Kapitel 8: Aufbruchstimmung

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Stöhnend stellte ich den Wecker aus, der der Meinung war er müsste direkt neben meinem Kopf anfangen zu klingeln. Ich hatte normalerweise kein Problem damit früh aufzustehen, aber ich hatte in den letzten Nächten immer wieder den selben gruseligen Traum gehabt. Dann war ich mitten in der Nacht aufgewacht, wieder eingeschlafen und hatte nochmal den selben Traum. Kurz gesagt, was war Schlaf noch gleich? Das einzige was mich in den Unterrichtsstunden noch daran hinderte einzuschlafen, war mein inzwischen lieb gewonnenes Gewitterwolken-Wasser. Apropos Unterricht heute würde ich doch aufbrechen, oder? Schnell sprang ich auf und sah in meinen Kalender. Ja, heute war der Tag. Schnell nahm ich mir meinen Koffer, den unsere Wissenschaftler so bearbeitet hatten, dass er aussah wie die, die die Grous hatten, und meinen Rucksack, mit dem sie dasselbe gemacht hatten. Ich ging runter in die Küche und setzte mich an den Tisch, an welchem meine Eltern schon saßen. Essen tat ich allerdings nicht, die Aufregung über die bevorstehende Reise drückte mir unangenehm auf den Magen. Mir wurde jetzt erst richtig bewusst was das bedeutete. Ich würde gleich in eine vollkommen neue Welt aufbrechen. Klar, ich wurde in gewisser Weise vom schlausten Mann unserer Gesellschaft begleitet (wir hatten unsere gemeinsame Ritstechnik verbessert also sollte es kein Problem sein). Aber es war für mich trotzdem beängstigend, zu wissen, dass ich gleich in eine Welt aufbrechen würde, die meiner so unähnlich war. "Nervös?", fragte mein Vater von der anderen Seite des Tisches. Ich nickte nur, da meine Kehle wie zugeschnürt war. " Na dann ist ja alles gut", lachte er. Ich schenkte ihm ein Lächeln. Ich würde gleich in eine Welt aufbrechen, die ich nur aus einer Art Dokumentation kannte. Das kam mir so seltsam unwirklich vor, als wäre das alles nur ein verrückter Traum. Ja, das musste es sein, dass war alles nicht mehr als ein verrückter Traum. Ich kniff mich zur Probe in den Arm, aber nichts passierte ich war immer noch hier und wachte nicht auf. "Kommst du?", fragte meine Mutter an der Tür. " Ja, ja natürlich", sagte ich leicht verwirrt.
Mein Vater trug den Koffer auf dem Weg zum Institut, wo ich starten würde. Unten, wo ich hin kommen sollte, so hatten mir die Wissenschaftler erklärt, konnte man einen Koffer dieser Art auch hinter sich her ziehen, allerdings sackte er hier immer weg. Er war nicht für die Fahrt auf Wolken gemacht. Auf dem Weg ins Abenteuer stieg meine Nervosität ins unermessliche. So klopfte ich immer mit den Finger auf einander, das war so ein Tick von mir. Das machte ich immer wenn ich sehr nervös war. Meine Mutter legt mir beruhigend die Hand auf die Schulter, während wir durch das Gebäude gingen. "Ah, unser kleine Heldin", begrüßte uns Herr Mendax. "Du ziehst dir die Perücke schon einmal über, ich hole die Leute die deinen Transport organisieren. Den Koffer nehme ich gleich mit" Er nahm Rucksack und Koffer und verschwand durch eine Tür. Ich zog mir sie Perücke über, machte die Kontaktlinsen rein und spürte mich mit dem Spray ein. Meine Haut war gerade sehr Hell und ich war eher Klein. Ich verabschiedete mich noch von meinen Eltern, dann musste ich auch schon los. Ich war unglaublich nervös. Ein letztes Mal atmete ich tief durch. Auf ins Abenteuer. In eine Welt voll Ungewissheit. In eine andere Welt. Mal sehen was passiert.

Engel ohne Flügel (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt