschmelzen... Er war einfach so perfekt!
Jaden riss mich aus meinen Gedanken: "Lass uns zurück gehen, bevor das Gewitter noch schlimmer wird!"
"Okay", stammelte ich und Hand in Hand liefen (oder besser gesagt rannten) wir zurück zu unserem Haus...

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