Silber - Dream a new dream

Frognal Academy

Ich schaltete den Wecker aus und Kroch dann, wenn auch nur ungern aus meiner Mollig warmen Decke hervor. Bevor ich aufstand sass ich noch einige Sekunden regungslos an der Bettkante, dann rappelte ich mich auf. Als ich meine Haare einigermassen ordentlich zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, schlüpfte ich in meine neue Uniform. Ich war aufgeregter als ich dachte, denn ich tänzelte die Treppe herunter und in die Küche.
Mom sass am Küchentisch mit einer grossen Tasse Kaffee, ich liebte Kaffee, doch gerade fühlt ich mich nun wirklich aufgewühlt genug. Ich stopfte mir ein paar Kleinigkeiten in den Mund und trank eine Tasse Milch. Bevor ich meine Schultasche schloss und sie mir über die Schulter warf, kontrollierte ich ob ich wirklich an alles gedacht hatte.
Schnell sauste ich die Treppe hinunter, gab Mom einen Kuss, sie wünschte ihrem "Blümchen" viel spass und im nächsten Moment war ich zur Tür hinaus.
Während ich zur Bushaltestelle lief starte ich auf meine Füsse und auf den Rock meiner Schuluniform welcher bei jedem Schritt hin und her wippte, und spürte wie sich die Aufregung in meinem ganzen Körper breit machte.

Ich stand da. Gegenüber von mir die Bushaltestelle an der ich die letzten Jahre immer auf den Bus gewartet hatte indem Anna bereits sass. Der Wind frass sich durch meine Kleider und brachte mich zum frösteln. Ich starrte auf den Busfahrplan. Zwei Minuten noch.
Erst als ich im Bus sass, und die Heizung die sich glücklicherweise fast unter meinem Sitzplatz befand mich wieder aufwärmte, hatte ich genug Kraft um an die vergangene Nacht zu denken. Was war das? Ich hatte auch schon träume die sich real anfühlten, doch in diesem war es als wäre ich wach. Ich konnte seid dem Augenblick indem ich diese Tür gesehen hatte jeden Schritt den ich tat steuern und jeden Atemzug fühlen. War das mysteriös oder schwachsinnig? Vielleicht war es aber auch normal und ich hatte nur noch nie so geträumt?  Und wer war dieses Wesen? Kannte ich ihn? Er sah so vertraut aus. War er vielleicht tot und ein Geist der mich an einen gefährlichen Ort locken wollte? ...Lou, das ist albern, schimpfte ich mich selbst aus.

In Gedanken versunken hätte ich fast meine Haltestelle verpasst, ich fuhr im letzten Moment hoch und hüpfte hinaus kurz bevor die Türen sich schlossen.
Ich stand nun an einer Busstation und hatte keine Ahnung von wo aus mein nächster Bus fuhr. Ich irrte durch die Menge und stellte mich auf die Zehenspitzen um überhaupt etwas sehen zu können.
Doch dann entdeckte ich ein Grüppchen von Schülern welche die selbe uniform trugen wie ich, heilfroh entschloss ich mich ihnen zu folgen und stieg in den selben Bus ein. Sie sassen wenige Meter weg von mir, doch trotzdem erlaubte ich mir sie unauffällig zu beobachten. Unauffällig funktionierte eigentlich nie, aber ich war zu neugierig um mich zurück zu halten. Das blonde Mädchen konnte ich am besten sehen. Sie trug eine schwarze Brille und hatte unglaublich schönes blondes Haar. Zu mehr kam ich leider nicht, denn blondchen musste bemerkt haben das ich sie blöd anstarrte und lächelte mich kurz an. Ich war zu perplex um zurück zu lächeln und wandte mich schnell ab.

Ich entdeckte Blondchen 2, höchstwahrscheinlich die Schwester von Blondchen 1. die ein in einem aufgeregten Gespräch mit einem anderen Mädchen. Blondchen 2. war definitiv jünger als ich aber Blondchen 1. könnte in der selben Stufe wie ich sein, und vielleicht auch in ein paar der selben Kurse.

Der Bus hielt direkt vor der Schule. Ein großes atemberaubendes Gebäude wenn man es mit meiner alten schule verglich. Zum ersten mal spürte ich ein Gefühl der Erleichterung und freute mich sogar ein bisschen auf das folgende Jahr. Dies änderte sich jedoch schlagartig wieder als ich beim versuch mich durch die überfüllten Flure zu quetschen, von der Menge zuerst zerdrückt und dann von einem Jungen geschubst wurde. Ich flog gegen die Wand des Flurs und prallte mit einem Mädchen zusammen. wir sassen nun nebeneinander am Boden und ich konnte gar nicht aufhören mich zu entschuldigen. Und Oh mein Gott, so etwas peinliches, und das am ersten Tag in der neuen Schule. 

"Hey, nicht so schlimm. Hast du dir weh getan?" sagte das Mädchen, ich wahr sehr beruhigt das sie es mir nicht all zu übel nahm

"Nein, alles gut, ich wurde geschubst und dann..."

"Kein Problem, Ich bin Ruby. Bist du neu hier?"

"Ja, das kann man wohl so sagen, ich bin Louisa... oder einfach Lou" 

"Cool, willst du mitkommen, meine Freunde stehen da drüben?

Ich konnte nur noch nicken und lächeln. Das gute war, das diese wortwörtlich überstürzte Begegnung mit diesem Mädchen dazu geführt hat das ich nicht alleine rumstehen und mich wie ein vollkommener Aussenseiter fühlen wurde. Ruby hatte rote Haare mit schwarzen Strähnen, ihre Freunde wahren eben so bunt auf dem Kopf wie sie selbst. Gina hatte blaue Haare, Stella einen blonden Schopf mit lila Spitzen und John, Ruby's Freund, sogar grüne. 

Ruby und ich hatten glücklicherweise einige Kurse zusammen, und sie lud mich ein mit ihr und ihrer Klicke Mittag zu essen. Heilfroh sass ich nun neben ihr am Tisch und schob diesen komischen Brei auf meinem Teller herum der nach nichts Rock aber nach Schuhsohle schmeckte. Die diskutierten seid einer geschlagenen halben Stunde darüber wie man meine Haare aufpimpen und welche Farbe mir stehen könnte.