Kapitel 12: Frühstück und Stadtbesichtigung

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Ein leises Klopfen an der Tür weckte mich. Viele andere hätten dabei vielleicht weiter geschlafen, aber ich hatte schon immer einen sehr leichten Schlaf. Ich seufzte und strampelte mir die Decke weg, nur um sie mir kurz darauf wieder zu holen. Es war einfach höllisch kalt hier unten! "Fly, es gibt Frühstück", rief Emily durch die Tür. " Komme gleich", rief ich zurück. Ich quälte mich aus dem Bett und kramte mir blind eine gemütliche Schwarze Leggins und einen langen weißen Pullover aus meinem Koffer. Ich sprühte mich mit dem Spray ein und zog meine Kleidung an, dann nahm ich Perücke (Unter der ich meine Haare zu einem lockeren Knoten band) und Kontaktlinsen zur Hand und fertig war der "look". Also ging ich auf den Flur hinaus, dort Stand Emily, an die Wand gelehnt, schon fertig angezogen und sah auf ihr.. Ähm... Handy. Als ich die Tür hinter mir schloss, sah sie auf und stieß sich von der Wand ab. Sie lächelte mich warm an: "Wow, ich brauche mindestens eine Halbe Stunde um halbwegs annehmbar auszusehen und du hast gerade mal 10 Minuten benötigt um nahe zu perfekt auszusehen" Ich spürte Hitze meine Wangen hochsteigen. Ich war Komplimente nicht unbedingt gewöhnt, es verunsicherte mich ein wenig. Emily schien das zu bemerken, denn sie sagte schnell, wir müssten jetzt zum Frühstück. Gemeinsam gingen wir runter und setzten uns an den Tisch. Dort war ich überrascht, da Frau Ibunly mir nichts zum Frühstück erklärt hatte war ich davon ausgegangen, dass das Frühstück bei den Grous sehr ähnlich ausfiel, doch es schien ganz anders zu sein. Auf dem Tisch stand eine komische Ansammlung von Dosen, Schachteln und seltsamen kleinen Plastik Schalen, an deren Enden seltsame bunte Folien hingen. In den Dosen und Schalen lagen irgendwelche Dinge, vermutlich Nahrungsmittel, die ich noch nie gesehen hatte. In der Mitte stand ein Korb mit rundem, gelb-braunem Gebäck. Zuhause sah das Frühstück ganz anders aus, ich aß immer eine Art hartes Gebäck, welches ich in Wolkenwasser aufweichte. Manchmal aß ich auch Spintes, ein süßes Gebäck, dass wir traditionell an jedem Siebten Sonntag, der einen Mond Zyklus vom letzten 21 des Monats entfernt war. Aber wir essen es auch ab und zu Zwischendurch. Aber diese Art zu frühstücken schien mir auch interessant. Ich beobachtete zu aller erst wie die anderen diese Dinge aßen. Nach einer Weile verstand ich es, auch wenn es mir reichlich umständlich erschien, dieses Gebäck erst zu zerschneiden, dann mit einer gelben creme zu bestreichen, dann etwas aus den Schalen drauf zu legen und es erst dann zu essen. Aber es schmeckte nicht schlecht. Es gab auch noch kleine oval förmige braune Dinger, von der man erst etwas hartes ab machte und dann das innere aß. Grous hatten seltsame Angewohnheiten.

Nach dem Frühstück machten wir, Emily, ihre Mutter und ich, eine Stadt Besichtigung. Das Wetter war besser geworden, immer noch ein wenig kalt aber nicht mehr regnerisch, so war es eigentlich echt schön. Sie zeigten mir alles was in der Stadt von Bedeutung war. Das große Museum, das Theater, den alten Militär Stützpunkt, das Kaufhaus (der persönliche Favorit von Emilys Mutter), das alte Herrenhaus und ganz zum Schluss fuhren wir noch mit dem Familien Auto etwas aus der Stadt raus, auf einen kleinen Hügel, von dem man die ganze Stadt sah. Emily zeigte gerade mit dem Finger auf eine gelbe Fläche in der Landschaft. "Da liegen die Raps Felder, so ganz unbebaut sehen die natürlich nicht so schön aus", erklärte sie, dann ging sie mit dem Finger weiter zu einer weiten grünen Fläche. Sie seufzte und schwärmte verträumt: "Das ist das Mohn Feld. Im Sommer blühen dort die Mohn Blumen in einem ganz tollen rot" Sie seufzte nochmal dann zeigte sie auf einen großen dunklen Fleck. "Das ist der Wald irgendwo da drinnen ist ein großer Sumpf indem schon mehrere Menschen umgekommen sind. Es heißt in dunklen Herbst nächten werden junge Menschen manchmal plötzlich von einer seltsamen Anziehungskraft nach dort draußen gezogen. Sie merken gar nicht, wie sie ganz plötzlich mitten im Sumpf stehen und bis sie es merken stecken sie schon bis zu den Beinen drin unfähig sich zu befreien und so müssen sie hilflos darauf warten bis sie ganz einsinken und schließlich ersticken" Ich hatte ihrer Erzählung mit Spannung gelauscht und sah sie nun geschockt an. Doch Mrs erlöste mich schnell: "Erzähl keinen Mist, Emily. Glaub nicht alles was sie dir erzählt, Fly, sie erzählt gerne kleine Geschichten, die sie irgendwo auf geschnappt hat" Ich sah zu Mrs Clark, sie lächelte warm ihr ganzes Gesicht zeigte Güte und Warmherzigkeit. Ich konnte gar nicht anders als zurück zu lächeln.

Habt ihr schon eine Idee wo die Flant wohl sein könnte, ich habe den Ort in diesem Kapitel erwähnt... Ratet mal, aber meine Lippen bleiben versiegelt.

Engel ohne Flügel (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt