Chapter 8...

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Unruhig stand ich in einem großen Raum. Die Rollos waren runtergezogen und schirmten so die Sonne ab, die verzweifelt versuchte das Zimmer zu erhellen.

Ich blickte mich um, verschiedene Gitarren standen an die Wand gelehnt, ein großer Fernseher vor dem Bett. Auf der großen Kommode standen viele Fotos. Langsam trat ich näher herum und begutachtete die Bilder. Viele zeigten ihn und seine Freunde, auch waren einige von seiner Familie dabei. Auf allen lächelte er glücklich oder streckte die Zunge heraus. Ich grinste, genau so kannte ich ihn.  Meine Mundwinkel fielen jedoch schnell herunter als mir schmerzlich bewusst wurde, dass ich ihn eigentlich gar nicht wirklich kannte.

Hinter mir viel die Tür ins Schloss erschrocken drehte ich mich um und überlegte fieberhaft nach einer Ausrede, warum ich hier war.

Ein Junge betrat den Raum, doch es war nicht er. Der braunhaarige Junge lief an mir vorbei und setzte sich auf das Bett und schaltete den Fernseher ein.

Ich brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen, dass er mich nicht wahrnehmen konnte, da ich ja praktisch nicht existierte. Vorsichtig setzte ich mich neben den Jungen und begutachtete ihn vorsichtig. Unbeirrt schaute er weiter Fernsehen.

Sein Handyklingeln lies mich erschrocken aufspringen, ich hielt mir eine Hand vor den Mund um einen Schrei zu unterdrücken, bis mir wieder einmal auffiel, dass er mich nicht hören oder sehen konnte. Ich konnte mich nicht daran gewöhnen tot und lebendig gleichzeitig zu sein.

Der Junge stand auf und verließ den Raum, ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekommen hatte wie er telefonierte, da er den Fernsehen angelassen hatte setzte ich mich wieder aufs Bett und schaute was er sich angesehen hatte.

Family Guy, ich hasste diese Serie, als ich noch am Leben war hatte ich immer genervt weggeschaltet sobald diese Sendung lief, doch jetzt musste ich sie ertragen. Ich versuchte ein paar Mal verzweifelt umzuschalten, ich konnte die Fernbedienung war anfassen jedoch konnte ich keine Knöpfe drücken.

Genervt stand ich wieder auf und lief unruhig im Zimmer auf und ab, mit jedem Schritt wurde ich unsicherer.

Warum war ich eigentlich hier? Er konnte mich eh nicht sehen und mit ihm reden konnte ich auch nicht, und selbst wenn. Was würde er davon halten eine tote in seinem Zimmer stehen zu haben. Noch dazu eine anscheinend verrückte.

Würde ich es aushalten können in seiner Nähe zu sein, was mache ich überhaupt wenn er hier ist?

Was ist wenn er nicht alleine kommt, sondern mit einem Mädchen, was ist wenn sie "es" tun wollen?

Die Gedanken schwirrten durch meinen  Kopf wie ein aufgescheuchter Schwarm von Fliegen. Immer wieder kam ein neuer Gedanken hinzu doch ich war unfähig einen zu Ende zu denken.

Ich war kurz davor mich wieder nach Hause zu wünschen als die Tür hinter mir erneut ins Schloss fiel.

Langsam drehte ich mich um, vor meinen Augen wurde es schwarz und ich hörte nur ein Rauschen. Als ich mich wieder gefangen hatte blickte ich direkt in seine grünen Augen.

Er stand einfach da und schaute mich an, oder durch mich hindurch.

Ich schloss die Augen und berührte langsam seine Hand, und für einen kurzen Moment bereute ich, dass ich mir das Leben genommen hatte.

Tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet. Eure Kommentare haben mir geholfen mich zu entscheiden, es werden doch mehr als 3 Chapter die noch folgen. Ich kann damit echt nicht aufhören. Einige haben gefragt, warum sie sich umgebracht hat. Meiner Meinung nach ist es nicht wichtig für diese Geschichte, aber wenn ihr es doch wissen wollt, dann schreibt mich Privat an und ich erzähle euch die Hintergründe.

Und nocheinmal vielen Dank für die über 1.ooo reads *o* Ich hätte nie gedacht, dass so eine Geschichte so gut ankommt! 

Freedom.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt