Als ich mich beruhigt hatte, legte ich den Brief beiseite und machte mir ein Beruhigungstee.
Während der Teekocher an war und das Wasser sich aufheizte, schweiften meine Gedanken wieder weg.
Was verheimlichen meine Eltern vor mir? Und was haben Stiles und Scott mit Derek zu tun? Außerdem, was verheimlicht Derek vor mir?
Ich schüttelte innerlich meinen Kopf und wendete mich wieder meinem Tee.
Nach dem, ging ich in mein Zimmer und schloss die Tür. Ich öffnete die Balkontür und sah raus. Es war bewölkt und das Wetter sah so aus, als ob es jeden Moment regnen würde.
Erschöpft stoß ich Luft aus und ging in mein Bett. Eingekuschelt mit meinem Tee, weinte ich wieder.
Mittlerweile kamen meine Tränen wann sie wollten.
Ich fühlte mich alleine, verlassen und belogen. Von meiner Familie und meinen Freunden. Wobei, hab ich eigentlich Freunde?
Derek? Kann man das als Freund bezeichnen?Klar, er hat mir wirklich geholfen, als mein Hund weg war oder als ich von Jackson bedroht worden war.
Aber sonst? Stiles und Scott... so schön es auch wäre, ich denke wir sind nur Klassenkameraden.
Als mich diese Erkenntnis bewusst wurde, kullerte mir wieder eine Träne runter.
Ich stellte mein Tee ab, zog meine Knie an und umarmte mein Kissen um mein schluchzen zu dämpfen.
Plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch und ich sah hoch.
''Derek?'' krächzte ich und sah ihn überrascht an. Er stand am Balkon und sah mich besorgt und mitleidig an. Mitleid kann ich nicht gebrauchen.
'' Hey.'' sagte er nur und kam langsam zu mir.
War ich so im weinen vertieft, dass ich ihn nicht klettern gehört hab? Wow.
Als ich spürte wie meine Matratze am Bettende sank, entriss ich mich meinen Gedanken und sah zu ihn. Immer noch besorgt sah er mich an und setzte sich näher.
'' Willst du mir erzählen was los ist?'' fragte er sanft und streichelte tröstlich mein Bein. Die Art wie er es sagte, brachte mich wieder zum Weinen.
Schluchzend legte ich mein Kopf auf meine Knie und heulte, mal wieder, drauf los.
Ich merkte wie er mich an meinen Schultern nahm und zu sich zogen. Sofort umklammerte ich ihn, als ob mein Leben davon abhängen würde.
Ich weiß nicht wie lang wir so verharrten, aber kurz war es nicht.
Als ich mich beruhigte, ließ ich von ihm ab und nahm mir ein Taschentuch von meinem Nachttisch.
''Ich komm gleich.'' flüsterte ich und stand mit wackeligen Beinen auf. Er sah mich verwirrt an. '' Gehe ins Bad.'' sagte ich nur. Verständlich nickte er und sah sich um.
Im Bad angekommen, wusch ich mir mein Gesicht und sah mich im Spiegel an.
Meine vorher verschmierte Mascara ist zwar weg, aber meine Augen waren rot vom ganzen weinen.
Ich trödelte nicht lange rum und ging wieder in mein Zimmer.
Derek saß nicht mehr auf dem Bett, sondern sah sich die Bilder an meiner Wand an.
'' Das ist meine Foto- und Erinnerungswand.'' erklärte ich ihm und stellte mich neben ihm.
'' Immer wenn etwas passiert ist, egal ob gut oder schlecht, ich häng es hier auf. Ich finde, man soll ich an jeden einprägsamen Moment erinnern können. ''
Ich machte eine Handbewegung auf die Wand. '' Das ist sie.''
Stumm sah er zwischen mir und den Bildern hin und her. Er sah irgendwie beeindruckt aus.
''Coole Idee. Aber weißt du noch was?'' fragte er mich und wandte sich zu mir. Er lehnte sich an die Wand. '' Ne, was?'' fragte ich und schüttelte den Kopf.
'' So, wie du hier Bilder von guten oder schlechten Momenten hast, gibt es auch gute und schlechte Zeiten. Es sind wie Wellen. Mal eine größere und gefährliche oder eine sanfte kleine Welle. Du hast jetzt eine größere und das ist nicht schlimm. Jeder hat sie. Du musst nur lernen, wie man auf die reitet.''
Bei seinen Worten kamen mir wieder Tränen hoch, doch ich sah schnell weg um mich zusammenzureißen.
'' Ich weiß, wir kennen uns nicht lang und diese Situation ist mehr als nur komisch, aber wenn was ist, du kannst zu mir kommen und die ausheulen oder mir alles erzählen. Bewiesen hab ich's dir ja.'' sagte er und zwinkerte am Ende.
Verwirrt sah ich ihn an und schnell verstand ich, was er meinte. Jackson. Ich lächelte schief und dachte an die Zeit zurück.
'' Komm.'' sagte er plötzlich und schnappte sich mein Pulli, der auf dem Stuhl hing.
'' Wo-wohin?'' fragte ich und schluckte einen aufkommenden Kloß runter, als meine Gedanken zu meinen Eltern zurück wanderten.
'' Egal. Raus hier. Du brauchst Ablenkung.'' meinte er und griff nach meiner Hand. Er zog mich aus dem Zimmer und durch den Flur, bis hin zum Eingang. Dabei wanderte mein Blick auf unsere Hände zurück.
Was ist das zwischen uns? Ich meine, die anderen, naja zumindest nur Scott und Stiles, denken wir wären zusammen. Aber das sind wir doch gar nicht. Also wieso kümmert er sich um mich? Außer er sorgt sich wirklich um mich. Das heißt, ich bedeute jemanden etwas.
Ein kleines Lächeln huschte auf meine Lippen und ich merkte erst jetzt, dass wir schon draußen waren.
'' Wohin jetzt?'' fragte ich erneut und konzentrierte mich, die Zeit zu genießen.
'' Hmmm... verrate ich dir nicht.'' sagte er gespielt böse, was bei mir ein Lachen entlockte.
'' Du musst das mehr machen. Lachen.'' sagte plötzlich und sah mich an.
Ich sah nur überrascht zu ihm und sah verlegend auf den Boden. Dann zog er mich weiter und ich lief ihm nach.
Okeyy... was war das jetzt?
Hätte ich nur gewusst was passieren wird wäre ich lieber in mein Bett geblieben und hätte Eis gegessen.
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Stilinski
FanfictionSeit der 3.Klasse hat sich Grace in Stiles verliebt. Doch da sie ein schüchternes Mädchen ist, hat sie sich nie getraut ihn anzusprechen. Sie liebt alles an ihn: seine Haare, seine Augen, sein Wissen und vor allem sein Sarkasmus. Aber sie weiß das...