Es war kalt. Man merkte förmlich, wie die nasskalte Luft in die Kleidung drang und einen einhüllte. Chloé war schon eine gefühlte Ewigkeit unterwegs und war immer noch nicht bei ihrem Wohnheim angekommen. Sie musste sich verlaufen haben. "Was für ein beschissener Tag!", schimpfte sie. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Als sie ihr Handy anmachen wollte, reagiert dies ebenfalls nicht: Akku leer.
"Shit, shit, shit!" Sie lief verzweifelt weiter die Straße entlang und gelang schließlich zu einer Kneipe. Zum Glück war sie noch geöffnet.
Chloé drückte die schwere Tür auf und ein Gestank von abgestandem Rauch und zu viel Alkohol kam ihr entgegen wie eine Wand. Hustend trat sie über die Schwelle und versuchte sich daran zu gewöhnen, was ihr nur schwer gelang. Einige betrunkene Männer pfiffen ihr unangenehm hinterher, als sie sich auf die Bar zubewegte. "Idioten..", murmelte sie.
Der Barkeeper hinter dem Tresen musterte sie amüsiert: "Hast du dich verlaufen, Kind? Ich glaube, das hier ist nicht der richtige Ort für dich."
"Ich wollte nur fragen, ob ich mir schnell ein Telefon leihen kann, weil mein Akku leer ist." Ihre Stimme zitterte bei der indirekten Frage.
"Also, da musst du jemand anderes fragen, da kann ich dir nicht weiterhelfen", erwiderte er unfreundlich.
"Dann bitte einen Tequila mit Eis und Zitrone", stöhnte sie und rieb sich die Schläfen. Plötzlich fing er an zu lachen. "Bist du überhaupt schon volljährig?"
"Ja, auch wenn man es mir vielleicht nicht ansieht! Ich bin 21."
"Okay, Prinzessin. Immer mit der Ruhe..." Daraufhin verschwand er in der Küche.Als sie endlich ihren Drink vor sich stehen hatte, rührte sie ihn kaum an. Normalerweise trank sie keinen Alkohol und erstrecht nichts Hochprozentiges.
Ihre Gedanken waren wieder bei Hannah und Nick und fragte sich, ob sie sie wohl vermissten oder überhaupt bemerkt hatten, dass sie gegangen war.Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und fuhr herum. Auf einmal blickte sie in rote, blutunterlaufene Augen, die sie gierig anstarrten. Er setzte sich neben sie auf den Barhocker, man roch den viele Alkohol aus seinem Mund. "Hi, Süße." Widerling. "Warum bist du denn-n so ganz all-leine.. hier?" Angewidert drehte sie sich weg und rutschte einen Stuhl weiter. Doch er hält sie am Handgelenk fest.
"Hee, nicht so schnell, Kleines. Ich hab' mit dir geredet."
"Ich aber nicht mit dir!", feuerte sie zurück. Gewaltsam zog er sie an sich. "Hör mir mal zu", raunte er an ihr Ohr, "Wenn du nicht gleich das machst, was ich dir sage, dann wirst du hier nicht mehr lange sitzen."
Vor Angst zitterte sie am ganzen Körper und war fassungslos, dass keiner der hier Anwesenden sich auch nur einen Anschein machte, um ihr zu helfen. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter und sie dachte, dass das ihr Ende war. Plötzlich spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Magengegend. Sie sackte zusammen.
"Antworte gefälligst, wenn ich mit dir rede!" Der betrunkene Fremde rastete jetzt völlig aus und verlor komplett die Kontrolle.
Chloé sank zu Boden. Das Letzte, was sie wahrnahm, war, wie ein bekanntes Gesicht, das sie allerdings nicht deuten konnte, den Mann von ihr wegzerrte und sich schützend vor sie stellte. Alles verschwamm. Ihre Augen bewegten sie wie in Zeitlupe. Dann verlor sie das Bewusstsein und fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.Grelles Licht blendete sie, als sie wieder zu sich kam. Sie hatte komplett die Orientierung verloren, und hatte keinen blassen Schimmer, wo sie sich befand. Sie blinzelte mehrfach und konnte dann eine männliche Gestalt erahnen, die ihr etwas Helles in die Augen leuchtete. Als er bemerkte, dass sie wach war, schaltete er das Licht aus. Sie bekam Panik.
"Schhh. Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit.", versicherte ihr eine ruhige und männliche klingende Stimme. Wo zum Teufel war sie nur gelandet?
![](https://img.wattpad.com/cover/96139441-288-k955221.jpg)
DU LIEST GERADE
Secret.
Любовные романыChloé Odair kann es kaum glauben, als sie die Zusage für einen Studienplatz an der Oxford-University für Medizin in ihren Händen hält. Sofort bucht sie einen Flug nach London Heathrow und einen Platz auf dem Campus gelegenen Mädchenwohnheim. Doch be...