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,,Denkt an die Taschenlampen wenn ihr zurück kommt ist es schon dunkel".
,,Jahaaa", riefen Milan und ich gleichzeitig zurück.
,,Komm schnell raus hier sonst stellt sie uns noch 100 andere Fragen", flüsterte ich Milan ins Ohr und zog in hinter mir durch die Tür raus. Draußen atmete ich erleichtert auf. ,,Mütter können so nervig sein", sagte ich genervt ,,Du sagst es", stimmte Milan mir zu.Danach machten wir uns beide endlich auf den Weg zum Kino. Das Inselkino war ein kleines Gebäude in der Stadt, was nur einen Saal besaß. Trotzdem liefen dort regelmäßig gute Filme, so wie auch heute.
Nach 10min Fussmarsch waren wir da und ich bestellte uns zwei Karten. ,,Sie haben Glück das Kino ist heute echt leer", sagte die Kassiererin zu uns und gab uns die Karten.
Ich bedankte mich und folgte Milan der schon vorgegangen war.
,,Komm lass uns nach hinten setzten", sagte Milan.Als wir saßen schaute ich mich kurz um, die Kassiererin hatte recht heute war wirklich fast niemand hier. Ich beobachtet ihn wie er sein Getränk in den Halter stellte und seinen Arm auf der Lehne zwischen uns plazierte. Ich tat es ihm gleich.
Der Film begann und so konzentrierten wir uns beide auf die Leinwand. Nach einer Zeit bemerkte ich das ich den Gruselfaktor dieses Film eindeutig unterschätzt hatte. Um es kurz auszudrücken ich bekam Angst und zwar richtig. Also legte ich, ohne nur eine Sekunde darüber nachzudenken meine Hand auf die von Milan.
Milan schaute auf unsere Finger und dann zu mir und so schauten wir uns einfach nur an, plötzlich war ein lauter Knall zu hören und so fiel Milans Blick ruckartig auf die Leinwand. Ich nutze diesen Moment und verschränkte unseren Finger miteinander. Milan schaute erneut auf sie hinab und ich hatte Angst vor seiner Reaktion, doch anstatt seinen Finger wegzuziehen lehnte er sich in seinem Sitz zurück. Ich hatte gar nicht gemerkt wie angespannt ich die ganze Zeit gewesen war und lehnte mich nun auch erleichtert zurück.
Als dir Abspann lief und es heller im Raum wurde zogen wir beiden gleichzeitig unsere Finger zurück. Sofort fehlte mir die Wärme und so steckte ich meine Hand in meine Jackentasche.
Es war Stock dunkel draußen als wir das Kino verließen und uns im Schein der Taschenlampe auf den Weg zurück machten. Die Stadt war wie leergefeght und auch an der Beläuchtung mangelt es hier.
,,Schon gruselig hier oder?", flüsterte Milan leise. ,,Hast du etwa Angst?", fragte ich schmunzelnd und leuchtete ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht. ,,Und wenn?", fragte Milan belüstigt. ,,Dann würde ich sie dir nehme", sagte ich ,,Aha und wie genau?", fragte er. ,,So", erwiderte ich und griff nach seiner Hand. Sofort verkrampfte er sich und ich wollte gerade loslassen, als er mich anlächelt und unsere Finger miteinander verschränkte. So liefen wir Hand in Hand zum Haus meiner Eltern.Später lagen wir beide schweigend nebeneinander auf der Matratze und jeder hing seinen Gedanken nach.
Was war das zwischen Milan und mir. Warum wollte ich nur so seine Nähe spüren und warum hatte er nichts dagegen. Fühlte er genauso? Vielleicht weil ihr euch so lange nicht gesehen habt sagte eine Stimme in meinem Kopf, doch irgendwie wollte ich das nicht glauben uns so fiel ich in einen unruhigen Schlaf.