Chapter 2...

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Das letzte Geräusch welches ich vernahm war Vogelgezwitscher, dann stieg ich aus meinem Körper.

Ich sah mich auf dem Boden liegen, meine Lieblingsdecke über meinen Beinen liegend und mein Abschiedsbuch in der Hand.

Ich blickte lächelnd auf mich hinab, ich sah friedlich aus und glücklich.

Ja ich war glücklich, oder ich bin es noch...ich weiß es nicht. Ich bin tot und nichtmehr in meinem Körper, jedoch bin ich nicht weg. Ich kann sehen und ich höre alles um mich herum, ich spüre nur nichts mehr. Keine Luftbriese, nichts.

Vorsichtig berührte ich meinem Arm, nichts...

Ein Mann schrie und lief auf meinen Körper zu, er rannte durch mich durch. Ich spürte nichts, aber ich lächelte, denn ich war tot. Und frei.

Der Mann kniete neben meinem Kopf und beugte sich vor und hörte ob ich noch atmete. Traurig schüttelte ich den Kopf. Nein alter Mann, lassen sie es gut sein. Ich atme nichtmehr.

Langsam ging ich auf ihn zu, doch er bemerkte mich nicht. Wie auch? Ich war tot.

Ich setzte mich neben ihn und schaute ihn lange an. Eine Träne kullerte seine Wange hinab und viel in mein blondes Haar.

Ich frage ihn warum er weinte doch er antwortete mir nicht er konnte mich nicht hören. Hastig kramte er nach seinem Handy und wählte.

Ich wendete mich ab, ich wollte das Gespräch nicht mit anhören, er würde den Notruf wählen und sie würden herkommen. Doch sie konnten nichts tun, denn ich war tot.

Dann werden sie meine Mutter anrufen, dieser Gedanke machte mich traurig, sie wird weinen. Viel, um mich, sie wird traurig sein, wegen mir.

Kopfschüttelnd verdrängte ich den Gedanken und drehte mich wieder zu dem Mann um, er hielt meine Hand und weinte.

Er weinte um mich, dabei kannte er mich nicht, er verstand nicht.

Ein Krankenwagen hielt am Wegrand und Männer sprangen raus, sie liefen den schmalen Weg zu meinem Vorsprung lang, hinter den Männern stieg eine Frau aus dem Wagen, sie brachte eine Trage mit.

Einer der Notärzte zog den Mann vorsichtig von mir weg und überprüfte meinen Puls und meine Atmung, dann drehte er sich zu seinen Kollegen um und schüttelte den Kopf.

Der Mann welcher mich gefunden hatte lief wieder zu mir und packte meine Hand. Er hielt sie fest, auch als ich auf die Trage gelegt wurde.

Einer der Ärzte blickte mich lange an und sagte dann "Armes Mädchen!"

Die Notärztin strich mir das Haar aus dem Gesicht und sagte dann das schönste was ich je gehört hatte.

"Es mag für uns schlimm aussehen, aber schau sie lächelt. Sie ist jetzt an einem besseren Ort und sie ist glücklich!"

Liebevoll schaute sie mich an und hob mich dann in den Wagen.

Ja sie hatte recht. Ich bin glücklich!

Vorsichtig stieg ich mit in den Wagen. Die Fahrt verlief schweigend. Ab und zu schluchzte der Mann auf und wischte sich eine Träne aus dem Auge. Er hielt immer noch meine Hand. Ich blickte auf unsere Hände hinab und sah das er einen Ehering trug, er hat Familie. Eine Geschichte, vielleicht Kinder.

Langsam streckte ich meine Hand aus und legte sie auf seine, ich spürte keine Berührung, keine wärme.

Der Krankenwagen hielt an und mein Körper wurde auf der Trage ins Krankenhaus gebracht. Bevor wir die Türen passierten legten sie ein Tuch über meinen Körper, dann gingen sie hinein.

Ich folgte ihnen durch Gänge, und Flure. ich stand mit ihnen im Aufzug und doch war ich nicht wirklich da.

Sie brachten meinen Körper in einen Raum, eine Art Leichenraum, dann legten sie mich auf den Tisch und wollten gehen.

Der Mann fasste die Notärztin am Arm. "Ihre Decke?" flüsterte er.

Nickend gab die Ärztin dem Mann meine Decke, er ging zu dem Tisch auf welchem ich lag und breitete sie über mir aus.

Er sorgte und kümmerte sich um mich, früher hätte ich so etwas wie Liebe gespürt doch jetzt ist dort nichts, es macht mich nicht traurig, denn ich bin glücklich!

Die Tür flog auf und meine Mutter lief weinend hinein. Sie breitete ihre Arme aus und drückte meinen Körper an sich, dabei schrie und weinte sie.

Ich trat neben sie und nahm sie in den Arm.

"Mama, weine nicht! ich bin frei!"

Freedom.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt