Jetzt wo ich das Diner verlassen habe und durch die nächtliche Stadt laufe merke ich erst wie müde ich eigentlich bin. Zum Glück habe ich heute Nachmittag nur den Schauspielkurs.
Erschöpft komme ich in der Lobby an und steure auf den Aufzug zu. Müde lehne ich den Kopf an die verspiegelte Wand es Aufzuges und höre dabei zu wie er langsam nach oben rattert. Mit einem leisen Ping öffnen sich die Türen und ich laufe um die Ecke zu unserem Apartmenttür.
Verwundert bleibe ich stehen, als ich Ju an der Wand neben der Tür sitzen sehe. Seine Position sieht nicht gerade bequem aus, aber trotzdem scheint er zu schlafen.
„Ju", vorsichtig rüttle ich an seiner Schulter. „Ju, wach auf das ist doch ungemütlich."
„Hu?", verwirrt öffnet Ju die Augen und schaut verschlafen zu mir hoch.
„Komm steh auf", helfend reiche ich ihm meine Hand, an der er sich schließlich hoch zieht. „Was machst du denn hier draußen?"
„Schlafen", gähnt Ju und lehnt sich stark an mich.
„Aber warum hier?", frage ich genauer nach.
„Die Treppen haben sich gegen mich verschworen, das sind immer mehr geworden. Und der bösartige Aufzug wollte mich nicht rein lassen. Außerdem wollte der Schlüssel einfach nicht ins Schloss passen", erläuter Ju mir mit schwerer Zunge und lässt sich von mir in den Flur ziehen, nachdem ich die Tür aufgemacht habe.
„Ich bin einfach nicht reingekommen", redet Ju weiter vor sich hin.
„Warum hast du nicht einfach geklingelt?", möchte ich wissen. „Kimi oder Nolan hätten dich bestimmt rein gelassen."
„Daran hab ich gar nicht gedacht", stellt Julien fest, während ich versuche ihn die Wendeltreppe hoch zu bekommen.
„Komm schon Ju, ich kann dich nicht tragen", versuche ich es. „Ein bisschen musst du schon mir helfen."
Mit vereinten Kräften schaffen wir es dann auch irgendwie in den oberen Flur.
„Was würden wir nur ohne dich machen Hübsche", nuschelt Ju und legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Du bist echt die Beste."
„Und du gehörst jetzt ins Bett", sage ich bestimmt und schiebe ihn von mir in die Richtung seines Zimmers. „Schaffst du das allein?"
Nickend öffnet er seine Tür uns verschwindet im Zimmer.
Müde schleppe ich mich ins Bad. Eigentlich hätte ich Julien auch dazu bringen müssen, aber diese Motivation hab ich einfach nicht.
Zurück im Flur höre ich aus Jus Zimmer leises Schnarchen. Na immerhin schläft er jetzt, dann wird er wohl kaum noch zu mir ins Zimmer kommen.
Auf meinem Wecker kann ich noch irgendwas mit drei Uhr erkennen, bevor ich endlich in mein Bett falle und zum Glück auch kurz darauf einschlafe.
Mit einem schmerzerfüllten Schrei und einem: „Ahh, verdammte Scheiße", werde ich mitten in der Nacht aus meinem wohlverdienten Schlaf geweckt.
Mit einem Blick neben mich stelle ich fest, dass es gerade mal kurz nach acht Uhr ist. „Ruhe verdammt", rufe ich. „Das arbeitende Volk will schlafen!"
„Haben wir noch irgendwo Kühlbeutel?", höre ich eine Stimme von meiner Tür aus, als ich gerade wieder am eindösen bin.
„Im Kühlschrank müssten im Seitenfach noch welche sein", antworte ich uns setzemich dann doch auf, jetzt kann ich sowieso nicht mehr schlafen. „Was ist überhaupt passiert?"
„Der Griff der Schreibtischschublade hat mich erwischt", murmelt Julien und verschwindet wieder. Also entweder mein Gehirn ist noch nicht ganz wach, oder diese Aussage hat wirklich keinen Sinn gemacht.
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Irgendwie... *Leseprobe*
RomanceIrgendwie geküsst, irgendwie geschlafen, irgendwie... Reika ist ein eher schüchternes und zurück haltendes Mädchen. Doch in ihrem Studium ist sie wie ausgewechselt. Zusammen mit ihrem Bruder Nolan, ihrer besten Freundin Kimbal (Kimi) und deren Brude...