୨⎯ KAPITEL ZEHN ⎯୧

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Die düsterrote Glut vom Feuer erlosch langsam. Es wurde Zeit, Abschied von Ragnarök zu nehmen.

Meine Eltern würden sich bestimmt freuen, wenn ich endlich wieder bei ihnen auftauche, aber mein Gefühl hielt mich zurück.
Was genau es war, kann ich nicht sagen.

Neben mir regte sich Freya, die sich dann streckte und müde zu mir sah.

Entgeistert fragte sie mich, ob ich immer noch wach sei, was mich zum schmunzeln brachte.

„Ihr seid auch schon wach?" Kam es verwirrt von Tornjes Hütte und sofort mussten wir lachen. „Schon lange !"

Er schüttelte den Kopf und setzte sich neben uns. Tornje sah fit und ausgeschlafen aus, wohingegen Freya einen müden Löwen Konkurrenz machen konnte.

„Habt ihr schon gepackt?" „Noch nicht, wir haben ja noch Zeit."

Tornje schaute auf seine Uhr am rechten Arm und nickte.
Wahrscheinlich hatte meine Mannschaft gestern alles besprochen, wann die Abfahrt von Ragnarök ist.

„Was ist mit Klette? Hat sie schon nh Unterkunft?"

Erschrocken musste die wilde Löwenmähne husten, beruhigte sich aber schnell.

„Meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen, wenn ein Gast bei uns wohnt."

Tornje war zu Gütig zu der kleinen Nervensäge. Die beiden waren einfach wie Bruder und Schwester, doch Sorgen machte ich mir trotzdem.

Klette hatte noch nie so wirklich die Welt außerhalb unseres Waldes und den da hinterlegendem Dorf gesehen.
Natürlich, ging sie auch zur Schule wie jeder anderer Schüler, aber weiter als das Dorf war sie nie.

Würde Klette überhaupt Ragnarök verlassen wollen?

Punkt 12 Uhr standen alle aus der Mannschaft auf dem großen Platz und verabschiedeten sich, Klette war nicht dabei.

„Wo wollt ihr hin?!" Raban, Joschka, Vanessa und Maxi kamen neben mir zum stehen.

„Ragnarök liegt in euren Händen, ihr seid die Champs!" „Wo fahrt ihr hin?"

Es waren schon alle losgefahren bis auf Freya, die sich nochmal an Nerv und Vanessa wand.

„Nach Hause und das solltet ihr auch tun, vergesst Marlon und du vergess Leon. Mach nicht den selben Fehler, den ich auch gemacht habe. Du hast ihn schon längst an Horizon verloren."

Stille breitete sich auf dem Platz auf und jeder schien zu überlegen.

„Ich schau mich mal um, vielleicht finde ich was was uns die Entscheidung leichter macht." Sprach Markus und mein Herz setzte einen kleinen Moment aus.

Der Drang, ihn zu sehen , stieg immer weiter.
Schlussendlich drehte ich mich zu den blonden Jungen mit Teddybär Augen, von denen ich mich nicht losreißen konnte.

„Hey, warte! Markus ich komme mit!"

Hatte ich das wirklich gesagt?
Oh Gott, Hilfe !

Markus hatte sich schon in Bewegung gesetzt, blieb aber stehen und lächelte mir zu.

Ich wurde etwas rot.
Peinlich berührt und schnell holte ich die verlorenen Schritte auf und zusammen gingen wir ein bisschen rum.
Die beiden Erfinder, Raban und Joschka, und Nerv folgten uns langsam.

„Nein, da gehe ich nicht rein! Das ist wie im Grusel Film..."

Nerv guckte skeptisch und ängstlich zu Jaromirs Hütte, die vollkommen vernachlässigt wurde, sodass die Pflanzen schon langsam alles bedeckten.

„Nein, dass ist schlimmer.." stellt Joschka fest und seine zweite Hälfte fügte noch hinzu, „Das ist echt."

„Dann ist es genau der Ort den wir suchen" hörte ich Maxi sagen , der die Tür aufmachte und als erstes reinging.

„Wer hat den hier drinne gehaust?" „Bestimmt dieser Kojote"

Aufeinmal wurde das Licht angemacht und ich zuckte kurz zusammen, wobei mir der freche Blick von Markus nicht entging.

„Nein, das war Jaromir Haus." Klette schaute uns etwas genervt an, bis sie Nerv sah und ihre Miene ein bisschen heller wird. „Ich hab doch gesagt, mich wird man nicht los."

Ich schaute zur Wand hinter ihr und mich durchzog wieder ein kleiner Schmerz.

„Genauso wie das.." Flüsterte ich und schaute mir das Bild von Jaromir und Eric an, wie beide glücklich in die Kamera lächeln, dahinter steh ich und zieh eine Grimasse.

„Jetzt wisst ihr, warum ihr gewonnen habt. Ohne Jaromir, sind wir nur halb so viel wert."

„Und trotzdem hat Eric gegen die Silberlichten verloren.." Stellt Joschka verwundert fest.

„Da bin ich mir nicht sicher. Jaromir hat gegen Eric gekämpft." Ich schluckte, da Klette langsam aber sicher die Wahrheit herausfand. „Habt ihr euch schon mal gefragt, wie Marlon sich fühlt? Er ist der Ältere, genauso wie Jaromier, und trotzdem ist Leon der Boss. Er steht im Rampenlicht und erntet den Ruhm und Marlon kriegt nur die Brotkrümmel ab."

„Eric und sein Bruder erobern Ragnarök!"
„Eric und sein Bruder sind die Besten!"
„Jaromir, der Torschützenkönig."

„Doch dann taucht Horizon auf.." Ich atme kurz ein, bevor ich das Offensichtliche anspreche. „..Jaromir verliebt sich in die Schlange, genauso wie Marlon, doch Eric gönnt es ihn nicht, sowie Leon. Nein Nerv er will seinen Bruder nicht helfen. Die beiden sind Feinde."

775 Wörter
Überarbeitet

• 𝐌𝐢𝐭 𝐝𝐢𝐫 • die wilden Kerle 4 || ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt