Wie auf Kommando blieb beim Lesen des letzten Absenders mein Herz stehen und ich begann zu zittern.
Ich atmete tief durch und öffnete die Nachricht.
Dear Em and Rose,
we are delighted to tell you, that you've won the Meet & Greet Tickets for the New York gig in one week.
Please let us know your personal dates and send us a copy of your ID-card.
Congrats!
Noch bevor ich richtig schreien konnte, erschien auch schon ein einkommender Anruf auf meinem Display.
"EM?" schrie mir eine schluchzende Rose entgegen, ich erwiderte ein schluchzendes "ROSE" und schon ging das Geheule los.
Da ich euch das furchtbar emotionale Gespräch vorenthalten will, springen wir einfach zu DEM Tag oder besser gesagt zu dem Tag wo Rose und ich dem Fangirlsterben sehr sehr nah waren.
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Es war ein Samstag, ich wachte um 9.00 Uhr auf, was für meine Verhältnisse noch viel zu früh ist. Ich streckte mich, stöhnte ein bisschen, bis mir wieder einfiel was für ein Tag heute war. Heute würde es passieren, der Tag auf den ich gefühlte achtdrillionenfünfmillionentausend Jahre gewartet habe, ich werde sie sehen, ich werde ihn sehen, ich werde sie umarmen, ich werde mir vor ihnen in die Hose machen. Letzteres hoffe ich allerdings zu vermeiden.
Wie ein Gummiball sprang ich aus meinen Bett, drehte meine Anlage auf und durchwühlte meinen Kleiderschrank zu den Klängen von What I like about you.
Nach einer gefühlten Ewigkeit entschloss ich mich dann für ein ausgewaschenes blaues Tanktop und schwarze Shorts, ich sprang weiter ins Badezimmer, trug leichten Lidschatten auf, malte einen Lidstrich der seltsam gut aussah und schloss meine Prozedur mit Mascara ab. Meine Haare lies ich offen, so dass sie mir in Wellen über die Schultern fielen.
Inzwischen war es 10.30 Uhr und Rose würde jede Minute klingeln, ich rupfte mein Handy von dem Ladekabel, schnappte meine Tasche, schlüpfte in meine Chucks, zog die Sonnenbrille auf und lies die Tür hinter mir ins Schloss fallen.
Ich atmete tief durch und lies meinen Blick über die Straßen gleiten, Die Hochhäuser funkelten mit der Sonne um die Wette und aus der Ferne hörte ich einen Straßenmusiker Gitarre spielen.
Ein Schlag auf den Oberarm riss mich aus meiner Träumerei, neben mir stand Rose und wie immer sah sie viel zu gut aus. Ihr rotes Haar hatte sie geglättet, so dass es bis zu ihrer Hüfte ging, sie trug ein schwarzez Top mit schwarz-weiß gestreiften Shorts, ihre blasse mit den Sommersprossen bedeckte Haut war der perfekte Kontrast dazu.
Rose gab mir einen Kuss auf die Wange,hakte sich bei mir ein und schon fing der Redeschwall an "Also guten Morgen erstmal, fast wäre ich nicht gekommen, meine Haare hatten andere Pläne als geglättet zu werden, generell sehe ich heute furchtbar aus, wie auch immer Luke wird mich auch in solch einem Zustand Lieben und Ehren, bis an das Ende unsere Tage. Du siehst super aus. Wenn wir uns jetzt ein bisschen beeilen, schaffen wir es vielleicht noch bis heute Abend, Em. Em? Hallo?"
Rose hatte gar nicht bemerkt, dass ich wie angewurzelt stehen geblieben bin und auf die andere Straßenseite starrte. Rose zog eine Augenbraue hoch und fuchtelte wie wild mit ihren Händen vor meinem Gesicht herum. Sie versuchte meinem Blick zu folgen, verstand aber nicht wo ich hinsah.
Obwohl es sehr unwahrscheinlich war, dass sie mich von der anderen Straßenseite hören würden, bei all dem Verkehr, flüsterte ich Rose zu "Rose, da drüben bei Starbucks, bitte sag mir nicht, dass diese rot-schwarzen Haare und die blonden des Riesens da Michael und Luke gehören"
Rose sah immernoch recht verwirrt aus, kniff dann aber die Augen zusammen um etwas auf der anderen Straßenseite zu erkennen. "Holy shit, das sind sie."
So standen wir schweigend und ziemlich geschockt wie ein paar Idioten auf dem Gehsteig rum, bis ich endlich meine Stimme wieder fand. "Was sollen wir jetzt machen?"
"Ich hab keine Ahnung Em. Gehen wir rüber?" Rose schaute mich mit großen Augen an. Wir diskutierten noch wenige Minuten, bis wir entschlossen auf Wackelpuddingbeinen den Weg zu Starbucks anzutreten.
Wir standen ein paar Schritte vom Eingang weg und schielten immer wieder durch das Fenster in das Café hinein, wie auch fünf Minuten zuvor saßen Michael und Luke an einem Tisch mit den bekannten Pappbechern.
Rose sah zu mir herüber und wisperte "Rose, sie gehen zu Starbucks und trinken, wie normale Menschen"
Mir entfuhr ein lautes Lachen, wahrscheinlich zu laut, denn plötzlich war die ganze Aufmerksamkeit von Luke und Michael auf der anderen Seite des Fensters, auf uns gerichtet, auf uns die vor dem Fenster von Starbucks hockten und immer wieder rein schielten.Eine bessere erste Begegnung wäre wohl kaum möglich gewesen.
Ich konnte durch die Spieglung in den Fenstern nicht viel sehe, aber was ich sah lies meinen Uterus springen. Luke schaute uns mit hochgezogenen Augenbrauen an und Michael hing lachen auf seinem Stuhl. Links neben mir hörte ich Rose quietschen und ohmeingotten, bis jetzt sahen sie nur mich, soweit ich das beurteilen kann.
Durch meine Zähne und ohne die Lippen zu bewegen sagte ich zu Rose "Was jetzt? Lächeln und winken?"
Rose keuchte "Ich weiß nicht, sie gucken immernoch Em, sie gucken immernoch."
Ich atmete tief durch die Nase ein, rappelte mich von meiner ungünstigen Position auf, strich mir ein ein paar Blätter von den Knien und zog Rose die wie Espenlaub zitterte an ihrem Arm hoch.
Nun standen wir vor dem Fenster, zwei hyperventilierende Mädchen mit dreckigen Beinen und einem aufgezwungenen Lachen, da standen wir nun und schauten durch das Fenster, wo plötzlich von Luke und Michael nichts mehr zu sehen war.
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Wherever you are {5SOS/ Calum Hood}
FanficEs war nicht nur dieses eine Konzert, es war nicht nur diese eine Nacht, es war nicht nur dieser eine Tag danach.