Kapitel 13: Schule

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Ich weiß nicht wie lange wir noch dort oben geblieben waren, aber ich glaube es war lang. Mrs Clark hatte einen Picknickkorb mit einer Ansammlung der köstlichsten Speisen aus dem Kofferraum gezaubert, die wir dann auf einer Decke ausgebreitet und gegessen hatten. Eine ganze Weile hatten wir auf jedenfall dort gesessen und zugesehen wie die Sonne langsam hinter dem Wald verschwunden war. Danach waren wir nach Hause gefahren, an alles danach erinnerte ich mich nur noch verschwommen oder gar nicht, aber woran ich mich noch gut erinnere war dieses unbeschreibliche Glücksgefühl, ich glaube nicht das ich in meinem Leben je so glücklich war. Es war so ein freies Gefühl gewesen, als könnte ich alles tun, als könnte ich alles sein, als wäre alles möglich. Doch jetzt war es morgens, das Gefühl war abgeflaut und mein Kopf dröhnte als würde eine ganze Herde dieser..  ähm.. Wie hießen sie noch? Pferde! Als würde eine ganze Herde Pferde in meinem Kopf Stepptanz tanzen. So ging die Redewendung doch oder? Plötzlich wurde dass Dröhnen lauter und dazwischen Hörte ich Mr Mendax' Stimme zu mir durch dringen: "Fly, Fly!" "Ich höre sie", antwortete ich flüsternd. Ich vernahm einen Seufzer, dann erklärte er kurz: "Gut, ich hatte gestern versucht dich zu erreichen, doch das war irgendwie nicht möglich" "Oh", ich überlegte kurz doch konnte mich nach wie vor an nichts erinnern. "Aber Egal hast du neu Informationen?", fragte er ungeduldig, seltsam das passte gar nicht zu ihm. "Ähm, ja, ich habe mich über die Gegend informiert es gibt hier in der Nähe einen Sumpf, also ein sehr feuchtes Gebiet. Ideal für einen Ableger der Flant. Außer dem gibt es hier in der Nähe einige unbewirtschaftete Felder, also Felder mit sehr lockere Erde. Auch gut für eine Flant. Ich werde beide Orte in der nächsten Nacht, wenn ich mich unbemerkt raus schleichen kann überprüfen", erklärte ich schnell alles was ich wusste. "Sehr Gut Fly, mach weiter so und beeile dich am besten, wir wollen ja nicht das jemandem etwas passiert" Dann war er weg und mit ihm wurde das Dröhnen schwächer. Ich wollte gerade aufstehen und mich anziehen als er noch einmal erklärte: "Also ich meinte, dass den Grous nichts passiert" Und wieder verschwand seine Stimme. Ich war kurz verwirrt, was sollte ich denn sonst denken, wem könnte noch etwas passieren? Ich fand keine plausible Antwort, also machte ich mich einfach nur Fertig. Ich hatte gestern wohl vergessen meine Perücke abzusetzen, denn ich fand sie verknotet in meinem Bett. Ich kämmte die Haare der Perücke vorsichtig, als es plötzlich an der Tür klopfte und ich sie mir hastig aufsetzte. Durch das hastige Aufsetzen saß die Perücke schräg auf meinem Kopf und einige der Haare vielen mir ins Gesicht. "J-Ja?", fragte ich. "Morgen", sagte Emily, während sie die Tür öffnete, "Bist du fertig?" "J-ja schon, wieso?", fragte ich verwirrt. "Oh, hatte ich das gestern nicht erwähnt? Heute wird dein erster Schultag in Deutschland", erklärte sie überrascht. "Nein, nein das hattest du nicht erwähnt" "Oh, Naja hier hast du ein paar Blöcke und Stifte, ich glaube du hattest keine", meinte sie unbekümmert. "Gleich gibt es essen", fügte sie noch hinzu und verschwand dann wieder. Ich machte meine Haare noch vernünftig fertig, packte die Sachen, die Emily mir gegeben hatte in meinen Rucksack und atmete dann noch einmal tief ein. Alles wird gut werden, so groß anders wird es nicht sein. Es ist ja nur eine ganz andere Welt mit anderen Kreaturen, mit anderer Technik, mit anderen Sitten und regeln und eigentlich war alles anders. Aber es wird alles gut werden, dessen war ich mir sicher, ich hatte all meine Notizen und außerdem hatte ich Emily, die mich durch den Tag geleitete. Ich warf mir selbst noch einen letzten aufmunternden Blick durch den Spiegel zu bevor ich dann zum essen ging. Das Essen heute unterschied sich nicht groß von dem Gestern nur die Familie schien ein wenig stiller als sonst. Max aß nicht mit uns und als ich nach fragte erfuhr ich, dass er erst später zur Schule musste.
Emily und ich gingen gemeinsam zu ihrem Bus, während sie mich mit Informationen über ihre Klasse fütterte, am Ende hatte ich das meiste wieder vergessen, ich wusste nur noch das die Lehrer nett, der Unterricht normal und bestimmte Leute zu meiden waren. Wer diese Leute waren wusste ich zwar nicht mehr, aber ich war mir sicher Emily würde es noch einmal erklären würde ich in die Nähe dieser Leute kommen und ich lag richtig, schon an der Bushaltestelle zeigte sie mir einen Typ der Leute die ich meiden sollte. Ein Mädchen mit dunklen Klamotten und sehr viel dunkles . . . Wie hieß die Farbe noch die sich Grous ins Gesicht schmierten? Es war irgendwas mit M, naja egal. Jedenfalls hatte dieses  Mädchen davon sehr viel und sehr dunkles, zudem hatte ging irgendein sehr starker Geruch von ihr aus. Er brannte ein wenig in der Nase und erinnerte an Feuer. Emily meinte sie würde zur Gruppe der Badgirls gehören, was auch immer das hieß. Der Bus kam und Emily bezahlte für und beide, dann setzten wir uns auf einen Platz gegenüber. An einer Haltestelle ungefähr auf halben weg zur Schule stieg neben vielen verschiedenen Menschen ein großes gut gebräuntes Mädchen mit hell braunen leicht wallenden Haaren und dunkel braunen Augen zu. Sie begrüßte Emily mit einer Umarmung und stellte sich mir als Sophie vor. Sie war Emilys beste Freundin seit der Grundschule und ging zudem in Emilys Klasse. Auf dem restlichen Weg stellte ich schon fest, dass sie ein relativ auf gedrehte Person war, sie schien sich keine Sorgen zu machen, was andere von ihr denken und sie hatte diese Freude die sie ausstrahlte, die sofort auf mich ab färbte. Zu dem  Zeitpunkt an dem wir gemeinsam das Fahrzeug verließen, war ich jede  noch so kleine Sorge über den heutigen Tag losgeworden.

Die erste Stunde war Mathematik, was bei Emily und Sophie auf deutliches missfallen stieß. Ich kannte Mathe bisher nur von meinem Unterricht über grous und dort klang es durchaus interressant. Mathematik war etwas, was wir zuhause nicht hatten, was es nur noch aufregender für mich machte. Der Klassenraum in dem wir unterrichtet wurden war das ziemliche Gegenteil der Klassenräume bei uns, welche klein, kalt und dunkel wirkten, schien dieser geradezu einladend. Einige große Fenster ließen das erste Sonnenlicht dieses grauen verregneten Tages rein. Die Wände waren allesamt weiß gestrichen, nur einige farbige Elemente, wie bunte Plakate, waren im Raum verteilt, diese jedoch ließen den gesammten Raum freundlich und einladend aussehen. Bei uns hatten wir nie irgendwas aufhängen dürfen, so waren die Wände immer kahl und weiß geblieben. Diese Räume gefielen mir viel besser. Ich bekam einen Fensterplatz neben Emily welche wiederrum neben Sophie saß. Ich betrachtete den Schulhof durch das Fenster, ein Feld für einen Grou-Sport, dessen Namen ich vergessen hatte, einige Bänke, Bäume und andere Pflanzen, wir hatten keinen Pausenhof an unserer Schule, warum auch, wir schließlich auch keine Pausen. Wir hatten einfach mehrere Stunden Untterricht und danach naja keine Schule, obwohl dies meist erst gegen Abend der Fall war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 10, 2018 ⏰

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Engel ohne Flügel (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt