22: "Kein Problem, dafür bin ich da"

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Mittlerweile war eine Woche vergangen und Bill begann, sich langsam Sorgen zu machen. Tom war wie ausgewechselt. Er sprach seltener, aß weniger, lachte kaum. Bill spürte, wie sehr er Liz vermisste, wie sehr er sich wünschte, bei ihr zu sein, sie glücklich zu machen.

Eines Abends, die G's hatten sich entschieden mit Dave (wer sich nicht mehr erinnert, das ist der Bodyguard) bowlen zu gehen, Tom hatte abgelehnt, mitzukommen und Bill hatte es für eine gute Chance gehalten, einmal allein mit Tom zu sprechen.

Doch daraus war bisher nichts geworden, denn Tom hatte sich mit seinem Teller Pasta in sein Zimmer verkrochen, seine Dr. Dre's aufgesetzt und hörte jetzt nichts, als das Dröhnen der Bässe und die Reime von Samy Deluxe. Selbst die schmerzhaften Gedanken wurden übertönt. Auch, dass Bill das Zimmer betrat, bemerkte Tom nicht und wurde erst auf ihn aufmerksam, als er sich neben ihn auf das Bett setzte.

Genervt verdrehte er die Augen und setzte seine Kophörer ab.

„Was?“ fragte er gereizt. In letzer Zeit war er nurnoch schlecht drauf und hatte auch kein Problem damit, das an den Anderen auszulassen.

„Du vermisst sie.“

Seine miese Laune erreichte ihren zeitweiligen Höhepunkt. „Ach echt Bill, auch schon gemerkt?“ Der Sarkasmus war nicht zu überhören.

Bill blieb besonnen, er wusste wie Tom sich fühlte. „Du kannst mit mir darüber reden. Ich versteh´ dich.“

Seine Hand suchte Toms und drückte sie leicht, als er sie hielt. Tom stocherte in seinen Nudeln rum, starrte nach unten und wich Bills Blick aus.

„Da wo sie war, ist alles leer.“

Die Worte bahnten sich ihren Weg hinaus, schwebten aus seinem Mund und hingen nun zwischen ihnen. „Es ist, als wäre ich mit ihr geflogen und jetzt bin ich gefallen, auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Und das schmerzt.“

Bill blieb einen Augenblick stumm. Er hatte nicht gewusste, dass Tom so reden konnte, dass er überhaupt so für ein Mädchen fühlen konnte.

„Vielleicht solltest du mal mit ihr reden.“ schlug er dann vor.

„Nein, Georg meinte, ich solle ihr Zeit lassen.“

„Versuch es einfach mal. Du hast doch nichts zu verlieren, oder?“

Zögerlich nickte er.

„Na komm, schreib ihr doch einfach eine Nachricht.“ meinte Bill aufmunternd und hielt Tom aufmunternd das Handy hin.

„Kannst du ihr schreiben? Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.“

Bill seuftzte, nahm ihm das Smartphone aus der Hand, tippte einen kurzen Text und schickte ab, bevor Tom etwas dagegen sagen konnte. Als Tom auf den Display schaute, riss er erschrocken die Augen auf.

Liebe Liz, können wir uns treffen. Ich würde dich gerne sehen. Xx Tom Sag mal hast du sie noch alle? Da kann ich auch gleich schreiben Oh Liz ich liebe dich, lass uns heiraten und Kinder kriegen! In ewiger, grenzenloser Liebe, Tom ♥♥“

Bill zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. „Dann hättest du halt selbst schreiben sollen.“

Tom wollte gerade wieder ausholen, als das Piepen seines Telefons ihn unterbrach.

Ja gerne. Hast du morgen Zeit? X Liz

Ein Lächeln breitete sich auf Toms Gesicht aus.

Hab ich. Soll ich zu dir kommen?

Es dauerte nicht lange, bis eine Antwort kam.

Ja das wäre gut. So gegen halb zwei?

Er machte schnell den Termin fest und umarmte dann strahlend seinen Zwillingsbruder. „Danke.“

„Kein Problem, dafür bin ich da.“

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Währenddessen war Liz in ihrem Zimmer aufgesprungen, hatte Carly zu sich gerufen und durchwühlte nun verzweifelt ihren Kleiderschrank. In diesem Moment stürmte ihre beste Freundin in ihr Zimmer.

„Stirbst du gerade? Mann, was ist denn los?“

Sie ließ sich schwer atmend auf ihrem Bett nieder und beäugte zweifelnd den Berg Klamotten vor sich.

„Lass mich raten: Du hast ein Date mit Tom und weißt nicht, was du anziehen sollst?“

Liz hielt kurz inne und nickte.

„Mensch Kind, sag das doch gleich. Okay, ich helf dir.“

Sie stand auf, machte sich einen Pferdeschwanz und suchte zusammen mit Liz verschiedene Klamotten raus.

Am Ende lagen dort ein hellblau-weiß gepunktetes Spaghetti Top, eine kurze Jeans und weiße Vans. Danach legte Carly noch Armbänder und Liz eine Ketete dazu.

Carly betrachtete das Resultat. „Ja, das passt. Das ist nicht zu madammig aber trotzdem mädchenhaft.“ Sie lächelte zufrieden und klatschte sich mit Liz ab.

„Danke.“

„Kein Problem, dafür bin ich da.“

Wer wissen will, wie das Outfit aussieht: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=116071917&.locale=de oder *klick* externer Link.

Sagt mir, wie ihr es findet :)

Alles Liebe, Jules ♥

Träumer | Tokio Hotel FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt