Am nächsten Morgen lief mir, auf dem Weg zum Kraftraum, Julian über den Weg. „Morgen." Sagte ich, er sah mich nur komisch an und ging weiter. Was hat er denn? „Alles ok?" fragte ich und er nickte. „Ok." Sagte ich zögerlich und ging dann zum Kraftraum. „Morgen trällerte Nuri und ich nickte nur abwesend. „Was ist los?" fragte er. „Jule war gerade echt komisch." Sagte ich und er sah mich überrascht an. „Hat Romeo vielleicht keine Lust mehr auf Julia?" grinste er. Dieser Idiot lässt sich auch immer neue dumme Sprüche einfallen. „Witzig. Er hat mich beinahe ignoriert." Sagte ich und er sah mich dann auch überrascht an. „Ob er irgendwie was mitbekommen hat? Ich meine wir reden hier jetzt nicht gerade heimlich über meine Homosexualität." Sagte ich und kaute auf meiner Unterlippe herum. „Ach das glaube ich nicht. Jeder hat doch mal einen schlechten Tag." Sagte Nuri und ich sah ihn skeptisch an. Nachdem er mir zuzwinkerte, musste ich lächeln. Ja er hatte mich überzeugt. Ich weiß ja auch wie ich bin, wenn ich meine Tage habe. „Mach dir mal keinen Kopf. Ich höre mal ob ich in der Kabine etwas mitbekommen." Sagte er und lächelt. „Danke Papa." Lachte ich und er lachte auch. „Gerne mein Kind." Nachdem wir beide gelacht haben, scheuchte ich ihn auf das Laufband zum Warmlaufen.
Erik war die nächsten Wochen nicht anwesend, da er sich von einer kleinen OP erholte und erst später mit der Reha beginnen soll. Die werde ich wohl auch irgendwann alleine machen dürfen wenn ich Peter wieder überzeugt habe. Julian ging mir so weit es ging aus dem Weg und ignorierte mich beinahe komplett. Mit den anderen war es aber wie immer. Ich hab keine Ahnung was mit ihm los ist, aber sagen wird er mir das anscheinend auch nicht wenn er nicht mal mit Nuri spricht. Seien wir mal ehrlich, Nuri ist doch der Vertrauenswürdigste Mensch auf der Welt. Dem muss man doch einfach alles anvertrauen. Zumal er ja auch nicht locker lässt bis er die Informationen hat die er möchte.
Heute hatte ich einen Tag frei, weil die Mannschaft eine Besprechung hatte und das Training ausfiel. Deswegen saß ich mit Jacky in einem Café in der Stadt. „Aber du schämst dich doch sonst nicht dafür." Sie sah mich komisch an. „Tu ich ja auch nicht aber ich laufe ja jetzt auch nicht rum und schreie es laut rum. Ich will einfach nur ein bisschen warten." Sagte ich, „Aber warum soll ich mich da jetzt auch hinstellen und sagen >Hallo ich steh nicht auf euch, ich bin lesbisch!< Das kann doch egal sein. Wenn das erwähnenswert wäre, würde man sowas ja in Bewerbungsgesprächen fragen." Plapperte ich vor mich hin. „Ok, reg dich ab!" lachte Jacky und schob mir mein Eis näher vor die Nase, „ess dein Eis!" „Ich finde es einfach nur doof dass man sich überlegen muss wann und vor wem man sich outet." Schnaubte ich und schob mir einen riesen Löffel Eiscreme in dem Mund. Jacky lachte als ich das Gesicht verzog, da mein Gehirn leicht einfror. „Du Idiot." „Liebenswert nennt man das." Sagte ich mit vollem Mund und grinste. Wir fingen beide an zu lachen. Das liebe ich so an ihr und unserer Freundschaft. Ohne zu streiten und ohne zu meckern nehmen wir die Fehler von einander hin und auch peinlich ist einander nichts mehr wenn man seit so vielen Jahren befreundet ist. Auch wenn uns die Leute um uns herum ansehen als wenn wir bekloppt sind, stört uns das recht wenig. „Gehen wir am Wochenende feiern?" fragt Jacky und ich nickte, „Im IRoom ist wieder eine Cocaine." Sagte ich dann. „Machen wir." Grinst sie.
Wir aßen unser Eis auf und gingen dann in die Stadt zum Shoppen. Wenn wir schon mal da sind und feiern gehen wollen, können wir ja auch gleich neue Sachen für die Party kaufen.
Am Samstagabend machten wir uns auf den Weg zum IRoom und ergatterten und erstmal etwas zu trinken. Während wir etwas tranken und etwas tanzten, sah ich mich um. Irgendwann erhaschte ich eine mit bekannte Gestalt und tickte Jacky an. „Hier, das ist Jule." Schrie ich ihr ins Ohr und sie folgte meinem Finger. Ich war ja schon etwas genervt davon dass er mich immer weiter abweist und ignoriert, also stürmte ich auf ihn zu und Jacky folgte mir. „Willst du das wirklich hier klären?" fragte sie mich und ich nickte. Bei ihm angekommen, tickte ich ihm auf die Schulter und er drehte sich um. „Lisa!" sagte er und sah mich erschrocken an. „Hey." Sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Warum gehst du mir immer aus dem Weg?" fragte ich etwas sauer. Sein Unterkiefer bewegte sich ruckartig aber es kam kein Ton raus. Ich sah wie er immer wieder zu Jacky sah, die sich für das Geschehen eher weniger interessierte und tanzte, während sie immer mal wieder ihr Getränk durch den Strohalm zog. Ich schnippte einmal vor seinen Augen und sah ihn fordernd an. „Können wir da später drüber reden?" fragte er. „Wieso? Damit du mir dann wieder aus dem Weg gehen kannst?" fragte ich und er seufzte. Ich verschränkte wieder meine Arme vor meiner Brust und sah ihn erwartungsvoll an. Erklärung, jetzt. „Ich denke eine Beziehung zwischen Kollegen, was wir ja irgendwie sind, ist nicht gut." Sagte er. Verarscht der mich, das ist doch dass was ich schon die ganze Zeit weiß! „Mehr als Freunde wollte ich auch nicht sein. Von Beziehungen am Arbeitsplatz halte ich nichts!" Er sah mich etwas sprachlos an. Dieser Idiot! Aber anscheinend scheint er auch an jemand anderem Interesse gefunden zu haben. Jacky.
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Little Secret (Erik Durm & Julian Weigl)
FanfictionLisa Schönefeld macht gerade ihre Ausbildung als Physiotherapeutin und das ausgerechnet beim BVB. Mit ihren 20 Jahren macht sie äußerlich schön was her und zieht sofort alle Blicke auf sich. Auch die von Erik Durm und Julian Weigl. Ein kleiner Wetts...