Suche nach Matteo

134 4 8
                                    

Gaston-Schatz? Kommt Matteo nicht zum Frühstück?“ fragte Gastons Mutter ihren Sohn interessiert.
„Nein, wird er nicht. Ein Wagen aus dem diplomatischen Fuhrpark seines Vaters ist vor einer viertel Stunde unten im Hof vorgefahren und hat ihn abgeholt.“ Meinte Gaston schon leicht genervt. Er hatte keine Lust seinen Eltern das vorrangegangene Telefonat zwischen Matteo und dessen Vater auf die Nase zu binden. Nachdem er sich einen Kaffee eingegossen hatte klingelte auf einmal sein Handy.
„Gaston, was haben wir abgemacht?: Kein Handy am Esstisch und auch keine Telefonate.“ Sprach sein Vater.
„Gaston-Schatz dein Vater hat recht: Pack bitte dein Handy weg.“ Mischte sich seine Mutter ein, nachdem Gaston seinen Vater gekonnt ignoriert hatte, was er auch mit dem Kommentar seiner Mutter zu tat.
„Ja, Ja sie hat endlich geschrieben!“ meinte er als er die Benachrichtigung in der Infoleiste seines Handys sah.
„Och Gott dieses Mädchen macht mich echt noch verrückt: Klug, gewandt in der Sprache bestimmt hübsch und dabei so schüchtern. Wie kann ein Mensch allein nur so schüchtern. Würde dieses Mädchen nur einmal über seinen Schatten springen… Es würde mich so glücklich machen… Aber nein stattdessen wieder eine Abfuhr an eine Treffanfrage…“ gab Gaston enttäuscht von sich als er die Privatnachricht durgelesen hatte, welche er auf einen Account geschickt bekommen hatte, und stöhnte. 
„Gaston-Schatz was ist mit Delfina? Macht sie Probleme? Mag sie dich doch nicht so arg wie du sie? Dabei kam mir Delfina immer so interessiert an dir vor! Ist dem etwa nicht so?...“  seine Mutter wurde von Gaston unterbrochen. 
„Nein Mamá es geht nicht um “Delfina“…“ als er Delfina aussprach machte er mit seinen Händen ein sarkastisches Gänsefüßchen. „…Und nein ICH will nichts von ihr und nicht umgekehrt!...“ Seine Stimme wurde lauter und er wirkte ein wenig gereizter. Er wollte noch weitersprechen, wurde aber abermals von seiner Mutter unterbrochen.
„Aber Gaston-Schatz, nun sei nicht so und gib dir einen Ruck, dieses Mädchen ist bildhübsch und eine gut…“. Dieses Mal war sie es die Unterbrochen wurde. Und zwar von ihrem Spross, welcher ihr gegenüber am Salontisch saß, der ihr ziemlich scharf und barsch in das Wort fiel.
„Mamá, zwei Sachen: Erster Punkt hör auf mich mit “Delfina“ verkuppeln zu wollen: es gibt 100-mal bessere “Partien“ als sie…“ wobei er das “Delfina “ und “Partien“ besonders Abschätzig aussprach.
„Und nun zu Punkt zwei: Nenn mich nicht mehr „Gaston-Schatz“ haben wir uns verstanden? Meine Güte wie alt bin ich denn? Ich bin 17 und keine 4 mehr: Also lass das bitte: DANKE!“ seine Stimme übertönte nun das kleine Radio das in einer Küchenecke leise die Musik vor sich hin spielte. Nach diesem Monolog war er erst einmal still denn das Gesicht seines Vaters hatte sich unnatürlich rot gefärbt und drohte zu platzen.
„Gaston, Was fällt dir eigentlich ein? Was glaubst du eigentlich wer du bist, wir sind immer noch deine Eltern! Und du wirst dich auf der Stelle bei deiner Mutter für diese bodenlose Frechheit entschuldigen. Du bist immer noch unser Sohn. Denk daran: andere Kinder werden nicht so umsorgt wie du, sie werden vielleicht sogar in Kinderheimen abgegeben. Denk doch nur mal an deinen Freund Matteo: er steht mit seinem Vater auf dem Kriegsfuß, wurde sogar von seinem Vater rausgeschmissen. Und du… Du dankst uns unsere Fürsorglichkeit mit so einer Respektlosigkeit… Also entschuldige dich sofort bei deiner Mutter. Sie hat es doch nur gut gemeint!“ stutzte ihn sein Vater zusammen.
„Tut mir leid Mamá, wirk…“ wollte Gaston zu einer wirklich aufrichtigen Entschuldigung ansetzen, wurde aber von seiner Mutter unterbrochen.
„Schon okay mein Sohn…“ meinte Maria, seine Mutter und tätschelte ihm den Handrücken, dann fuhr sie fort. „…Manchmal vergesse ich wohl, das du schon so erwachsen geworden bist und auf eigenen Beinen stehst und nicht mehr der kleine Junge bist der aufrecht unter eben diesem Esstisch durchlaufen konnte ohne sich den Kopf zu stoßen. Du warst so ein lebensfrohes Kind und nun sieh dich doch einmal an: du bist zu so einem bildhübschen, stattlichen jungen Mann herangewachsen! Das sehe ich wohl, aber ein Teil in mir wird wohl bis zu meinem letzten Atemzug eben jenen kleinen Jungen in dir sehen der hier unter diesem Tisch durchlief. Egal was kommt.“ Mit diesen Worten schloss sie ihren Monolog und blickte ihren Sohn mit den liebenden Augen einer Mutter an die gleich anfangen würde zu weinen und strich Gaston zärtlich über die Wange. 
Es kehrte wieder Stille ein und sie blickte ihren Jungen noch eine Weile an der sich wieder seinem Lachsbrötchen mit Meerrettich gewidmet hatte. Nach einer Weile klingelte erneut Gastons Handy. Dieses Mal war es allerdings ein Anruf.
„Gaston was haben wir gesagt? Kein Handy am Tisch!“  Ermahnte ihn sein Vater erneut.
„Ich bitte um Verzeihung Papá! Das ist Matteo da muss ich rangehen.“ Meinte er stand auf und entfernte sich vom Esstisch ehe er in sein Mobiltelefon sprach: „Hallo Bru…“ wie soi oft wurde er unterbrochen.
„Gaston, ho..hol mich bi..bitte von der Botschaffft ab.“ Gab sein Bruder schnell von sich. Gaston merkte wie Matteo mit den Tränen zu kämpfen hatte und versuchte diese zu unterdrücken. Obwohl er kein Problem damit hatte, wenn Matteo seine Gefühle ihm gegenüber zeigte und der anrufende dies auch wusste, wehrte sich dieser und versuchte das Schluchzen zu unterdrücken was ihm aber nicht recht gelingen wollte Gaston wollte zum Sprechen ansetzen und wurde mal wieder unterbrochen. Matteo unterbrach ihn aber mit gebrochener Stimme.„F.Frag nicht und hohl mich einfach nur ab ich erkläre es dir später. Bitte tu mir diesen Gefallen.“ Bat Matteo Gaston inständig.,,Okay, bin so schnell wie möglich da, ich nehme mein Motorrad und komme so schnell wie möglich.“ Antwortete Gaston und er legte ohne Verabschiedung auf.
Danach stieg er ohne noch einmal zu seinen Eltern zurück zu kehren auf sein Motorrad und machte sich auf den Weg seinen Bruder von der Botschaft abzuholen. Auf dem Weg zermarterte er sich seinen Kopf darüber, was nun schon wieder in der Botschaft vorgefallen war, dass Matteo nun schon wieder der am Boden zerstört war. Als er sein Motorrad durch den spät vormitttäglichen Verkehr von Buenos Aires gelenkt hatte und er an der Botschaft angelangt war, die Sicherheitskontrollen über sich hat ergehen lassen und die Rezeption passiert hatte, ging er in Richtung des Büros des Generalbotschafters von Italien in Lateinamerika. Auf dessen Etage angekommen wurde er von einem letzten Sicherheitsposten aufgehalten.
„Halt junger Mann, wohin des Weges? Nach meiner Kenntnis erwartet der Herr Botschafter jetzt keinen weiteren Besuch.“ Meinte er während er auf einem Klemmbrett hin und her blätterte dann wiederholte er seine Frage. „Also wo wollen Sie hin junger Mann?“
„Man hat mir den Auftrag erteilt Matteo Balsano vor der Botschaft abzuholen“ erwiderte Gaston.
„Junge da sind Sie ein wenig zu spät dran. Um genau zu sein circa 5 Minuten. Der Sohn seiner Exzellenz des Botschafters der Ihnen als Matteo bekannt sein sollte hat die Botschaft bereits verlassen. Er bat mich allerdings ihnen folgende Briefe zu übergeben, da er ahnte Sie würden doch noch auftauchen. Sie sind doch Gaston Perida oder?“ fragte der Sicherheitsmann.
„Ja der bin ich.“ Bejahte Gaston die Frage und zeigte vorsichtshalber seinen Pass. Daraufhin übergab der Sicherheitsposten Gaston die Briefe und er steckte sie ohne weiter zu betrachten in seine Jackeninnentasche und verließ die Botschaft, wobei er der Dame am Empfang noch einen schönen Tag wünschte.
Gegenüber der italienischen Botschaft war ein kleines Eiscafé wo er sich auch hinsetzte und einen großen Bananasplit-Eisbecher bestellte. Nachdem er den Eisbecher erhalten hatte machte er sich daran den Brief zu öffnen auf dem in großen Buchstaben Gaston Perida geschrieben stand. Er betrachte den Brief genauer er war an manchen Punkten durchnässt so als hätte er über dem Brief einige einzelne Tränen vergossen. Gaston betrachte auch den zweiten Brief er war an Luna adressiert. <<Hm Komisch>> dachte sich Gaston widmete sich dann aber wieder dem an ihn gerichteten Brief. Er holte den Brief aus dem Umschlag der Nebenbei das Logo der Botschaft zierte. Auch der Brief an sich war durchnässt von einigen Tränentropfen, war aber noch lesbar und so begann er auch zu lesen während er seinen Eisbecher begann zu essen.

Soy Luna Benson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt