10. Verlockende Angebote

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„Reika!", werde ich von Magdalina zur Küche gerufen, als ich gerade den letzten wartenden Kunden ihre Bestellung gebracht habe. „Du kannst heim gehen."

„Jetzt schon?", ich bin gerade mal 2 Stunden hier, eigentlich ist eine Schicht 4 Stunden lang.

„Ja, jetzt schon", antwortet Magdalina auf meinen fragenden Blick. „Heute ist nicht wirklich viel los, das schaffe ich dann auch allein. Du darfst dann für heute Schluss machen und dich auskurieren. Das mit deinem Kinn sieht nämlich echt schlimm aus. Nein, denk gar nicht mal daran zu widersprechen. Du machst für heute Feierabend."

Lächelnd schiebt sie mich durch die Küche in den Mitarbeiterraum. Schnell zieh ich mich um und verlasse dann mit meiner Tasche das Diner. Es ist gerade mal 13 Uhr, was nicht unbedingt schlecht ist. Dann können wir unseren Putztag heute etwas früher starten.

„Was machst du denn schon hier?", verwundert dreht Ju seinen Kopf vom Fernseher zu mir.

„Ich wurde heim geschickt, weil mein Kinn zu schlimm aussieht", erkläre ich den Drei und lasse mich dann in unseren Sessel fallen.

„Ich hab doch gesagt, dass du es überschminken sollst", erinnert mich Kimi an ihre Worte.

„Ja hättest du wirklich", pflichtet Nolan ihr bei. „Hast du schon mal in den Spiegel geschaut? Hat wirklich einen schönen Blau-Ton bekommen."

„Ist ja jetzt auch egal", winke ich ab. „Ich muss ja heute nicht mehr raus. Und wenn ich jetzt schon hier bin können wir ja schon anfangen mit putzen."

„Muss das sein?", nörgelt Julien natürlich sofort los.

„Ja", sagen Kimi und ich wie aus einem Mund.

„Na dann her mit den Unheilszetteln", seufzt Nolan auf und lässt sich noch tiefer ins Sofa sinken.

„Yes Wohnzimmer", triumphiert Julien.

„Oberes Bad", stellt Nolan schon fast enttäuscht fest.

„Unteres Bad und Flure", meint Kimi mit einemBlick auf ihr Los. „Na ja, das geht."

„Dann bleibt für mich wohl nur noch die Küche", also erheb ich mich wieder aus dem Sessel.

„An die Arbeit, wer nicht anfängt wird auch nicht fertig", motiviert steht Kimi ebenfalls auf. „Ich bekomm den Staubsauger zuerst."

„Dein Ernst?", beschwert sich Ju. „Du könntest dich auch mit dem Bad anfangen, dann könnte ich schon mit dem Wohnzimmer fertig werden."

„Nö", entgegnet Kimi und geht dann. „Du kannst ja auch damit anfangen euer Chaos an Game-Hüllen hier auf zu räumen."

Ju murmelt irgendwas Unverständliches vor sich hin, Nolan ist schon die Wendeltreppe hochgestiefelt und Kimi holt den Staubsauger aus dem Zimmer in dem der Putzschrank steht, auch als Rumpelkamer bekannt. Ich folge Kimi um Eimer und Putzlappen zu besorgen.

Mit den Utensilien bewaffnet kehre ich in die Küche zurück. „Reika", erschrocken weiche ich vor Ju zurück, der an der offenen Bar lehnt die Küche und Wohnzimmer verbindet.

„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken", sagt Ju schnell, während man im Flur schon den Staubsauger hört. „Ich wollte dich eigentlich nur etwas fragen."

„Was gibt es?", möchte ich wissen uns stell die Putzsachen auf die Theke.

„Du studierst ja Schauspiel", beginnt Julien, was mich dazu veranlasst verwirrt die Stirn zu runzeln. Das weiß er doch eigentlich, also worauf will er hinaus?

„Und da führt ihr ja auch ab und zu ein Stück auf", redet Ju weiter und ich nicke zur Bestätigung. „Teilweiße sind das auch romantische Stücke. In denen auch Kussszenen vorkommen, stimmt's?"

Irgendwie... *Leseprobe*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt