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•Tinis Sicht•

Was auch immer ich da gerade tat, es war eines der schönsten Gefühle auf Erden. Mir ist es egal ob ich gerade einen Fehler begehe oder dass der Richtige Weg ist, ich brauchte dieses Gefühl, ich brauchte ihn. Meine Hände wandern in seine Haare und kraulen sanft seinen Hinterkopf. Seine Arme umschlingen meine Talie, als hätteer angst ich könnte ihn jeden Moment verlassen.

Immer und immer wieder prallen unsere Lippen aneinander. Wie sehr ich dieses Gefühl von Wärme und Herzklopfen vermisst habe. Meine Hände gleiten zu seinen Wangen. Langsam löse ich mich und schaue in die funkelnden grünen Augen vor mir. Sein unkontrollierter Atem streift noch immer meine Lippen. Mein Daumen strich sanft über seine Wange bis er seine Hand auf meine legte. " Ich will dich nicht noch einmal verlieren Martina... ," Sprach Jorge leise. In seinen Augen erkannte ich die Angst, die Angst des Verlustes. Er hatte mich einst verloren, so wie seine Tochter. Zeit mit seiner Tochter. Etwas in mir zog sich zusammen.

Kylie und Jorge waren Jahre lang getrennt. Sie kannte es nicht mit einem Vater der bei ihren ersten Schritten dabei war , sie liebte und der alles für sie Tat. Ich hatte Jorge die Chancen genommen sein Kind beim Aufwachsen zu zusehen. Einerseits hatte er mich zu tiefst verletzt, anderseits... war es meinem Kind und ihm gegenüber egoistisch.

" Es tut mir leid Jorge, " flüstere ich leise und unterdrücke die Tränen. Verwirrt blickt er mich an, versucht zu realisieren was ich meine. Ich bin ihm eine Antwort schuldig. " Auch wenn du mich verletzt hast- " Ich legte eine kurze Pause ein, da ich selber schlucken muss und ließ die Hände von seinen Wangen sinken."- die Zeit mit deiner Tochter hab ich dir trotzdem genommen, und dass war nicht fair. Es war egoistisch und... dumm zu gehen. Ich... ich habe nie darüber nachgedacht, wenn Kylie sagte sie wollte wissen wer du bist, wo du bist oder-" Weiter kam ich nicht denn der Kloß in meinem Hals wurde immer und immer dicker. Mir liefen die Tränen. Leicht schüttelte ich den Kopf. "Es tut mir leid ..." schluchzte ich und senkte den Kopf.

Wenige Sekunden später spüre ich zwei Finger am Kinn die mich zwingen Jorge anzusehen. Wenn ich ehrlich war, könnte ich es vollkommen verstehen, wenn er mir Vorwürfe machen würde. Doch er tat es nicht. Stattdessen zierte ein leichtes lächeln seine Lippen.

•Jorges Sicht•

"Natürlich war es nicht fair aber du wolltest immer das beste für Kylie, Tini. Du wolltest sie schützen indem du dich abgeschottet hast, dich von dem getrennt hast was dir weh getan hat. Ich habe dir weh getan, ich weiß. Aber nun bist du hier und... ich kann dir nur danke sagen. Endlich konnte ich meine Tochter kennen lernen, nachdem ich sie nur auf Fotos gesehen habe. Mit ihr reden, spielen und was weiß ich alles. Es kann nur besser werden Tini. " Kurz legte ich eine Pause ein. Ihre Tränen waren gestoppt. " Du hast mir das größte Geschenk auf Erden gemacht. Und klar man kann die Zeit nicht zurück drehen aber wir leben im jetzt. Zieh mit Kylie zu mir zurück Martina... " Ich kann selber nicht glauben was ich da gerade gesagt habe. Lange schaut sie mich an mit einer undefinierbaren Mine. Nach einer Weile schüttelt sie den Kopf. " Das geht doch nicht... Jorge wir... wir sind kein Paar mehr. Und... nun ja ich ... ich weiß ja nicht... " Nervös schaute sie auf ihre Nägel und stammelte immer wieder Sätze die sie nicht zu ende brachte. " Du weißt nicht was? " Einwenig verwirrt wartete ich auf ihre Antwort.

Tini blickt auf. Ihre Unterlippe verfangen zwischen ihren Zähnen. Tief holt sie Luft bevor sie mir in die Augen guckt.  " ... ob du mit anderen... keine Ahnung... Sex in dem Haus hast ... und ich will nicht, wenn es so sein sollte das Kylie sowas mitbekommt ... verstehst du ? " Leider kann ich es ihr nicht mal verübeln dies zu denken. Sie selbst musste mit eigenen Augen sehen wie eine andere Frau an ihrer Stelle lag. Auch wenn es nicht freiwillig für mich war. Betrübt nicke ich. " Keine Sorge, die einzigen Frauen oder Mädchen die dieses Haus jemals wieder betreten haben, nach unserer Trennung, waren meine Mutter, Mechi , einmal Cande und Kylie... Ich kann nicht aufhören an dich zu denken Martina... "

Jemand klopfte an der Badezimmertür und steckt den Kopf rein. Rotliche, braune Haare kommen zum Vorschein. Mit einem Schmunzeln musterte Candelaria uns. " Eure Tochter hat schon 3 mal angerufen und gefragt wo du bist Tini " Tini springt auf. " Oh Gott. War sie gestern Abend alleine zu Hause?! Ich hab da gar nicht drüber nach-" Hysterisch schaut sie zwischen mir und Cande hin und her welche sie grinsend unterbricht.  " Keine Sorge, Mechis Mutter ist dort über Nacht geblieben. Rugge fährt dich schnell wenn du willst "

•Tinis Sicht •
Zwanzig Minuten später saßen Rugge, Jorge und ich auf dem Weg zu unserer Tochter. Jorge wollte unbedingt seine kleine Prinzessin sehen und außerdem stand sein Auto noch bei Xabi und Mechi. Dort angekommen verabschiedeten wir uns von Rugge der uns die ganze Fahrt über Schmunzelnd musterte. Wir haben es verstanden, er hat uns erwischt.

"Muuummyy! " Freudestrahlend stürzt sich die Kleine in meine Arme. "Wo warst du? " Ihre großen grünen Augen musterten mich und in Funkeln erschien in ihnen als sie Jorge sieht, der gerade durch die Tür trat. "Daad" Sie löst sich und springt ihren Vater an der Kylie sofort hoch hebt. Da hatte sie ihre Antwort. Glücklich gibt sie Jorge einen Kuss auf die Wange. Das Bild von den beiden entlockt mir ein kleines Lächeln.

"Kannst du nicht noch hier bleiben Dad ...." Schmollend klammerte sich Kylie um den Hals ihres Vaters als er gehen wollte. Grüne Augen sahen mich an. Sofort war da dieses Herzklopfen, der Gedanke an seine Lippen.  Leicht biss ich in meine Unterlippe. Ein Schmunzel erscheint auf seinen Lippen, ein vielsagendes Schmunzeln. " Wie könnte ich da Nein sagen Kylie "

Happyend?Ja Klar ! Er Happy ,Ich Am Ende!(Jortini)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt