Türchen öffne dich

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Es Klingelte. Der Unterricht war zu ende und ich räumte meine Bücher in die Tasche und holte eine Pinke Box hervor. Ich drehte mich um und sah zu Anna. Sie hatte eine Tüte mit Broten hervor geholt.
"Sollen wir Elen suchen?" Sagte sie.
Ich nickte und lächelte ihr zu. Wir stürzten uns in die Fluten von Schülern welche uns entgegen strömten und bahnten uns den Weg ins Physikzimmer. Elen kam uns an der Tür entgegen. Sie hatte ein breites Lächeln und süsse Grübchen auf beiden Seiten. Ihre rötlichen Haare hingen in Locken bis zu ihrer Brust.

Wir liefen nebeneinander her in Richtung des kleinen Gartens der zu unserem Schulhaus gehörte. Dort hatten wir schon immer unsere Pausen verbracht. Auf der Holzbank an der wärmenden Sonne, wenn sie sich denn mal zeigte. Doch kurz bevor wir dem Gedränge entfliehen konnten schrie Elen lauthals neben mir auf. Wir, wie auch alle anderen in Reichweite drehten sich zu ihr um. Er zog an ihrem Haar, stellte ihr das Bein und sie fiel. Es war Erik. Er hielt immer noch ihr Haar und schien sie daran über den Boden schleifen zu wollen. Justin und Brian lachten lauthals und feuerten Erik an.
"Hör sofort damit auf du ar..." schrie Anna, im selben Moment indem sie von Brian geohrfeigt wurde.
"Kleines Miststück" sagte Justin höhnisch.
Die drei Jungs lachten. Ich starrte mit Tränen in den Augen auf den Boden zu Elen und konnte mich nicht bewegen. Justin packte mich grob am Arm.
"Schafft sie raus" sagte er, während er mich hinter sich her zog.

Keiner hatte uns geholfen.
Wir versuchten uns aus dem Dornbusch zu befreien und uns gegenseitig über die Steinmauer zu helfen. Elen und ich weinten schrecklich und Anna errötete vor Wut. Wir waren zerstochen und schmutzig.
Ich sah mich um, ob uns jemand beobachtet hatte nachdem die Jungs abgehauen waren. Doch dann viel mir etwas ganz anderes auf. Eine weisse Tür mit Fotos... ich träumte...

Schnell lief ich darauf zu, öffnete sie, sprang hindurch und zog sie hinter mir ins Schloss. Ich lehnte mich auf der anderen Seite dagegen und atmete tief durch. Diesmal war es zwar ein Traum, doch vor etwa zwei Jahren war es pure Wirklichkeit. Es war einer der ersten, und auch einer der schmerzhaftesten Konflikte. Erst als Elen die Schule vor einem Jahr wechselte hörten die drei Jungs allmählich damit auf. Erik, Justin und Brian. Ich sah ihre Gesichter vor meinem inneren Auge und verfluchte sie!

Im Korridor war es still und hell. Ich hörte nichts ausser meine eigenen Atemzüge, welche immer noch leicht hysterisch wirkten. Er war mir so bekannt und gleichzeitig so fremd. Es hatte ein Wechsel stattgefunden, denn meine Tür lag nicht mehr gegenüber von der, welche ich meine Schwester vermutete, sondern eine Auffällig Türkise mit weissen gleichmässigen punkten, verspielt geschwungenen Scharnieren und einem mit Mustern verzierten Türknauf.
Ich ging darauf zu und konnte der Versuchung nicht Wiedersehen daran zu rütteln. Nichts geschah, sie war verschlossen. Ich spazierte weiter und betrachtete die Türen während ich überlegte ob das nur "Mein Traum" ist oder ob es mehr als das war. Alles war sehr verzweigt und ich konnte immer wieder irgendwo abbiegen doch schon nach zwei mal links und einmal rechts hörte ich ein Geräusch. Ich blieb stehen und hörte wie eine Tür ins schoss viel. Ich horchte doch konnte nicht bestimmen aus welcher Richtung es kam, denn die Mauern warfen das Geräusch zurück und es hallte nieder. Ich drehte um und rannte den Flur zurück, blieb an der Verzweigung stehen, sah mich um, rannte weiter, sah mich wieder um und erstarrte... da stand ein blondes Mädchen vor einer Tür und bemerkte mich gar nicht. Ich musterte  sie von oben bis unten. Ein blonder ordentlicher Pferdeschwanz, eine schwarze Brille, eine Blaue Schlafanzug Hose und ein viel zu großes T-Shirt.
Ich stockte. Sie hatte sich umgezogen ohne etwas zu machen. Nun trug sie ihre Haare offen, hatte eine dunkle Jeans und ein blaues T-Shirt an, und keine Brille mehr. Ich sah an mir runter und bemerkte das ich immer noch die schmutzige Uniform trug, welche an manchen stellen durch den Dornbusch sogar blutig war. Als ich wieder hoch sah blickte sie mich verblüfft an. Wir standen da und schauten uns für etwa 5 Sekunden tatenlos an. Ich konnte ihre verwunderung verstehen, denn ich sah wahrscheinlich aus als wäre ich einem Horrortraum entflohen, was ich ja tatsächlich war.  doch dann packte mich die Angst und ich fing an zu rennen als wäre die Pest persönlich hinter mir her. Um die nächste Ecke, und dann um noch eine und da! Ich sah meine Tür! Kurz davor bremste ich und drehte mich um. Niemand war da. ich öffnete Meine Tür und ging zögerlich hindurch.

Kurz hatte ich Angst nun wieder im Dornbusch zu landen, doch dann sah ich wie sich vor mir eine ganz andere Kulisse öffnete. Ich hatte schon ewig nicht mehr daran gedacht, es war auch schon einige Jahre her. Ich stand an einem Bahnhof in der Schweiz, als Pfadfinderin. Alle waren beladen mit großen Rucksäcken und strömten auf dem Weg zum Lagern den Leitern hinterher. Ich verstand die Welt nicht mehr. Gerade eben waren da doch noch Anna und Elen und der Dornbusch. Wo waren sie jetzt? 

"Jetzt beeil dich mal, Lou" rief ein Mädchen aus der Menge. Das Mädchen war Anna. Aber wieso? Was war hier passiert? Anna nahm meine Hand und zog mich mit sich.





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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 19, 2018 ⏰

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